Ich wache auf und alles tut weh. Die Schultern, der Nacken, bis zu den Brustmuskeln und dem Zwerchfell zieht es. Manchmal schläft meine ganze Hand noch lange, wenn ich schon wach bin. „Das neue Kissen“ denke ich. Doch es geht nicht weg. „Fluch eines Seitenschläfers“ denke ich. Doch es geht nicht weg. Massage vom Mann, Wärmepflaster, Badewanne, Verschlimmbesserung. Arzt.

„Oh!!“ sagt sie, als ich meine Schultern hoch ziehen soll und das nicht kann. „Oh man!“ sagt die Physiotherapeutin als sie sieht, dass die Muskeln so verspannt sind, dass meine Schultern zu hoch sind, weil die Muskeln sie so sehr halten. „Oh!“ sagt mein Körper vor Schmerz, als die manuelle Therapie beginnt. Mal wieder. Sonst kenne ich es vom Baby tragen in Kombination mit auf der Seite schlafen. Jetzt ist es schlimm. So schlimm, dass ich vor Schmerzen manchmal zusammen zucke. Dass ich nach vier Stunden vorm Rechner nur noch aufs Sofa plumpse und nicht mal auf dem Rücken liegen kann. Denn dann sinken die Schultern ins Sofa und das tut so weh.

Die unsichtbare Last auf meinen Schultern wird immer größer

Die Last ist zu groß auf meinen Schultern. Diese unsichtbare Last, so wie die unsichtbare Ungewissheit, die über uns schwebt. Wann bleiben wir wieder alle zu Hause? Wann hat sich der erste von uns angesteckt? Kann ich den Urlaub noch genießen, auch wenn es erlaubt ist?

Die privaten Kontakte sollen wir einschränken. Ich frage mich, wie weit noch? Die Nachbarn sehen wir eh nur draußen, mal auf ein Bier vor der Tür oder auf der Terrasse. Die Kinder sehen kaum ihre Freunde, der Sportkurs fällt ständig aus. Mir fehlt die Unbeschwertheit. Es wiegt so schwer auf den Schultern. Absage des Familienurlaubs. Auf den wir uns seit einem Jahr freuen. Weil er fast schon ein bisschen Tradition hat. In traurige Kindergesichter blicken und wissen, dass es eben nicht egal ist oder ein Luxusproblem. Dass sie enttäuscht sind. Die, die so brav alles mitmachen. Die die Masken richtig tragen. Die nun mit dicken Jacken im Unterricht sitzen müssen und Sport machen bei Querlüftung in der Turnhalle. Die, die auch im Regen draußen spielen (müssen) und denen doch immer ein bisschen kalt ist. Die, die Verständnis zeigen, sind auch am Ende und verständnislos. Und es lädt sich ab auf meinen Schultern.

Das Drücken der Eltern fühlt sich nicht ganz gut an, aber doch es muss sein. Weil Kontakt so wichtig ist. Die tägliche Fahrt zur Arbeit mit den Öffis ist keine Stunde Ruhe mehr, sondern eine Fahrt durch mehrere Hotspots. Aber es herrscht ja Anwesenheitspflicht in den meisten deutschen Büros. Denn darauf stehen wir ja, obwohl es viele Jobs gibt, die von zu Hause aus gestemmt werden können. Sehr gut sogar. Die kleine Hoffnung, dass Home Office endlich mal akzeptiert wird und dann ist es doch nur wieder ein: So geht das aber nicht, du musst ins Büro kommen! Die Sorge fährt mit und legt sich bleiernd auf die Schultern.

