Wenn ich auf die vergangenen Jahre zurückblicke, kann ich kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. Es scheint, als wäre es gestern gewesen, als ich meine Kinder zum ersten Mal in den Armen hielt. Jetzt sind sie kurz davor Teenager zu sein (ok zum Glück erst zwei von ihnen), und das Familienleben hat sich auf so viele Arten verändert.

Freiraum und Loslassen – Selbstständige Jugendliche

Ein Teenager eingekuschelt in eine Decke erschöpft von der PubertätEines der ersten Dinge, die mir in den Sinn kommen, wenn ich an das Leben mit Teenagern denke, ist Freiraum. Die kleinen Wesen, die einst meine ganze Welt waren (und immer noch sind, ist klar) und immer in meiner Nähe sein wollten, brauchen jetzt Raum, um zu wachsen und sich zu entfalten. Es ist ein unvermeidlicher Teil des Erwachsenwerdens, aber es ist auch eine der härtesten Herausforderungen für uns Eltern.

Ich erinnere mich an die Tage, als sie meine Hand nicht loslassen wollten. Jetzt wollen sie ihre eigene Welt erkunden, ihre eigenen Entscheidungen treffen und ihre eigenen Fehler machen. Es ist schwer, loszulassen, aber ich weiß, dass es notwendig ist. Es ist Teil des Prozesses, sie zu selbstständigen und verantwortungsbewussten Erwachsenen heranzuziehen.

Dazu gehört eben auch, dass sie nach der Schule nach Hause kommen, den Ranzen in die Ecke werfen und in ihren Zimmern verschwinden. Es ist eine seltsame Ruhe, an die ich mich erst gewöhnen muss und mit der ich auch erstmal lernen muss, umzugehen. Nicht zu warten, ob ein Maaaaaamaaaaaaa kommt, sondern die Zeit für mich zu nutzen oder mich mit den Kleinen zu beschäftigen. Das Maaaaaaamaaaa kommt dann abends 22 Uhr wenn ich fast einschlafe und mein Akku leer ist. Plötzlich werden sie redselig…. Aber hey, zum Glück kommen sie noch zu mir.

Teenager Eltern Beziehung

Machtkämpfe und Verständnis – Teenager fordern uns

Mit der Pubertät kommen auch die Machtkämpfe. Es ist, als ob die süßen Kinder, die einst alles taten, was wir ihnen sagten, plötzlich in eine rebellische Phase eintreten. Sie hinterfragen unsere Autorität, biegen Regeln  und suchen nach ihrer eigenen Identität. Es kann frustrierend sein, aber es ist auch eine Zeit des Wachstums – nicht nur für sie, sondern auch für uns als Eltern. Und ich bin ehrlich, das ist echt nicht ohne.

Wir müssen lernen, Geduld zu haben und ihnen zuzuhören. Ach das klingt so schön leicht oder? Ich weiß, dass es im Alltag, im Stress, mit anderen Kindern die uns fordern gar nicht so leicht ist ruhig und geduldig zu bleiben.

Es ist wichtig zu verstehen, dass sie ihre eigenen Gedanken und Gefühle haben und dass diese genauso wichtig sind wie unsere. Aber ich bin mir sicher, dass das Band was wir die ersten Jahre aufgebaut haben, stark genug ist, solche Stürme zu überstehen. Sie sind sich unserer Liebe sicher, auch wenn es manchmal so scheint als stellen sie auch das in Frage.

Die große Liebe, die bleibt – (k)eine Achterbahn der Gefühle

Trotz all der Herausforderungen und Veränderungen gibt es etwas, das sich nie ändert: die große Liebe, die wir für unsere Kinder empfinden. Diese Liebe ist so tief und bedingungslos, dass sie uns durch die schwierigsten Zeiten trägt. Sie erinnert uns daran, warum wir uns für das Abenteuer des Elternseins entschieden haben, und gibt uns die Kraft, weiterzumachen, selbst wenn wir uns manchmal verloren fühlen.

Denn manchmal kommen sie doch an, suchen Rat, suchen Nähe, wollen kuscheln, vielleicht doch unter unsere Bettdecke krabbeln und unsere Meinung ist doch nicht ganz egal. Da ist es, dieses Band von dem ich schrieb. Es ist immer da, manchmal wird es nur auf eine ordentliche Zerreißprobe gestellt.

Stolz auf ihre Entwicklung – Eltern-Teenager-Beziehung

Als Eltern können wir auch stolz auf uns selbst sein. Wir haben sie auf ihrem Weg begleitet, sie ermutigt und unterstützt und tun dies auch weiter. Wir leben unsere Prinzipien und Werte vor und sehen sie so langsam in unseren Kindern. Wir kämpfen uns durch Hausaufgaben, Prüfungen, Aufnahmen an neuen Schulen und sehen, wofür sich all das lohnt.  Wir stehen nicht mehr so oft am Spielfeldrand wie früher, weil sie selbstständig sind und allein zum Training fahren. Es ist also ganz schön cool, große Kinder zu haben.

Wenn sie eine herausfordernde Aufgabe meistern, ihre Träume verfolgen oder einfach nur freundlich und respektvoll sind, dann sind wir stolz. Unsere Teenager sind auf dem Weg erwachsen zu werden und wir haben einen Teil dazu beigetragen.

Das Leben mit Teenagern ist ein ständiger Wandel, ein Auf und Ab von Emotionen und Herausforderungen. Aber es ist auch ein erfüllendes Abenteuer, das uns lehrt, zu lieben, loszulassen und zu wachsen. Und trotz aller Veränderungen bleibt die Liebe, die wir für unsere Kinder empfinden, die größte Konstante in unserem Leben.

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Ein Teenager geht spazieren und denkt über das Chaos der Pubertät nach

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Autor

Seit 2011 bin ich in die Welt der Mütter aufgenommen. Mittlerweile habe ich 3 Töchter und einen Sohn. Hier schreibt keine "typische" Mutter, die Haushalt und Familie mit links schmeißt, Modelmaße hat und nebenbei locker eine Karriere wuppt. Ich finde es okay, auch mal zu sagen "Ich bin müde! Der Mann nervt! Wir streiten öfter! Nein, ich backe, bastel und singe nicht 24 Stunden am Tag! Ja, ich mag Fast Food und ein Schnäpschen zwischendurch!" Aber auch die schönen Dinge kommen nicht zu kurz. Süße Sachen die ich im Netz finde, hilfreiche Tipps, anderes Lesenswerte und ganz viel ♥

1 Comment

  1. Ach Jette, so schön, so wahr. Nicht immer leicht aber auch ein großes Abenteuer und so viel Liebe!! Danke fürs zusammenfassen. Liebe Grüße

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