Eins vorweg, heut sieht die Welt schon anders aus. Aber gestern, boah ich sag euch, gestern war schlimm. Ich war genervt. So richtig. Kennt ihr diese Tage, wenn einfach alles nur nervt und richtig doof ist und der Grashalm bloß zu laut wachsen müsste oder die Blume in die falsche Richtung guckt und schon rastet man (innerlich) aus?

Gestern war so ein Tag. Ein Tag, an dem mich Instagram genervt hat. So richtig. An dem alle schwarze Kacheln posten und nun weiter machen wie bisher. An dem ich Texte lese, warum es richtig ist, zu protestieren und genervt davon bin. Davon, nicht zu wissen, was richtig ist. Davon, dass Rassismus kein neues Thema ist, sondern viele mit ihren schwarzen Kacheln oder ihrer neuen Betroffenheit, vorher auch nicht sonderlich emphatisch gegenüber diesem Thema waren. Ich auch nicht. Davon bin ich auch genervt. Rassismus als Weiße habe ich nur in den USA in meiner Gastfamilie gegenüber Schwarzen erlebt und viele Diskussionen mit meinem Gastbruder geführt. Ich war gestern genervt, nicht die richtigen Worte zu finden, weil ich einfach keine Ahnung habe und dann Kalendersprüche lese und denke: Man ey du hast aber auch keine. Und dann bin ich genervt, dass ich das denke, während ich mich gleichzeitig frage, ob es richtig ist, auf die Straße zu gehen in Kackorona Zeiten, während ich beim Friseur war, was also auch doof ist. Boah. Neeeerv.

Ich bin genervt von den Socken. Nein, Einzahl. Die eine Socke, die ihren Partner verloren hat, aber linksrum zusammen geknödelt im Wohnzimmer liegt. Ich bin so richtig genervt von dieser Unordnung. Von diesem stääääääändigen Hinterherräumen und Bitten, seinen SCHEIß mitzunehmen. Und noch mal daran zu erinnern. Und wieder. Dieses ständige Erinnern, ermahnen, bitten. Boah nervt mich das. Und dann sitzt der Mann da einfach am Rechner und arbeitet. ARBEITET. Was erlaubt der sich?! Während mich alles nervt. Muss der doch merken. Merkt er nicht. Meine Fresse nervt mich das.

Und dieses Gekicher. Diese überdrehte Art, dieses „doof tun“ der Kinder. Jo das nervt mich so richtig. Und wenn ich noch einmal Maaaaaaaamaaaaaaaa höre, gefolgt von: Darf ich ein Eis / Fern sehen / das iPad oder: Du wolltest doch noch….. Jaja was ich alles noch wollte. DU wolltest deinen ganzen Kram mitnehmen. Nein! Nicht nur ins Zimmer schmeißen. WEGRÄUMEN in den Schrank. Und die saubere Wäsche kannste gleich mitnehmen. Die, die ich gewaschen und aufgehangen habe. Die ich auch wieder abnehme, sonst hängt sie da bis zum jüngsten Tag. Sieht der das nicht?! Sind ja auch seine Klamotten. Kann.man.doch.sehen!!!! Neee, der Herr arbeitet und gluckst beim Kaffee trinken. Gleich flippe ich aus.