Lüften ist der neue heiße Scheiß – Konzepte für Schulen? Fehlanzeige

Wir gehen einkaufen, wir fahren auf Arbeit, wir schicken die Kinder in Schulen und Kitas, aber privat, da sollen wir runter fahren. Die Kinder frieren, im Großraumbüro erzählt man sich bei angenehmer Temperatur vom Wochenende. Konzepte nach 7 Monaten Pandemie? Nicht vorhanden. Lüften ist der neue heiße Scheiß. Auf digitales Lernen vorbereiten, Schulen aufrüsten, bessere Angebote schaffen? Na lüften reicht. Und ich frage mich, wann das erste Kind krank zu Hause bleibt. Wann überhaupt alle wieder zu Hause bleiben, während am Wochenende eine illegale Party mit 600 Menschen aufgelöst wurde.

Diese Müdigkeit. Auch sie liegt gemütlich auf meinen Schultern. Neben der Verantwortung und Sorge. Neben den vielen Fragezeichen und dem nicht wissen was noch kommt. Sie alle machen es sich so gemütlich auf mir und der Rucksack wird schwerer und schwerer. Es sich gemütlich machen, vor den Kindern lächeln, Pläne schmieden, all das strengt an. All das macht keinen Spaß. Pläne schmieden? Ein Wochenende wegfahren? Wohin denn? Wieweit planen? Und warum denke ich überhaupt an Urlaub? Das Luxusproblem gesellt sich gleich noch dazu und sucht sich seinen Platz auf meinem Nacken. Da geht doch noch was.

Ich lass jetzt los

Zwischen; Boah fahren die ernsthaft in den Urlaub?! Musste Fliegen jetzt sein?! Und: Ich möchte auch gern weg, wo isses denn noch erlaubt? Zwischen: Die machen das doch auch! Und: Ja aber es fühlt sich nicht gut an. Zwischen: Panik, Angst und Treffen absagen Und: Ich vermisse euch. Zwischen: Wir schaffen das schon. Und: Ich will aber nicht mehr. Und manchmal kann ich auch nicht. Und immer diese unsichtbare Ungewissheit. Dieser Blick auf die Zahlen, das Verhalten der Anderen, die eigene Lustlosigkeit, der fehlende Antrieb und das Genervt sein. Es wiegt so schwer und wird auch nicht weniger. Aber wenigstens gehe ich es an. Schritt für Schritt. Und ich lasse los. Die Schultern, die Anspannung. Ich lerne, mal locker zu lassen. Ich versuche, die Tage zu nehmen wie sie kommen. Mich nicht zu fragen, wann es los geht, sondern so gut es geht bereit zu sein und bis dahin versuchen das Beste draus zu machen. Und zu wissen, vielen geht es so. Nicht alle hopsen von einem Urlaub oder einer Party zur nächsten. Viele fühlen sich allein, überfordert, müde. Fühlen diese nicht greifbare Angst und das Lauern auf den nächsten großen Knall. 7 Monate und wir lüften. Und waschen uns die Hände. Desinfiziert wird schon lange nicht mehr. Nicht in den Centern, wo man im Frühling den Einkaufskorb erst nach einer Desinfektionsdusche anfassen dufte. Nu is auch schon wieder egal. Hauptsache das Toilettenpapier stapelt sich zu Hause und die Kinder frieren. Bloß nichts planen oder an Weihnachten denken. Lieber nichts erwarten, dann kann man nicht enttäuscht werden.

Eigenverantwortung. Darauf hofft die Politik. Und lüften. Ich hoff da gar nicht mehr. Ich hoffe auf Winterschlaf. Macht ihr mit? Vielleicht bis März? Dann haben sich auch die Schultern gesenkt, der angefutterte Winterspeck ist weg und ganz vielleicht hat sich auch niemand mehr angesteckt, denn wir schlafen ja alle. Nur einer muss wach bleiben, zum Lüften.

