Die Ferien sind vorbei und großzügigerweise wurden die Berliner Eltern schon Donnerstag Nachmittag informiert, wie es in den Schulen weiter geht. Also wahrscheinlich weiter geht, kann sich ja alles ändern und dann reagieren wir natürlich wieder maximal flexibel auf die Situation. Von einer Lehrerin haben wir immerhin schon gehört, wie es am Montag wann weiter geht. Das andere Kind? Na wird schon…. Kita Notbetreuung kennen wir ja schon. Es erschöpft mich so sehr. Körperlich mittlerweile schon. Denn privat hat sich nun auch etwas Grundlegendes geändert: Der Mann ist wieder Vollzeit beschäftigt. Das ist natürlich grandios und wir freuen uns sehr, allerdings bricht eine wichtige Stütze weg, denn einarbeiten und diverse Calls beanspruchen ihn zumindest die kommenden Wochen sehr. Was wir seit Dezember noch gut gemeinsam Puppen konnten, liegt nun wie ein unüberwindbarer Berg vor mir. Die Kräfte sind einfach endlich und können gar nicht mehr aufgeladen werden.

Aber Moment, ich hatte doch gerade Urlaub! Joa. Geht es euch auch so, dass Wochenenden und Urlaub kaum zur Erholung beitragen? Ich hab das Gefühl, Wochenende ist nur ein anderer Tag mit anderen To-Dos die man unter der Woche nicht schafft. Und genauso viel Kocherei. Oh Gott ich bin es so leid. Und ich merke zum ersten Mal, dass ich tatsächlich an Grenzen komme, an denen ich nicht sein möchte und die mich ängstigen. Herzrasen, Erschöpfung gepaart mit frustrierter Perspektivlosigkeit.

Bringt man die Kinder in die Schule, weil man weiß, sie freuen sich auf ihre Klassenkameraden und Freundinnen und weil sie dort einfach besser das Wissen vermittelt bekommen, als wir es könnten? Und weil man dann auch seine Arbeit schafft? Oder lässt man sie zu Hause, um das Risiko möglichst gering zu halten und schafft dann gefühlt gar nichts und wird erst recht niemandem gerecht. Wir haben vier Kinder in vier verschiedenen Einrichtungen. Ich habe dabei kein gutes Gefühl mehr, aber alle immer daheim plus Arbeit und Schule? Das ging im ersten Lockdown mit vollen Akkus. Das geht jetzt nur mit viel Tränen, Aufgeben und Schreien. Ich will das alles nicht. Ich will mich so nicht erleben. Und ich will auch nicht einfach umfallen. Für noch ein bisschen „Durchhalten“, für einen weiteren wischiwaschi Pseudo Lockdown Kuschelkurs. Für quasi kaum Perspektiven.

Also bin ich einfach gereist. Schnauze voll. Ist schließlich Urlaub. Da bleibt man doch nicht zu Hause! Kommt ihr mit?

Kommt ihr mit nach Groß Bettanien, den Cook Inseln und Impfdonesien?

Los ging es in Groß Bettanien und von da aus dringend nach Kloatien. Ganz nett hier, aber nichts für ewig. Ich würde ja gern nach Poolonesien, aber nun ja, bisschen frisch noch dort. Ebenso im Nachbarland Gartanien. Was bleibt mir also übrig, als einen kurzen Abstecher nach Flurida. Immerhin gibts hier eine Schaukel und die Kinder sind wirklich glücklich. Ein bisschen Abwechslung muss schon sein in diesem blöden Kackorona Jahr. Wir haben uns aber für den Urlaub vorgenommen, nicht allzu lange an einem Ort zu bleiben, auch wenn ich gestehe, Sofia ist mit Abstand mein Lieblingsort. Oder die Cook Inseln? Wenn da einer kocht, dann auf jeden Fall. Meistens aber streikte das Personal und so mussten der Mann oder ich uns um die Versorgung kümmern. So stellt man sich ehrlich gesagt auch keinen All-Inklusive Urlaub vor. Mexiklo und Schrankreich sind auch echt schön, kann ich nur empfehlen. Tja und schneller als man es sich versieht, hockt man wieder in Bürokratien und denkt sich, man ey wäre ich doch bloß noch ein wenig in Waldschlaraffenland geblieben oder Impfdonesien hätte schon auf.
(Danke auch an kreative Wortschöpfungen eurerseits?)

So, ich hoffe meine kleine Rundreise hat euch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, auch wenn den Meisten wahrscheinlich kaum noch zum Lachen zumute ist. Mir jedenfalls nicht mehr, denn wenn so weiter wischiwaschi entscheiden wird, sehe ich nicht mal mehr unseren Sommerurlaub in Deutschland als gesetzt. Es ist einfach kacke. Kackorona eben.

