Die besondere erste Zeit mit Baby ist viel zu kurz. Irgendwie ist alles viel zu kurz. Einmal geblinzelt, feiern sie ihren ersten Geburtstag. Auch wenn es immer spannend bleibt und die Entwicklung des Kindes zu begleiten oft einfach schön ist, so ist diese erste Zeit mit einem Neugeborenen noch mal spezieller. Und es verliert nie seinen Zauber, egal wieviele Kinder folgen.
Könnt ihr euch noch erinnern?
An diese kleinen Fingernägel, die schon ganz schön ordentlich kratzen konnten und es jedes Mal eine kleine Herausforderung ist, die Mini Fingernägel zu schneiden.
An diese Fäustchen, die so fest zugreifen, dass es fast etwas weh tut und man immer wieder erstaunt ist, wieviel Kraft in so einem kleinen Baby steckt.
Wie die kleinen Finger beim Füttern etwas zum Halten suchen und den eigenen Finger ganz fest umschließen, um sicher zu gehen, dass man immer da bleibt.
Wie der Kopf sich ganz tief vergräbt in der Armbeuge oder der Brust und dieser warme Atem uns selbst mit in die Müdigkeit zieht.
Das Schnüffeln und das gaaaaaaaaaaanz tiefe Seufzen. Das zufriedene Glucksen und die kleine Unterlippe, die sich bebend nach vorn schiebt, bevor losgemeckert wird.
Sogar das Schmatzen mag ich bei Babys. Und dieses Glucksen und Bauchgrummeln, wenn sie anfangen zu trinken. Als sei es ganz leer im Bauch und endlich plätschert die Milch hinein.
Überhaupt, dieser runde Luftballon Bauch und diese ganzen kleinen Speckfalten an den Armgelenken und Oberschenkeln.
Die kleinen weichen Haare, die vom Kopf noch ganz zart den Rücken runter laufen und manchmal noch bis ins Gesicht reichen. Wo kein Übergang zu erkennen ist von Haaransatz zu Augenbrauen. Und erst diese Wimpern. Sooooooo lang sind sie.
Und wenn die Augen aufgeschlagen werden, schaut man in diese Zwischenwelt. Noch sind sind sie nicht richtig hier. Sie hängen noch ein wenig zwischen den Welten und diese wunderschönen Augen schauen ins Leere. Bis der Moment kommt, in dem der Blick klarer wird und sie neugierig umher schauen.
Könnt ihr euch noch an diese Mini Nase erinnern und das spitze Mündchen? Und wie weit der Mund plötzlich aufgeht, wenn gaaaaaaaanz groß gegähnt werden muss. Die ganze Welt wird aufgegessen in dem Moment und dann klappt das Gesicht wieder knautschig zusammen für einen seligen Schlaf.
Und dieses Lächeln. Dieses ganz bestimmte Lächeln. Was ihnen übers Gesicht huscht im Schlaf. Diese ganz tiefe Zufriedenheit und das pure Glück.
Könnt ihr euch daran noch erinnern? Es ist nur ein ganz kurzer Moment im ganzen Leben mit unseren Kindern. Und das macht ihn so besonders. Ich versuche, so lange wie möglich daran zu denken. Wie sie duften. Dieser einzigartige Neugeborenen Duft. Diese warme Stelle hinten im Nacken, wo sie so besonders gut riechen. Diese unglaublich weichen Haare und die schnuckeligsten Gesichtsausdrücke. Das unkontrollierte Bewegen der Arme und Beine und all die vielen kleinen und lauten Gluckser, Seufzer, der Schluckauf und das Meckern.
Woran erinnert ihr euch am Liebsten aus dieser allerersten Zeit?
1 Comment
Ooooh, so ein schöner Text!!! :) Da kommen Erinnerungen hoch! Ich fand dieses vehemente Kopfschütteln mit offenem Mund auf der Suche nach dem Nippel der längst in Stellung gebracht war wundervoll und auch diese ganz eng angezogen Beine, die aus den Hosenbeinen verschwinden. Und wie die Ohren eng anlagen, ganz flach und die sich erst später auffalten. OH! Und diese Knie, die ohne Kniescheibe noch überhaupt nicht wie Knie aussehen! Und diese weiche pulsierende Fontanelle. Überhaupt fühlen sich die Köpfchen am Anfang irgendwie leicht feucht an und so zart. Jetzt ist mein Kopf voll von Erinnerungen! Danke!
Liebe Grüße
Julia