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Autor

Seit 2011 bin ich in die Welt der Mütter aufgenommen. Mittlerweile habe ich 3 Töchter und einen Sohn. Hier schreibt keine "typische" Mutter, die Haushalt und Familie mit links schmeißt, Modelmaße hat und nebenbei locker eine Karriere wuppt. Ich finde es okay, auch mal zu sagen "Ich bin müde! Der Mann nervt! Wir streiten öfter! Nein, ich backe, bastel und singe nicht 24 Stunden am Tag! Ja, ich mag Fast Food und ein Schnäpschen zwischendurch!" Aber auch die schönen Dinge kommen nicht zu kurz. Süße Sachen die ich im Netz finde, hilfreiche Tipps, anderes Lesenswerte und ganz viel ♥

22 Comments

  1. Jeder hat in dieser Zeit sicherlich mit der Situation zu kämpfen. Ich habe auch immer mal wieder Phasen, wo ich gar nicht schlafe. Und das alles nicht will. Und Angst habe, krank zu werden. Ich verstehe aber in einer Zeit, in der sich arm und reich so viel deutlicher zeigen als zu „normalen“ Zeiten, wenn Menschen sich hier dazu äußern, dass wir in dieser Corona-Zeit auf sehr unterschiedlichem Niveau leiden. Diejenigen, denen gerade sämtliche Einnahmen wegbrechen und die sich sorgen, wie sie ihre ohnehin schon hohe Miete noch bezahlen können versus die, die eben alles haben und auch jetzt in keiner Hinsicht existentielle Geldsorgen haben.
    Das kann man abtun. Das kann man kleinreden. Man kann dagegen argumentieren. Und das verstehe ich auch sehr gut.
    Aber Blogs und Instagram zeigen eben auch, mehr als ein Blick über den Gartenzaun der Nachbarn, wie Leben sein kann, wenn man das nötige Kleingeld hat. Und es gibt in unserem Land, sehr sehr viele Menschen, die hart arbeiten, und sich trotzdem nicht annähernd all das leisten können. Die systemrelevant gerade jeden Tag ihre Gesundheit und ihr Leben riskieren. Und deren Einkommen trotzdem vorne und hinten nicht reicht. Während andere im homeoffice sind, sich mit Lieferservice und Lieferando von allem Bösen fern halten können und natürlich trotzdem noch Urlaubsmöglichkeiten finden, weil reiche Menschen eben nicht nur selber Geld haben, sondern auch genügend andere kennen, die das auch haben, inklusive Wochenendhaus am Meer, Ferienapartment im Süden und Eltern/Großeltern mit Landsitz. Und ja, das ist alles durch harte Arbeit und viel Fleiß erworben, denn von nichts kommt eben auch nichts (wie ich neulich in einem Podcast zu einem ähnlichen Thema gehört habe und ziemlich schlucken musste: SO sehen reiche Menschen also sich – und den blöden Rest, der diese Leistung eben nicht erbringen kann und deshalb in schäbigen Mietswohnungen leben muss, ohne Balkon, Garten und Gästebad).

    Liebe Jette, natürlich meine ich damit nicht Dich/Sie, denn wir kennen uns ja gar nicht und ich weiß nichts über Ihre finanzielle und sonstige Situation, außer dem, was Sie hier zeigen.

    Aber das, was Menschen auf Insta zeigen, erzählt eine Geschichte, vom schönen Leben. Nicht von den Schattenseiten. Die gehen die anderen ja auch nichts an. So sieht man bei den Menschen online das schöne Leben – und vergleicht es mit dem eigenen, so deutlich weniger sonnigen, unbeschwerten, sorglosen. Und dass das – gerade in solchen Zeiten – Neid, Wut, Traurigkeit und Unverständnis bei anderen auslöst, kann ich sehr nachvollziehen. Man kann das blöde finden. ich finde es irgendwie aber sehr menschlich.

