Es gibt diesen Spruch: „Unser Alltag ist ihre Kindheit.“ Soll wohl so viel heißen wie, was wir täglich tun, prägt ihre Kindheit. Es geht nicht darum, ständig neue Eindrücke zu schaffen, alle 2 Monate in den Urlaub zu fahren und jedes Wochenende einen Ausflug zu unternehmen. Ich glaube, das braucht es gar nicht. Denn wenn ich mal gaaaaaanz weit zurück denke, sind es eher einzelne Bilder an die ich mich erinnere, manchmal auch Gerüche.

Wenn wir am Wochenende zu Hause sind und die Kinder durch die Gärten flitzen, bei den Nachbarn spielen, einen Obstteller zwischen Feuerkäfern und Schnecken essen und abends mit schwarzen, sandigen Füßen heim kommen, dann sind glaube ich, diese Momente, die die zählen. Vielleicht können die beiden Kleinen später nicht mehr artikulieren, was sie am Schönsten fanden in ihrer Kindheit, aber ich hoffe, da ist so ein Gefühl.

Meine Kindheitserinnerungen: Rücken kraulen und Freiheit

Wenn ich an meine Kindheit zurück denke, erinnere ich mich an meine Großeltern. Daran, dass meine Oma immer so rannte durch die Läden und ich deshalb lieber mit meinem Opa durch die Stadt ging. Ich erinnere mich an den kleinen Park vor der Wohnung, wo er manchmal seine Runden drehte. Ich weiß, wie ich mich morgens ins Bett schlich und mein Opa mir den Rücken kraulte. Natürlich nur, wenn ich das auch bei ihm machte.

Ich weiß, wir hatten einen kleinen Vogel in unserer alten Wohnung und einen Ofen, auf dem ich manchmal saß. Mein Papa der schon in Berlin wohnte, hatte eine kalte Wohnung und ich schlief in einer Räuberhöhle. Wir schauten morgens dick eingemummelt Frühstücksfernsehen. Wir fuhren oft nach Ungarn, Polen oder Tschechien in den Urlaub. Ich erinnere mich an Wege, die wir mit dem Fahrrad fuhren oder wie ich mit meiner Mama auf dem Balkon stand und das Gewitter beobachtete. Ich erinnere mich an die polnische Ostseeküste. Ich fühle einfach, ich hatte eine schöne Kindheit. Denn ich flitzte auch viel draußen rum mit meinen Freunden. Wir spielten an Bächen und kamen spät heim. Einmal wurden wir sogar mit der Polizei gesucht, weil wir dachten, es sei eine gute Idee, zu einem See zu fahren.

Gerüche, Gefühle, kleine Momente, all diese Unscheinbarkeiten prägen sich ein

Manchmal, da riecht es wie bei meiner Oma in der Wohnung. Und wenn ich Eierkuchen mache, nicht so gut wie sie, dann weiß ich, wie ungeduldig ich war, dass sie nach dem Mittagsschlaf endlich welche macht. An unseren Kurzurlaub nach Dresden kann ich mich erinnern und wie ich Ohrenschmerzen bekam, und meine Mama und ich nach Hause fahren mussten. Und die Müritz. So viele Sommer habe ich dort verbracht.

Wir fahren auch viel weg, dank des Blogs ergeben sich oft schöne Möglichkeiten, die wir privat sicher nicht immer umsetzen würden. Aber ich glaube, die Anzahl der Urlaube wird es nicht sein, woran sich meine Kinder erinnern. Sondern vielleicht das zweite Eis, was sie noch essen konnten. Oder den Quatsch den sie anstellten. Die Matschburgen, die sie im Sandkasten bauten und vielleicht erklingt ganz leise noch das Lachen. Diese Unbeschwertheit und sich keine Sorgen machen müssen. Vielleicht erinnern sie sich an winzige Kleinigkeiten. Wie wir alle im Bett liegen und kuscheln, wie ich rieche, wie ich ihr Lieblingsessen gemacht habe.

Jedenfalls, an Tagen, die so schön und unbeschwert sind, wo wir nichts besonderes vorhaben, da hoffe ich, das sind diese kleinen Kindheitserinnerungen von unserem Alltag, die ihnen später ein Lächeln ins Gesicht zaubern und sie etwas wehmütig erinnern lassen. Ich hoffe, wir schenken ihnen viele solcher wundervollen Momente. Auch mit ihren Großeltern.Denn ich erinnere mich gern und oft an meine zurück. Man durfte mehr Süßes, länger fernsehen, hatte keine Verpflichtungen und wurde einfach verwöhnt.

Ach Kindsein fetzt. Und Erinnerungen für sie schaffen auch. Was sind eure schönsten Kindheitserinnerungen? Seht ihr sie ganz konkret vor euch, oder ist es eher ein Gefühl, oder ein Geruch oder ein Lied?

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Autor

Seit 2011 bin ich in die Welt der Mütter aufgenommen. Mittlerweile habe ich 3 Töchter und einen Sohn. Hier schreibt keine "typische" Mutter, die Haushalt und Familie mit links schmeißt, Modelmaße hat und nebenbei locker eine Karriere wuppt. Ich finde es okay, auch mal zu sagen "Ich bin müde! Der Mann nervt! Wir streiten öfter! Nein, ich backe, bastel und singe nicht 24 Stunden am Tag! Ja, ich mag Fast Food und ein Schnäpschen zwischendurch!" Aber auch die schönen Dinge kommen nicht zu kurz. Süße Sachen die ich im Netz finde, hilfreiche Tipps, anderes Lesenswerte und ganz viel ♥

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