Hat mal jemand daran gedacht, dass wir noch Abendbrot machen müssen? Was essen wir denn? Ach halt nein, ich kümmere mich ja darum. Oder auch nicht. Ich kümmere mich einfach nicht. Ich sage es wie die Kinder: Nö! Nö! Nö! Das habe ich heute auch viel zu oft gehört. Scheiß Schule. Ich will nicht mehr. Neeee was bin ich genervt von diesem Drecksthema. Ich bin keine Lehrerin und das Kind verweigert total. Bis morgen müssen die Aufgaben fertig sein, sind sie nicht. Anderthalb Stunden für vier Seiten deutsch und so vieles falsch. Während der Mann daneben sitzt. Aber neeee, der muss ja arbeiten. Pfts. Dann eben nicht, denke ich. Nimm deinen Scheiß doch mit in die Schule. Maul doch bitte die Lehrerin an und nicht mich. Ich.habe.keine.Lust.mehr!!! Das ist noch zu nett gesagt. Ich denke: Mich kotzt dieser ganze Scheiß nur noch an. Aber ja, geht mal alle demonstrieren mit Masken, die Kinder bleiben einfach weiter zu Hause. Da kann man prima nebenbei arbeiten, bei den paar Stunden Schule. Kita?! Wat dat denn eigentlich?? Da darf die Jüngste an zwei Tagen in der Woche hin, wenn sie Geburtstag hat. Wow Wow Wow. Nach fast vier Monaten wird es Anfang Juli so weit sein: Zwei Tage für ca. sechs Stunden werden die drei aus dem Haus sein. Irre. Da hole ich dann einfach alles nach aus den letzten Monaten. Steuer Scheiß zum Beispiel. Gleich mal den Mann dran erinnern, hat er wieder nicht gemacht. Kotzt mich das an.

Leute ich sag euch, gestern war nicht gut Kirschen essen mit mir. Wirklich alles und jeder hat mich genervt. Und am Schlimmsten: Ich hab mich selbst genervt. Boah was war ich genervt von mir. Wie ein bockiges Kind will ich daliegen und schreien: Kackorona hau ab!! Macht euch doch euer blödes Abendbrot allein. Ich will zum Friseur gehen und nicht aufwiegen müssen, was wichtiger ist, wo man sich mehr anstecken kann, ob Demos gut und richtig sind. Ich will darüber einfach nicht nachdenken. Määääääääh. kreisch heul. Ihr versteht.

So ist das hier. In meinem Kopf und zu Hause. Viel zu laut und zu unaufgeräumt war es gestern. Alles mache ich, nichts machen die anderen. Das Gefühl war gestern viel zu laut. Und es ist unfair, ich weiß das. Aber gestern war das egal. Gestern war mir alles zu viel und ich habe rumgeschnauzt. Bis ich meinen Döner hintergeschlungen habe und wortlos Richtung Fernseher marschiert bin. Keiner der Mama ruft. Keiner der aus Pommes Buchstaben formt und kleckert. Niemand der Kaugeräusche macht. Nur ich und das Perfekte Dinner.

Was ich sagen will? Ist grad alles kacke. Seit Monaten  ist es das. Aber ich lächle es weg, ich räume hinterher, ich halte mich an Regeln und bin sauer, wenn es nach drei Monaten draußen aussieht, als interessiere es niemanden mehr. Und ich bin sauer darüber, dass es mich ärgert, denn diese Demos sind wichtig und richtig. Und ich wünschte, das wäre grad DAS Thema und nicht Schule, Kita, Arbeit, Kurzarbeit, andere Sorgen und über allem Kackorona.

Jetzt wirkt der Kaffee und mein Ingwershot. Ich habe ein paar Spielsachen weggeräumt, stoisch das Waschbecken von Zahnpastaspuren befreit und die Sonne scheint. Die zwei Kleinen schlafen, die zwei Großen sind in der Schule. Die Milch ist immer noch alle für den Milchreis, aber ich rege mich nicht darüber auf. Auch wenn der Mann sie kaufen wollte. Dann eben nicht. Vielleicht gehe ich nachher mal schnell einkaufen, vielleicht auch nicht. Heute ist nicht gestern und irgendwie geht es weiter. Noch drei Wochen bis zu den Ferien. Das schaffen wir jetzt auch noch, ohne dass ich jemanden erschlage. Na wobei, wer weiß es. Soll ich jetzt schreiben, Familie fetzt? Gestern hätte ich bockig NEEEEE! geschrien. Heute sage ich leise, naja meistens.

