Und während ich auf dem Sofa sitze, zieht sich das Baby neben mir plötzlich hoch und…. steht. Einfach so. Einfach so, wie: Guck mal was ich kann. Einfach so wie: Übrigens Mama ich hab vier neue Zähne, guck! Einfach so wie: Ach krabbeln und sitzen sind jetzt dran? Okay mache ich alles an einem Tag. Okeeeeeeeeeeee.

Es wäre schon seltsam, wenn auf Babys Stirn plötzlich stehen würde: Update completed! Aber dass solche Updates einfach eingespielt werden und schwupp kann das Kind was Neues, ist auch beim vierten Kind immer wieder verrückt und ein freudiges Ereignis für alle.

Nicht so freudig ist bei all der schnuckeligen Mobilität und dem „Patsch Patsch“ kleiner Hände auf dem Fußboden, das hektische Wegräumen sämtlicher Alltagsgegenstände. Da werden Kabel aus Laptops gezogen und mit Glück fliegt der Laptop nicht noch hinterher. Der Kinderstuhl geht wie von Geisterhand auf Wanderschaft oder wird sauber geleckt. Überhaupt muss ich sagen, macht so ein Baby dem Hund ernstzunehmende Konkurrenz in Sachen Bodenpflege. Wäre unser Hund noch da, könnte es glatt zu Krümelfutterneid kommen. So hat das Baby aber alles für sich, wenn der Mann nicht schnell genug den Staubsauger schwingt.

Meine liebevoll arrangierte Deko erträgt mit stoischer Gelassenheit sämtliche Umräumaktionen des Babys. Ich habe jetzt aufgegeben. Wer braucht schon Deko, wenn auch Kinderspielzeug überall im Haus rumliegen kann. Das Planschbecken im Garten, was traurig auf Babys Besuch wartet, wird achtlos ignoriert und stattdessen die Vogeltränke mit altem Wasser angesteuert. Quietschvergnügt reibt sich so ein Baby dann erst mit dem Wasser ein um dann die einzige Stelle im Garten zu finden, an der kein Gras wächst, aber spanende dunkle Erde darauf wartet, gegessen und umgegraben zu werden. Gut bitte schön. Kann man den Pool wenigstens dazu nutzen, das Baby wieder halbwegs zu säubern. Das andere Elternteil saugt derweil die drei Kilo Sand weg, die sich nach dem Windel wechseln auf dem Sofa befinden. Drei Kilo mindestens. Soviel kann sich ein Baby nämlich in seine Taschen und Windel stopfen. Unbemerkt. Aber ich will fair bleiben, das schaffen größere Kinder locker auch mit Sandalen, welche fröhlich IM Haus geleert werden. Zur Freude des Babys, was direkt mal durch den kleinen Sandhügel durch krabbelt. Und dann fängt dieses Baby auch noch an, sich genauso breit zu machen im Bett wie die Geschwister und genauso futterneidisch auf die Tüte Chips zu starren.

Jaja, Familie fetzt. Babys auch. Aber diese unbemerkten Updates, die zu Chaos und Verwüstung führen, die sind auch nur bei anderen Babys so richtig süß. Aber wir haben es ja alle so gewollt, nicht wahr?

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Autor

Seit 2011 bin ich in die Welt der Mütter aufgenommen. Mittlerweile habe ich 3 Töchter und einen Sohn. Hier schreibt keine "typische" Mutter, die Haushalt und Familie mit links schmeißt, Modelmaße hat und nebenbei locker eine Karriere wuppt. Ich finde es okay, auch mal zu sagen "Ich bin müde! Der Mann nervt! Wir streiten öfter! Nein, ich backe, bastel und singe nicht 24 Stunden am Tag! Ja, ich mag Fast Food und ein Schnäpschen zwischendurch!" Aber auch die schönen Dinge kommen nicht zu kurz. Süße Sachen die ich im Netz finde, hilfreiche Tipps, anderes Lesenswerte und ganz viel ♥

2 Comments

  1. Boah. Was für ein wundervoller Kommentar. Mein Blog quasi zusammengefasst denn ja so ist es, zwischen Lagerkoller und Familie fetzt. Zwischen genervt sein und ganz viel liebe. Vielen lieben Dank.

  2. Liebe Supermom!

    Ich lese eigentlich keine Blogs. Eigentlich. :-)
    Ich bin eigenlich auch kein Instagram-Profi.
    Ich bin eigentlich auch keine Supermom… oder doch? :-)

    Ich wollte Die ein kurzes Dankeschön da lassen. Ich lese also keine Blogs, bin aber irgendwie heute über Deinen Blog gestolpert und dann auf Deiner Instagramseite gelandet und habe ein paar Deiner wunderschönen Fotos angeschaut. Und Deine Texte und Fotos wirkten so unglaublich tröstend auf mich- auf mich Nicht-Super-Mom einer Zehnjährigen und eines 7-Monatigen…
    Großes Kind ferien-und corona-gelangweilt und nervig, kleines Kind fiebrig krank, anhänglich und nervig. Ich habe Deinen Beitrag gelesen über den Lagerkoller nach 7 Monaten und dachte- Ja. Genau das ist es.
    Und dann aber auch Dein „Familie fetzt.“
    Es tut sehr gut, zu sehen, dass es sich andere Menschen auch schön machen in dieser komischen Corona-Kacke. Und dass es auch anderen so geht- Lagerkoller. Und dass Familie echt schön ist und auch anstrengend manchmal. Ach, dieses erste Jahr eben. Geht rasend schnell vorbei obwohl die Tage manchmal zäh sind wie Kaugummi.
    Ich bin etwas zuversichtlicher nach dem Lesen ein paar Deiner Texte. Danke dafür!
    Vielleicht werde ich jetzt doch Blog-Leserin ;-)
    Herzliche Grüße, Lisa

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