Wenn man schwanger ist, weiß man eins mit Sicherheit: Man bekommt nen Bauch. Fakt. Meine Mama nannte mich liebevoll „Schneekugel“. Ich empfand mich streckenweise eher als Michelin-frauchen mit dünnen Beinchen. Allerdings wird einem wie immer so Einiges verheimlicht:

Da wären zum Beispiel die Rückenschmerzen, oder der Bauch der plötzlich immer im Weg ist. Scheinbar wurde auch jeder Türrahmen über Nacht enger gemacht. Beim Umarmen stellte ich mich fast im rechten Winkel hin, um meinem Gegenüber nicht immer den Bauch entgegen zu drücken.Überhaupt hat man mit Bauch eine verkorkste Wahrnehmung. Nicht nur, dass man gegen alles rennt, sondern ich war auch der Meinung: soooooooooo schwanger wie die da bin ich noch nicht. Soooooooooo dick ist der Bauch doch noch gar nicht. Immer die gleiche, leicht amüsierte Antwort: Doch! Doohooch!

Hallo Waage, wo bist du?

Auch sollte man schnell aufhören sich auf die Waage zu stellen. Klar nimmt man zu. Sagt aber keiner, dass das Spaß macht. Persönliches Highlight: Eines Morgens tapperte ich ohne Brille und völlig verschlafen Richtung Waage (Konnte es doch nicht lassen). Ich stellte mich drauf, schaute nach unten und sah …. nichts. Doch so blind. Brille holen. Wieder raufstellen. Und ich sah …. nichts. Die Anzeige war verschwunden. Da war nur noch Bauch. Als ich mich ein wenig vorn überbeugen wollte um die Zahlen zu lesen, stieß ich mit dem Kopf gegen die Wand. Wiegen beendet. Hab ich nirgends in den eine Million Foren gelesen: Vorsicht vor Waagen zu nah an der Wand. Und: Verabschieden Sie sich rechtzeitig von Ihren Zehen. Sie werden sie eine Weile nicht sehen.

Was einem auch keiner sagt, was aber UNBEDINGT erwähnt werden muss, denn diese kostbaren, kurzen Augenblicke sind fantastisch: Das Wiegen nach der Geburt! Da purzeln in kürzester Zeit locker mal 10 Kilo. Und der Bauch ist ja auch kleiner, so dass man dieses morgendliche Highlight auch hindernissfrei begucken kann. Da verzeiht man dann gern das bedrohliche stetig steigende Gewicht, die Beule am Kopf und die Rückenschmerzen (übrigens auch nach der Geburt noch ein leidiges Thema), für diesen tollen Start in den Tag.

Diese komischen Elefantenbinden, heißen Netzschlüppa, interessante Tipps ungefragter Fremde, der Hormonhaushalt, ach, es gäbe noch so viel mehr, aber wo bleibt denn dann der Spaß und wer wäre so verrückt, Kinder zu bekommen? Eben, denn neben all den Sachen die einem keiner vorher verrät, stimmt eins auf jeden Fall: Man hat keine Ahnung, wie sehr man einen Menschen lieben kann, bis das kleine Baby auf dem Bauch liegt und friedlich atmet. Familie fetzt.

Teil 1 gibt es hier.

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Autor

Seit 2011 bin ich in die Welt der Mütter aufgenommen. Mittlerweile habe ich 3 Töchter und einen Sohn. Hier schreibt keine "typische" Mutter, die Haushalt und Familie mit links schmeißt, Modelmaße hat und nebenbei locker eine Karriere wuppt. Ich finde es okay, auch mal zu sagen "Ich bin müde! Der Mann nervt! Wir streiten öfter! Nein, ich backe, bastel und singe nicht 24 Stunden am Tag! Ja, ich mag Fast Food und ein Schnäpschen zwischendurch!" Aber auch die schönen Dinge kommen nicht zu kurz. Süße Sachen die ich im Netz finde, hilfreiche Tipps, anderes Lesenswerte und ganz viel ♥

4 Comments

  1. Hihi, lustig! Freue mich immer über "wahre" Infos über Schwangerschaft! Habe das Gefühl, dass da routinemäßiges einiges unter den Teppich gekehrt wird… Ich schaue jedes Wochenende nach deinem Blog und lese begeistert! Wenn ich ehrlich bin, hast du mich (Mamamia auch) dazu bewegt eigentlich doch Kinder zu wollen. Ich hatte eigentlich nie Kontakt zu kleinen Kindern und deshalb einfach keine Vorstellung davon Kinder zu haben. Bei euch zu lesen hilft da viel :) Danke für den tollen Blog!

  2. Mein Bauch war nach dem Hände waschen immer nass – ich weiß bis heute nicht, wie das immer passiert ist!

  3. Sehr schöner & amüsanter Post! :)

    Das mit der Waage und dem "Anzeige nicht sehen können" kenn ich nur zu gut :D

  4. xD

    ach also ich seh auch schon nen weilchen meine füssis nimmer und ich bin so froh wenn ich die wieder seh ^^

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