Im englischen bezeichnet man das Alter um den 2. Geburtstag als „terrible two“, im deutschen wird dieser Lebensabschnitt mit Autonomiephase oder Trotzphase bezeichnet. Wobei Letzteres finde ich etwas negativ behaftet ist, ein zweijähriges Kind ist ja nicht die ganze Zeit nur trotzig und bockig.

Immerhin kann so ein Kleinkind schon eine Menge und versucht, die Grenzen auszutesten und will auch sehen, wie weit es ohne uns gehen kann, wieviel es schon schafft. Autonomiephase eben. Klar, dass vieles, was wir Großen selbstverständlich machen, noch nicht klappt und zu Frust führt. Sie möchten ihren Geschwistern gern nach eifern, aber manchmal ist das Hirn einfach noch nicht soweit. Oft brauchen so kleine Kinder nur ein paar Minuten um sich zu beruhigen. Oder man lenkt sie ab.

Trotzphase, Autonomiephase oder was ist hier los?

„The person you have called is temporarily not available“ Dieser Satz hilft mir sehr, wenn im kleinen Kopf ein Gewitter tobt. Update noch nicht abgeschlossen oder was weiß ich, jedenfalls alles doof. Na ich schrieb schon mal drüber. Der Satz lässt mich schmunzeln und manche Trotzphase leichter überstehen. Klar, ist das nicht immer leicht und meine Nerven auch mal angespannt. Große Schreiattacken und Wutanfälle blieben bisher aus. Sitzstreik ist allerdings ein probates Mittel. Was wir nicht machen: Weiter laufen, Tschüssi rufen und irgendwo aus dem Sichtfeld verschwinden. Ich klemme sie auch nicht untern Arm und zerre sie fort.

Zweijährige sind so viel mehr als „terrible“ oder trotzig

Zweijährige sind nicht „terrible“. Jedenfalls nicht meine. Sie sind super lustig, quatschen in ihrer eigenen Sprache, lernen viele neue Worte und sprechen diese zuckersüß aus, werden immer selbstständiger und brauchen gleichzeitig so viel Nähe. Zweijährige können immer besser artikulieren, was sie wollen, was ich für die Kommunikation super finde. Sie lernen sich neu kennen, entdecken die Welt und werden selbstständiger. Niemand kann so süß einen Flunsch ziehen, wie ein zweijähriges Kind. Keiner „schimpft“ so niedlich und vehement. Keiner ist schon so groß und doch noch so klein. Ein richtiges Kleinkind, mit allen Phasen, Updates und Aussetzern, die das Hirn zu bieten hat. Also ich finde, Zweijährige fetzen. Trotzanfälle nicht, das stimmt.

Falls ihr also ein Kind habt, welches bald seinen zweiten Geburtstag feiert und ihr habt schon das Grauen im Nacken, weil euch alle von der Trotzphase erzählen, dann lest noch mal den Text.  Und wenn es ganz schlimm kommt, dann immer daran denken: Ist alles nur eine Phase. Schlimmer geht immer.

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Autor

Seit 2011 bin ich in die Welt der Mütter aufgenommen. Mittlerweile habe ich 3 Töchter und einen Sohn. Hier schreibt keine "typische" Mutter, die Haushalt und Familie mit links schmeißt, Modelmaße hat und nebenbei locker eine Karriere wuppt. Ich finde es okay, auch mal zu sagen "Ich bin müde! Der Mann nervt! Wir streiten öfter! Nein, ich backe, bastel und singe nicht 24 Stunden am Tag! Ja, ich mag Fast Food und ein Schnäpschen zwischendurch!" Aber auch die schönen Dinge kommen nicht zu kurz. Süße Sachen die ich im Netz finde, hilfreiche Tipps, anderes Lesenswerte und ganz viel ♥

5 Comments

  1. Pingback: In welcher Phase steckt mein Kind? Über Autonomiephasen und Trotzphasen

  2. Das ist doch auch verständlich. Da unsere Jüngste sich nach 10 Miuten spätestens bisher wieder beruhigt hat auf der Straße, war es ja auch noch nicht nötig, sie einfach zu nehmen und weiter zu gehen. Ich wäre aber auch der Typ, der das machen würde, weil irgendwann nun mal bei allen die Energie aufgebraucht ist oder der nächste Termin wartet. Kommt also auch immer ein bisschen auf den Tag drauf an würde ich sagen. Alles Liebe für euch!

  3. Durch die Phase muss jeder gehen, richtig? Ist auch wichtig, dass die Kinder lernen Mal Nein zu sagen. Nur nicht so häufig wäre super.

    Liebe Grüße und vielen Dank für deine Mühe.

  4. Unsere drei Mädels sind alle ziemlich gleich alt mit euren Dreien. Die Jüngste wurde im Mai zwei, und ist schon seit letztem Herbst in dieser Phase. Während wir schon mit zwei „willensstarken“ Kindern gesegnet waren, hat es bei #3 noch mal ganz andere Dimensionen. Oftmals findet man einen Ausweg und kann den großen Wutanfall noch abwenden. Aber derzeit oftmals leider auch nicht. Und ja, wir lassen das Kind dann schon mal stehen oder klemmen es unter den Arm. Bei drei Kindern, Arbeit und Terminen kann man nicht 20 mal am Tag Situationen aussitzen. Es fühlt sich nicht gut an, eher hilflos, aber es ist die Realität.

  5. ❤ so schön geschrieben. Unser Zweijähriger ist auch nicht “terrible“ und NEIN kann er aktuell am besten *schmunzel

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