Berlin mit Kindern: Ein Besuch am Müggelsee in Köpenick

Köpenick ist schon eine Reise wert. Die Altstadt ist wirklich hübsch, egal wo man lang schlendert, es gibt nette Cafés, man kann den Blick übers Wasser schweifen lassen, will sagen: hin da! Wenn man es aber mal etwas ruhiger mag, ist es am Müggelsee einfach super. Hier kann man den ganzen Tag verbringen, egal welche Jahreszeit. Im Sommer hopst man einfach in den See, ansonsten lohnt ein Spaziergang von der einen Seite durch den Spreetunnel, rüber nach Friedrichshagen.

Wir starten mit unserer Tour am Restaurant & Biergarten Rübezahl. Wir sind mit dem Auto gekommen, Parkplätze sind vorhanden. Neben dem Rübezahl gibt es einen großen, tollen Spielplatz. Perfekt, denn wir sitzen einfach in der Sonne und trinken ein Bier, während die Kinder nebenan toben und irgendwann Pommes verlangen. Klar könnte man einfach hier bleiben und den Tag verbringen, den Leuten zuschauen, aufs Wasser schauen und ein wenig am Ufer entlang schlendern, aber wir wollen ja noch mehr entdecken.

Wer Rollerblades, Rollschuhe oÄ hat, sollte diese ruhig mitbringen. Die Wege sind asphaltiert und führen durch den Wald. Eine schöne Strecke. Wir schlendern am Ufer entlang Richtung Spreetunnel. Wenn ihr das Rübezahl im Rücken habt und auf das Wasser schaut, müsst ihr nach links gehen. Bis zum Tunnel ist es ein Stück, wir laufen knapp 30 Minuten, daher macht es Sinn für kleinere oder lauffaule Kinder einen Buggy, Roller oder was auch immer sie mögen, dabei zu haben. Der Weg ist wirklich schön, mitten durch die Natur. In der Nähe des Spreetunnels gibt es eine kleine Badestelle. Also Badehose nicht vergessen, falls ihr euch abkühlen wollt.

Durch den Spreetunnel rüber nach Friedrichshagen

Ein kleines Abenteuer ist es schon, durch den Spreetunnel zu laufen, immerhin ist über uns das Wasser. Schwups sind wir auf der anderen Seite. Direkt am Eingang des Tunnels lädt das Restaurant Ehrlich zum Verweilen ein, oder man schlendert ein kleines Stück Richtung Anlegestelle der Fahrgastschiffe. Dort gibt es einen Spielplatz, die Hafenbar Windflüchter und viele Sitzmöglichkeiten. Will sagen, die Eltern sitzen bei Aperol Spritz in der Sonne, die großen Kinder flitzen durch den Park und über den Spielplatz. Peeeeeeeeerfekt. Weiter kann man leider nicht am Wasser lang laufen, dahinter fängt das Freibad an. Aber es lohnt sich, ein wenig durch den kleinen Müggelpark zu gehen Richtung Straße, denn hier entdecket man eine alte Brauerei (die Berliner Bürgerbräu) und viele weitere Restaurants und Cafés. Wer ein wenig bummeln mag, schlendert einfach die Bölschestraße hoch und runter oder stattet dem Strandbad Friedrichshagen einen Besuch ab. Im Winter findet ihr dort übrigens eine Eisbahn.

Noch nicht genug? Wie wäre es mit Abendbrot direkt an der Spree? Aber denkt daran, euer Auto steht noch auf der anderen Seite. Ihr müsst auch wieder zurück. Aber los, wo wir schon hier sind. Auf gehts zur Straße Müggelseedamm. Ist der See hinter euch, geht ihr nach links (Ja ich hab´s nicht so mit Himmelsrichtungen). So schön ist die Straße nicht, also schnell links abbiegen in die Spreestraße und direkt nach rechts in die Hahns Mühle Straße. Dann muss man nicht die ganze Zeit an der großen Straße laufen, sondern kann von einem Häuschen direkt an der Spree träumen. Die Straße führt euch eh wieder auf die Hauptstraße, aber jetzt ist es schon geschafft und ihr seid am Hafen. Hier speist ihr im Marina Sol und sammelt Kraft für den Rückweg. Am besten vorher reservieren.

Die Aussicht genießen vom Müggelturm

Glaubt mir, ihr kommt garantiert wieder zum Rübezahl. Das ist einfach ein super Ausgangspunkt. Nächstes Mal könntet ihr auch, statt am Müggelsee entlang zu schlendern, einfach den Müggelheimer Damm überqueren und Richtung Teufelssee spazieren. Auf dem Weg befindet sich ein richtig cooler Spielplatz mitten im Wald.

Kurz Pause machen und dann gehts noch weiter zum Müggelturm. Entweder ihr lauft die gefühlt hundert Treppen zum Turm hoch, oder falls ihr mit dem Kinderwagen da seid, führt auch ein Weg (rechts an den Treppen vorbei) hoch zum Müggelturm. Allerdings muss man mit dem Kinderwagen die Straße entlang laufen. Die Autos sind recht schnell unterwegs. Parkt also lieber am Parkplatz des Müggelturms. Ohne Kinderwagen sind die Wege nach oben auf jeden Fall abenteuerlich und auch anstrengend und machen bestimmt großen Spaß. Oben angekommen kann man schon die Aussicht genießen und gönnt sich eine Erfrischung und eine Portion Pommes auf der Terrasse oder im Restaurant. Von einer der vielen Terrassen hat man schon einen super Blick, richtig toll ist es aber erst ganz oben. Also los. Barrierefrei ist der Aufstieg nicht, wir haben das Baby hoch getragen.

Von oben könnt ihr schon den Weg zum Langen See sehen. Leider auch alles Treppen, also nichts für Kinderwagen. Hier könnt ihr baden oder besucht „Schmetterlingshorst„. Bestaunt dort die Schmetterlingsausstellung, übrigens die zweitgrößte in Europa und die Größte in Deutschland. Von dort ist es nicht weit zum Strandbad Wendenschloss. Wer so richtig in Spazierlaune ist, kann vom Müggelturm auch in die Köpenicker Altstadt spazieren. Dann empfiehlt es sich aber, das Auto auf dem Parkplatz des Turms stehen zu lassen. Oder ihr fahrt einfach mit der S-Bahn bis Köpenick und erkundet von dort die Altstadt und lauft Richtung Müggelturm.

Im Sommer und generell bei schönem Wetter ist viel los an der Rübezahl und auf dem Müggelturm. Der Parkplatz ist groß, aber irgendwann einfach voll. Wenn ihr hier den ganzen Tag verbringen wollt, lohnt es sich, früh aufzustehen. Wer zur Spazier-Rush-Hour kommt, muss vielleicht ein wenig umherkurven. Natürlich bringt euch auch der Bus 169 zum Rübezahl. Mit vielen Kindern und einigem an überlebenswichtigen Dingen (Snacks, Getränke, fahrbare Untersätze, etc) ist das Auto in diesem Fall einfach die bequemere Variante für uns.

So, nun wünsche ich euch viel Spaß beim Entdecken von diesem schönen grünen Fleck Berlins.

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