 

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Autor

Seit 2011 bin ich in die Welt der Mütter aufgenommen. Mittlerweile habe ich 3 Töchter und einen Sohn. Hier schreibt keine "typische" Mutter, die Haushalt und Familie mit links schmeißt, Modelmaße hat und nebenbei locker eine Karriere wuppt. Ich finde es okay, auch mal zu sagen "Ich bin müde! Der Mann nervt! Wir streiten öfter! Nein, ich backe, bastel und singe nicht 24 Stunden am Tag! Ja, ich mag Fast Food und ein Schnäpschen zwischendurch!" Aber auch die schönen Dinge kommen nicht zu kurz. Süße Sachen die ich im Netz finde, hilfreiche Tipps, anderes Lesenswerte und ganz viel ♥

8 Comments

  1. Ach mariza,
    ❤️ danke dir. Mir tut das Schreiben ja tatsächlich gut und der Austausch. Ja diese Zerrissenheit macht mürbe. Die Kinder abzugeben, weil es anders nicht geht und zu wissen, dass es für uns alle gefährlich ist. Wofür? Um arbeiten zu können. Bis zur Erschöpfung. Das kann alles nicht richtig sein.

  2. Diese Zerrissenheit, eigentlich einen richtigen Lockdown zu wollen, damit endlich mal wirklich was passiert, andererseits aber auf gar keinen Fall zu wollen, dass die Schulen wieder geschlossen werden – da muss man doch bekloppt werden. Diese Gratwanderung zwischen Egoismus (gar nicht negativ gemeint, ist auch gesund, wenn man den ein wenig hat) und sozialer Verantwortung, die man so in sich spürt und von der man glaubt, dass man sie gerne mittragen will… die ist halt auf Dauer nix.
    Gut, dass ich da meine Jette habe (ich beanspruche Dich jetzt einfach mal für mich, weil ich das gerade brauche), die sagt, was sie denkt und irgendwie auch denkt, was ich meine – einfach nur gut! Und da ich gerade merke, wie ich Dich für mich beanspruche und Du dazu führst, dass ich Lächeln muss, dass es mir besser geht, fühle ich mich doch gerade wieder etwas egoistisch – was kann ich eigentlich für Dich tun?

  3. Jana Becker

    Hach Jette. So war. Ich kann, wie so so so viele, auch nicht mehr. Am allerwenigsten möchte ich weiter homeschooling. Da bin ich ganz ehrlich. Ich lese von anderen, sie lassen ihre Kinder zu Hause, wenn sie getestet werden müssen, und ich denke, ne, einfach ne. Ich mag nicht mehr. Beantrage wieder ne Mutter-Kind-Kur gerade, obwohl noch keine 4 Jahre um sind. Aber 3 und ich bin alleinerziehend und hänge wirklich mit allem allein da (Kindesvater: „Dafür zahle ich schließlich Unterhalt“. Na danke für nichts) Auch wenn’s „nur“ ein Kind ist. Ich mag nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich möchte raus. Was anderes sehen, andere Luft atmen. Urlaub ist Mist, Wochenende ist Mist. Nichts, was Spaß macht oder Erholung bringt. Klar, wir müssen durchhalten. Aber wir wollen nicht mehr. Richtig?

  4. Katharina

    Du triffst es immer auf den Punkt und ich lese deine Beiträge so gern!
    Vor allem diese Hin- und Hergerissenheit, ob man die Kinder dann schicken soll, finde ich so schwer. Mein zweiter Sohn ist Ende 2020 geboren, der erste Sohn ist nun etwas über 2 Jahre alt. Bei uns in Brandenburg sind die Kitas die ganze Zeit offen (mit der Bitte die Kinder Zuhause zu lassen). Alle Kinder gehen hin, nur unseren Sohn haben wir oft ganz oder teilweise Zuhause gelassen. Aber es fehlt uns allen an Routinen und die Kräfte – auch um den kleinen Bruder so zu umsorgen, wie er es verdient hat – schwinden. Ab nächster Woche geht unser „Grosser“ nun das erste Mal seit langem (keine Ahnung seit wann) mal wieder 5 Tage in die Kita und die Zahlen sind fast so hoch wie noch nie… Fingers crossed!

  5. Ach du, ich fühle mich genauso! Mein Mann arbeitet Vollzeit mit recht unregelmäßigen Arbeitszeiten (also nicht planbar für mich) und meine zwei Kinder gehen auf unterschiedliche Schulen. Ab Montag sind sie beide wieder zu Hause. Bei der großen besteht für mich garkein Anspruch auf Notbereuung, sie könnte ihn ihrem alter auch alleine zu Hause die Schule machen. Die kleine in der Grundschule ist auch eher genervt von Mama als ihrer Lehrerin und nebenbei darf diese ja auch noch arbeiten. Mein Aku ist ,genauso wie bei den meisten, einfach leer und ich bin unendlich Erschöpft.
    Du bist also nicht allein und ich zum Glück auch nicht.

  6. Oooooooh das klingt nach einem guten Plan. Ich wäre sofort dabei. Vor allem bei Gingisien

  7. Mit Dir würde ich gerne man nen Karamell-Macchiatto im Herzogtum Terrassanien trinken, mit Blick auf die Weinberge von Gingisien, aber leider ist das B an der Spree so weit weg von Mainhatten :-(

  8. Julia Schneider

    Ich Danke dir für deine Worte. Es geht mir mit nur einem Kind ähnlich. Bei uns geht die Schule es am 19. wieder los- aber wir wissen wir natürlich heute auch noch nicht. Ich bin alles so leid !

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