  2. Boah, mir kamen die Tränen beim Lesen :‘-( Ich versuche mich so gut es geht auf mich und meine kleine Familie zu konzentrieren und nicht soviel drumrum zu gucken, weil mich das wirklich belastet. Wie du schreibst, die Kinder frieren, da kamen die Tränen… Ich hab übrigens auch immer in der Uni gefroren, egal welche Jacke, man friert einfach und es ist auch saublöd in ner dicken Jacke zu schreiben.
    Was mich am meisten stresst ist die Aussicht alleine mit allem fertig werden zu müssen. Z.B. wenn Lockdown ist, man selbst krank, der Partner arbeiten muss und das Kind die Wände hochgeht. Ich will das alles nicht. Und ich finde es auch ganz besonders ätzend betroffen zu sein, obwohl wir uns stark eingeschränkt haben. Ich habe keine Sympathie für Leute die meinen zu 600 eine party feiern zu müssen.
    Jedenfalls danke für den Text, haltet durch!
    Liebe Grüße!

  3. Oh ja! Ich würde mal sagen: die Luft ist raus!
    Im Frühjahr hat man sich in den Sommer gerettet – man kann ja viel draußen machen (wenn das tägliche Horror-Home Schooling erledigt war). Und der Herbst gönnt uns aufgrund der Zahlen keine Verschnaufpause. Im Kopf hat man eh schon alles bis zum Frühjahr abgeschrieben. Und für die Kinder: immer gute Miene, positive Worte (doch sie fehlen mittlerweile). Damoklesschwert Schulschließung ständig über unseren Köpfen. Oder hier in Österreich: möglicher Teil-Lockdown, damit die Zahlen für den Wintertourismus passen!! Was für Prioritäten wären denn das bitte? Wo bleiben die Kinder?
    Heute schreib ich aus dem Herbsturlaub im Ausland (was man keinem sagen darf, weil man böse Blicke erntet) und dann ist vorbei mit Planen. Ich nehme einen Tag nach dem anderen (hilft eh nix) und den Termin beim Physiotherapeuten hab ich auch schon gemacht :-)
    Alles Gute

  4. DANKE – liebe Jette für diesen ehrlichen tollen Text!
    So sehe ich das auch und schön, dass du es aussprichst bzw. niederschreibst!

  5. Das mit dem Winterschlaf war auch ein Scherz. Das ist mir durchaus bewusst, dass nicht alles vorbei ist wenn ich aufwache.
    Es geht immer jemandem schlechter. Das bedeutet nicht, dass ich mir nicht meiner Privilegien bewusst bin. Die sind uns aber nicht zugeflogen. Und ja natürlich entscheide ich, was Leute über uns wissen. Zeige ich übrigens mal „zu viel“ kommt oft: boah dein Gejammer nervt. Check mal deine Lage. Und ich denke mir: wow ok. Dass wir im privaten schreckliches erlebt haben, geht niemanden was an. Nicht mal Bekannte. Also erzähle ich es auch nicht dem Internet. Das sieht aber niemand. Trotzdem sind diese Probleme da. Ich verstehe diese Argumentation ehrlich gesagt nicht, dass es anderen schlechter geht. Ja das ist leider so. Kim kardashian hat zu ihrem 40. ne private Insel angemietet um mit allen Freunden groß zu feiern. Ich ahne, so wird mein 40. nicht sein nächstes Jahr. Voll ok für mich. Ist nicht mein Leben. Und auch sie wird ihr Päckchen zu tragen haben. Hat sie da kein Recht drauf, nur weil sie so privilegiert ist und es anderen schlechter geht? Warum spricht man anderen ihr Leid ab, bzw ihr „recht“ müde kaputt… zu sein, nur weil es anderen schlechter geht. Von niemandem weiß man, wie es wirklich hinter dem netten Haus aussieht, ob die Ehe kriselt, jemand schwer krank ist, die Sorgen viel größer sind als man sie nach außen weglächelt. Nur weil die Kinder mal durch den Pool blubbern, der nun mal da ist, heißt das weder, dass wir nicht sehr dankbar dafür sind dass meine Eltern so nen Pool haben, noch heißt es, dass wir nicht auch erschöpft sein können.
    Und ob die Kinder frieren liegt nicht daran, dass ich mir ne Leo Leggings zu viel gekauft habe. Es war eine überspitzte Darstellung, dass Kinder das ausbaden was in der Politik schief läuft und während die meisten im Großraumbüro gemütlich warm sitzen.

