Es ist Herbst. Die Blätter färben sich bunt, die Kastanien fallen, das Laub raschelt. Eltern wissen was das bedeutet: Versteckte Hundekackehaufen in großen Laubbergen in denen das Kind zu gern reinspringen würde, 10 Kilo Blätter und 20 Kilo Kastanien aus denen man soooooooooo schöne Dinge basteln kann und die am Ende doch überall rumfliegen oder zu einem Herbarium verarbeitet werden müssen. Größter Spaß ever, nicht.

Zum Herbst gehört aber noch mehr Spaß. Zeitlich begrenzter Spaß um genau zu sein, der sich vor allem durch die Kitazeit erstreckt: Der Laternenumzug. Ein romantisch verklärtes und in der Realität brutales Ereignis, welches jedes Jahr aufs Neue darauf wartet, weinende Kinder, kaputte Laternen, nicht funktionierende Laternenstäbe und genervte oder halb angeschäkerte und durchgefrorene Eltern zurückzulassen.

Nein was sieht das niedlich aus, wenn viele kleine Kinder mit richtig tollen selbst gebastelten oder selbst gekauften Laternen durch die Straßen ziehen. Vorn trottet ein Pferd und eine Boombox, hinten dran bummeln Kinder, murmeln Rabimmelrabammelrabumm. Na wobei, das schreien sie. Der Rest wird gemurmelt, denn niemand kennt mehr den Text und 2 Meter hinter dem Pferd versteht man eh nichts mehr. Einige rennen immer vorn weg, am liebsten noch vors Pferd, andere würden gern alles abkürzen nur um als erstes an der Tee- oder Weckmannstation zu stehen. Aber diese halbe Stunde oder Stunde zeigt nur die Spitze des Laternenumzugs, es gibt ja noch ein Vorher.

Der Laternenumzug – Ein Drama in mehreren Akten

Laternenumzug_MamablogDas Vorher besteht in der Regel daraus, dass irgendwer Laternen besorgen oder basteln muss. Hat man richtig viel Glück, bastelt die Kita mit den Kindern welche. Hat man Pech, muss man hin und mitbasteln oder sogar zu Hause selbst ran. Man kann aber auch einfach eine Laterne kaufen. Man bleibt ne coole Mama, oder ein cooler Papa. Stäbe liegen noch aus dem letzten Jahr irgendwo rum. Auf Teelichter verzichtet man, seit die letzte Laterne lichterloh in Flammen aufging oder das Kind eh ständig die Flamme auswedelte. Nun fallen diese blöden kleinen Lichter nur ständig aus der Laterne aber gut, kleinstes Übel. Wenn ja wenn irgendwer die Stäbe vorher auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft und rechtzeitig Batterien gekauft hätte. Läufts also richtig blöde, hat man die ultimativ krasseste selbst gebastelte Laterne am Start mit einem nicht funktionierenden Leuchtstab und nem Kind was einfach so gar keinen Bock auf die Veranstaltung hat oder was fast noch schlimmer ist, vor Aufregung gleich in Flammen aufgeht. Läuft richtig.

Aber gut, es ist nur einmal im Jahr und wenn man Glück hat, steht nur ein Laternenumzug im Kalender. Natürlich muss man den nicht wahrnehmen. Man könnte zu Hause warmen Kakao reichen und einen Film schauen, aber wenn die Laterne in der Kita gebastelt wird, kommt man fast nicht aus der Nummer raus. Dann heißt es warm anziehen, tief durchatmen, Gleichgesinnte suchen und die eigene Thermoskanne mit dem Lieblingsgetränk füllen. Und wenn das Kind nach 100 m doch zusammen bricht, weil kalt, nass, Pippi Kacka, Laterne kaputt, kann man einfach die Biege machen. Man war ja schließlich anwesend. Aber drauf achten im Dunkeln das richtige Kind mitzunehmen. Und dann hat man es geschafft für 365 Tage. Steht nur noch Weihnachten vor der Tür, aber das überstehen wir jetzt auch noch, oder?

RABIMMEL RABAMMEL RABUMM

 

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Autor

Seit 2011 bin ich in die Welt der Mütter aufgenommen. Mittlerweile habe ich 3 Töchter und einen Sohn. Hier schreibt keine "typische" Mutter, die Haushalt und Familie mit links schmeißt, Modelmaße hat und nebenbei locker eine Karriere wuppt. Ich finde es okay, auch mal zu sagen "Ich bin müde! Der Mann nervt! Wir streiten öfter! Nein, ich backe, bastel und singe nicht 24 Stunden am Tag! Ja, ich mag Fast Food und ein Schnäpschen zwischendurch!" Aber auch die schönen Dinge kommen nicht zu kurz. Süße Sachen die ich im Netz finde, hilfreiche Tipps, anderes Lesenswerte und ganz viel ♥

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