Manchmal gehen ja komische Sachen in einem vor. Das ist nicht immer weiter verwunderlich und von meinem Körper bin ich schon Einiges gewohnt. Einen süßen Zahn hatte ich schon immer, dass der sich so stark auf Raffaelo konzentriert, ist jetzt nicht unbedingt ungewöhnlich. Hingegen hatte ich abends Lust auf Rotwein. Das passiert nur höchst selten. Ich trinke den nicht so gern und daher sind wir auch schlecht ausgestattet. Zum Glück fand der Mann noch eine Flasche und zu meiner Verwunderung schmeckte der Wein auch ganz ausgezeichnet.
Nun saß ich eines Abends allein auf dem Sofa, mit Sushi auf dem Schoß, genoss die freie Mann- und Kinderzeit, ärgerte mich über fehlenden Rotwein und eine leere Raffaelo Box und kam ins Grübeln. Schräg war das schon. Sollte ich etwa? Ein paar Tage zuvor fragte mich Rebecca ganz unvermittelt ob ich nicht schwanger sei und ich so: „Nääääääääääää“.
Gut ganz ausgeschlossen ist nichts, aber zwei Kinder, ein halbes Familienbett und viele auswärtige Termine ließen nicht dringend auf eine Schwangerschaft schließen. Auf die Pille verzichtete ich nach Anraten einiger Ärzte zwar aber bei den paar Mal….. Es wäre okay wenn es passiert, aber wenn nicht auch nicht weiter schlimm. Wir verspüren nicht den allerdringensten Wunsch nach einem dritten Kind, haben aber natürlich darüber gesprochen, sollte es passieren und überlassen daher der Natur diese Entscheidung.
Es war kurz nach 20 Uhr, der Drogeriemarkt noch auf und eigentlich wusste ich, dass es Quatsch ist, jetzt los zu fahren. Es wäre viel zu früh um zu testen und ehrlich gesagt ein echter Glückstreffer. Dieses Baby will uns dann ganz offensichtlich dringend als Eltern haben. Hmmmm Hmmm. Aber die Neugier siegte natürlich und so radelte ich dem Schwangerschaftstest entgegen. 6 Tage zu früh. Das klappt nie. Ich benutzte ihn noch am selben Abend, auch wenn da steht, das man ihn dringend früh benutzen sollte um ein sicheres Ergebnis zu bekommen. Danach setzte ich mich zu meiner neuen Packung Raffaelo und dem Glas Rosé.
Ich: Foto
Mann: Ach du Scheiße!
Mann: Macht die Wohnung, die wir kaufen wollen jetzt noch Sinn?
Ich: Öhm…..
Mann: Ich freue mich, brauche aber noch Zeit.
3 Tage später treffe ich Anna, die mich schon verschwörerisch anschaut.
„Hab ich doch gleich gewusst, als ich dich gesehen habe, dass du schwanger bist!“
Ich weiß nicht, woran sie das gesehen hat. Mein Bauch besteht aus Raffaelo. Dem Wein musste ich ja entsagen.
So ist das nun. Ein kleines Superbaby, was sich im Juni hoffentlich entscheidet, gesund und munter Teil unserer Familie zu werden. Der Mann freut sich sehr, die Kinder wissen noch nichts, wünschen sich aber beide noch eine Schwester. Ich bin bisher erstaunlicherweise nicht in Panik verfallen. Kommt sicher noch. Die Schwangerschaft war weder geplant, noch auf Teufel komm raus herbei geführt, aber wir haben hier noch Platz in unseren Herzen und freuen uns, dass es nun ist, wie es ist.
Und weil die Frage ja immer bei solchen Verkündungen kommt, so als wäre es ein ungeschriebenes Gesetz: Nein, mir ist auch in dieser Schwangerschaft nicht schlecht. Der Spuk ging drei Tage, was mir schon völlig reichte. Zum Glück vorbei. Nein, die drei Monate sind noch nicht ganz um, aber nun ist die Schwangerschaft da und wird, wie auch immer es ausgeht, zu meinem Leben dazu gehören, warum soll ich es verheimlichen. Und sie verläuft ganz anders als die anderen Beiden. Etwas holprig der Anfang, aber davon ein anderes Mal vielleicht mehr.
Hallo Superbaby! Wir freuen uns auf dich und sind ganz gespannt, wie du uns so auf Trab halten wirst.