    Ich glaube es ist ein deutsches Phänomen dass man lieber immer schön leise bleibt, auch nicht über Erfolge redet, weil anderen gehts ja schlechter. Lieber jammern aber nicht zu sehr und auch nur, wenn andere beurteilen dass man jammern darf. Schwierig.

  6. Jeder darf sich schlecht fühlen und klagen über die Last auf den Schultern. Auch und gerade in dieser Situation. Es heißt ja immer so schön, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat. Man sollte sich allerdings vorher überlegen WIE und WEM man das erzählt. Mein Chef hat im Lockdown im Frühjahr gejammert, dass er nicht auf den Golfplatz kann, während seine Angestellten in der Produktion 100 Prozent Kurzarbeit hatten. Ich gestehe ihm das grundsätzlich zu, dass es schlimm für ihn war, aber da stimmt dann was nicht in der Wahrnehmung würde ich meinen, wenn das so kommuniziert wird. Und das ist DER Punkt. Ich nehme Dich als durchaus privilegierte Minderheit wahr. Vielleicht hast Du hart dafür gearbeitet, vielleicht hast Du auch einfach Glück gehabt! Viele Blogger/Instagramer betonen immer gerne, dass sie nur einen kleinen Ausschnitt ihres Lebens zeigen und kein Mensch wissen kann, wie es hinter Instagram wirklich aussieht. Das ist richtig; aber man hat doch als Blogger Einfluss darauf, wie man sich nach außen präsentiert und zeigt. Und was man dort sieht ist folgendes: Urlaube, Wochenendtrips, Restaurantbesuche, Eigenheim mit Garten, stylische Klamotten, Kinder paddeln durch den Pool, wenn Hotelurlaube eingeschränkt möglich sind folgt eben die Anschaffung einer Campingausrüstung, Besuch bei den Großeltern, Sektfrühstück etc. Die Mehrheit der Kinder hat vermutlich diesen Sommer keinen Pool gesehen. Dein Mann war/ist in Kurzarbeit und Du arbeitest wie ich es verstehe von zu Hause. Das ist nicht leicht, aber es ist allemal besser als in Familien wo eben gar niemand zu Hause bleiben kann/konnte. Deine Kinder frieren wegen der Lüfterei? Dann kaufst Du Dir ein Sommerkleid oder eine Leoleggings weniger und dafür eine warme Jacke mehr für die Kids. Sind das Luxusprobleme, die Dich umtreiben? Ich weiß es nicht. Aber vielleicht ist es Jammern auf hohem Niveau? Es gibt Menschen/Familien, die in dieser Krise essentiell in ihrer Existenz bedroht sind. Ich persönlich bin auch sehr traurig, dass meinen Kindern die Unbeschwertheit verloren geht und auch um die Möglichkeiten und Chancen, die sie nun nicht hatten/haben. Das tut mir am meisten weh. Tatsächlich ist es mir egal, ob ich jemals wieder eine Auslandsreise machen werden oder ein Restaurant von innen sehe. Da bin ich womöglich nicht repräsentativ. Was ich sagen will, man sollte sich trotz aller Last bewusst sein, dass man privilegiert ist in diesem Leben und auf dieser Welt.
    Und ein Winterschlaf wird all die Probleme nicht lösen. Diese Krise wird erst mal bleiben! Selbst wenn Corona tatsächlich medizinisch beherrschbar werden sollte, sind die (wirtschaftlichen) Schäden so groß, dass die Mehrheit der Menschen kein Leben mehr führen werden wie davor. Wir stehen am Übergang einer neuen Epoche. Oder auch: die fetten Jahre sind vorbei!

  7. Stephanie

    Echt gut geschrieben! Diese Gedanken gehen mir täglich durch den Kopf, aber mein Mann und ich reden viel und er versucht es sehr sachlich und dann geht es mir zumindest ein bisschen besser. Gerade so hinnehmen und das Beste daraus machen. Mein Lichtblick ist das nächste Frühjahr, ich klammere mich an diesen Strohhalm. Meine Schwester meinte liebevoll, ich sei wie Pippi Langstrumpf und mache mir die Welt, wie sie mir gefällt. Ja, das ist dann gerade eben so. Aber damit geht es mir etwas besser. Alles Gute für Dich und Deine Liebsten.

  8. Du schreibst genau das,was ich fühle.ich habe auch vier Kinder und muss das alles allein stemmen. Für meinen Mann läuft alles wie vor Corona und es interessiert ihn auch nicht,wie ich es schaffe.ich kann keinen Tag im vorraus planen, stänig Angst vor schul- und und kitaschliessung,der tägliche Blick auf die zahlen,die nur immer steigen…mein Sohn(4),der sich statt eines Traktors vom Christkind wünscht,dass Corona vorbei ist. Die grosse,die immer öfter Bauchschmerzen hat,ihr Freunde so sehr vermisst,die abgesagte Taufe des kleinsten…ich fühl mich so müde,angespannt,allein und mein Mamaherz bricht jedes mal,wenn ich wieder erklären muss,warum etwas nicht geht,ein Stückchen mehr und nun hab ich wohl auch noch einen ms-Schub,den ersten seit Jahren! Ja,schlafen,schlafen bis bessere Zeiten kommen!

  9. Magaritte

    Liebe Jette!
    Genauso fühlt es sich an! Du hast mich zum weinen gebracht, da du auf den Punkt bringst, was ich nicht sagen kann…
    Weil ich stark bleiben muss für meine Familie…

    Danke dafür!♥️

  10. Ach Jette,

    du sprichst mir so sehr aus dem Herzen
    . Mir geht es ganz genau so, hier in NRW ist es zum Haare raufen und es fällt mir von Tag zu Tag schwerer nicht die Fassung zu verlieren. Über die Arbeitgeber und ihren absurden Ansprüchen spreche ich lieber gar nicht.

  11. Liebe Jette,

    du sprichst mir aus der Seele…
    Ich habe eigentlich chronische Schmerzen am Nacken bzw. Schultern oder der Lendenwirbelsäule…
    Schon lange, aber v.a. in besonders stressigen Zeiten – wie gerade während Corona…
    Nicht umsonst gibt es Sprichwörter wie „Die Last auf den Schultern tragen“, “ Alles allein schultern“ usw…

    Ich weiß leider auch keinen Ausweg – mehr Physiotherapie, mehr (oder überhaupt mal…) Sport, mehr (oder überhaupt mal…) Zeit für sich ?!

    Aber danke, dass du es wenigstens thematisierst!!

    Liebe Grüße,
    Maike

  12. Danke, danke, danke! Mich lähmen die Sorge und die Ungewissheit, mir fehlt die Unbeschwertheit und der Kontakt zu Freunden und Familie. Das Wissen, dass noch eine lange schwere Zeit auf uns zukommt, macht es gerade nicht besser. Ich bin jetzt schon erschöpft.

  13. Katrin Theuerkauf

    Jenau, janz jenau…
    Oh mann Jette – du triffst den Nagen sowas von auf den Kopf. Danke für diesen Artikel! Genau das ist wahrscheinlich in vielen Köpfen, nur sagen darf man es nicht, weil Luxusproblem. Ich kann Corona nicht mehr hören, der Blick nach vorn lässt grad keinen Hoffnungsschimmer zu….. wohin geht die Reise? Bleibt starkt und gesund….

  14. Stefanie Grenz

    Deine Worte berühren mich so tief, da ich genauso fühle. Total aus der Seele gesprochen. Hatte gestern so ein Tag, Homeoffice abgelehnt und vieles mehr. Alles prasselte auf mich herab. Sorgen um den Jüngsten in der Familie, Großeltern im Krankenhaus. Also legte ich mich einfach nur ins Bett nichts sehen, nichts hören. Einfach nur Stille. Man funktioniert einfach nur noch und versucht Stark für die Kinder zu sein.

    Danke für deine ehrlichen Worte.

  15. Du hast mich zum Lachen gebracht. Danke dafür <3. Lüften… Das ist alles so irre 🙈 Kommt gut, mit entspannten Schultern durch die Zeit. Und vergiss ja nicht zu lüften 🤣

  16. Geht mir genauso. Ich habe Kopfschmerzen und kann kaum schlafen weil ich nicht weiß was morgen kommt. Werden Kitas und Schulen wieder dicht gemacht? Wie soll ich die Arbeit unter diesen Hut bekommen?

  17. Liebe Jette, toller Beitrag!
    Am schlimmsten ist es vermutlich wirklich für die Kinder und ich will mir gar nicht ausmalen was diese ganze Situation bei den Kindern hinterlässt. Unsere Große (6. Jahre) schmiedet schon Pläne für ihren 7. Geburtstag. Da der 6. Geburtstag coronabedingt schon nicht mit Freunden gefeiert werden durfte und es tut mir weh ihr zu sagen, dass wir gar nicht bis nächsten Sommer wirklich planen können bzw die Pläne wieder zu nichte gemacht werden können. Zum 1. Geburtstag vom Kleinen haben wir die Hälfte wieder ausgeladen, da die Kontaktzahl wieder kurz vorher beschränkt wurde. Es ist zermürbend.
    Liebe Grüße
    Gwendolin

  18. Steffi P.

    Danke, weil: genau das!
    Das schlimme ist auch egal wie schlimm die Familiensituation man kann sich ja gar keine Unterstützung oder Hilfe suchen … also wie denn ohne Kontakt …

  19. Madeleine

    Du sprichst mir sooo aus der Seele… Kindergeburtstag im Freien ist fürs Wochenende abgesagt, Halloween laufen auch. Besuch von Verwandten im zweistundentakt (weil wegen zwei Haushalten undso)… macht alles kein Spass, das Kind versteht es, ist aber doch traurig. Und mir tut es weh ihn so zu sehen…
    Kollegin ist mit Erkältungungsymptomen krank zuhause, hoffen wir mal das es kein Corona ist, sonst feiern wir Geburtstag zu dritt… 😔

  20. Linda Minda

    Liebe Jette!

    Danke!
    Ja!
    Auch mir gehts so. Und es hat mit Luxus nichts zu tun, wenn wir physisch und psychisch schaden nehmen.
    Ich hab keinen Elan mehr. Mir tut seit Wochen alles weh und ich vermisse meine Freunde, meine Familie und ja, die Unbeschwertheit.
    Die Ungewissheit zermürbt.
    Und ja, auch dieses „es fühlt sich nicht richtig/ nicht gut an“ – die Eltern zu umarmen oder auf den Spielplatz zu gehen.
    Aber trotzdem versuchen wir so gut es geht die Allgemeinheit zu schützen.
    Aber es reicht nicht für ein gutes Gefühl und Wohlbefinden.
    Ich hoffe auf bessere Zeiten.
    Irgendwann.
    Hoffentlich bald.

    Danke, dass ihr als Familie so verantwortungsbewusst seid.

    Liebste Grüße und ein warmes fühl dich umarmt!

  21. On Point! Ich danke dir für diesen grandiosen Beitrag. Genauso fühle ich mich auch und würde am liebsten in eine Zeitmaschine steigen. Das ganze als Erwachsener auszuhalten ist schon nicht schön aber die Sorgen, Ängste und den Frust der Kinder anzufangen und zu mildern schier unmöglich.

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