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Autor

Seit 2011 bin ich in die Welt der Mütter aufgenommen. Mittlerweile habe ich 3 Töchter und einen Sohn. Hier schreibt keine "typische" Mutter, die Haushalt und Familie mit links schmeißt, Modelmaße hat und nebenbei locker eine Karriere wuppt. Ich finde es okay, auch mal zu sagen "Ich bin müde! Der Mann nervt! Wir streiten öfter! Nein, ich backe, bastel und singe nicht 24 Stunden am Tag! Ja, ich mag Fast Food und ein Schnäpschen zwischendurch!" Aber auch die schönen Dinge kommen nicht zu kurz. Süße Sachen die ich im Netz finde, hilfreiche Tipps, anderes Lesenswerte und ganz viel ♥

32 Comments

  1. Claudia Franzen

    Hey, ich kenne solche Situationen leider nur allzu gut, wenn meine beiden Kinder mich mit Kleinigkeiten in den Wahnsinn treiben.
    Alles, was bisher irgendwie quer lief, habe ich belustigend in meinem Roman „Blöder Mama!“ aufgeschrieben. Wer wurde nicht auch schon mal als „blöd“ bezeichnet? Viele gestresste Muttis werden sich hierin wiederfinden.

  2. Ich bin gerade durch Zufall auf deinen Blog gestoßen und dachte mir beim Lesen dieses Beitrags nur „Oh Gott, ja! Wo darf ich unterschreiben?“ Zum Glück sind es nur vereinzelte Tage, aber wenn sie dann mal da sind, haben sie es in sich. Die Bezeichnung „Kackorona“ muss ich mir mal merken. Find ich großartig. :D

  3. Pingback: Glückspaket zum Wochenende #8 - Jules kleines Freudenhaus

  4. Die Michi

    Oh liebe Jette, du sprichst mir so aus der Seele!! Jeden Tag der selbe scheiß mit „Räumt euren Mist weg!!!!“ Und der Mann sitzt da und arbeitet einfach irgendwas. Und immer mach ich den ganzen Orga scheiß! Manche Tage könnt ich echt ausflippen. Und wenn es ganz schlimm ist, dann streike ich einfach. Ja genau. Ich hab auch vier Kinder und ich streike einfach. Geht. Ich bleibe den ganzen Tag im Bett liegen oder verzupfe mich zum lesen. Oder verlasse das Haus. Auch mal übers Wochenende. Allein. Soll doch der Mann mal kochen oder Zähne putzen, oder die Wäsche machen oder den Geschirrspüler..mit allen… Dann hat eben das pubertierende Kind seine Schulsachen nicht gemacht. Ausbaden muss es am Ende sie, nicht ich. Zugegeben: hier in Bayern ist es bei uns jetzt entspannter: ab morgen geht die Schule für ein paar Stunden wieder los und die drei Kiga Kinder durften bereits seit zwei Wochen jede Tag in den Kiga. Was das Streiken etc angeht: ich kann die Welt nicht retten. Ich will mich über den ganzen scheiß nicht aufregen, dafür fehlen mir im Alltag die Nerven. Ich mach das was ich in meinem bescheidenen kleinen Leben gut machen kann. Dann bin ich mal genervt, Mal weiß ich die Lösung auch nicht und Rassismus lehne ich in allen Facetten ab. Muss ich demonstrieren? Nein. Muss ich alles wissen? Nein. Muss ich mich kaputtmachen, weil die Welt so furchtbar ist und die Umwelt kaputt geht? Nein
    Ich mach was ich kann. Ich halte mich an die Regel: „Was du nicht willst, das man die tut …“
    Alles Liebe
    Die Michi

  5. Elisabeth

    Oh Mann, das scheint kein einfacher Tag gewesen zu sein! Ganz ehrlich – ich fand auch alles so furchtbar, aber ein Privileg hatte und habe ich die gesamte Coronazeit: ich arbeite im Krankenhaus, durfte und darf also außer Haus arbeiten und kam dadurch in den Genuss zweimal täglich eine halbe Stunde ganz alleine mit mir durch die Gegend zu fahren! Ich glaube, dadurch konnte ich das Schlimmste verhindern! Außerdem hatte ich eine ganztägige Fortbildung per Webinar, für das ich mir ein Homeoffice- Hotelzimmer gemietet habe! Wow – von 9-18 Uhr ein Zimmer für mich allein. Den Dreck haben andere weggeputzt. Will sagen: mach mal Pause! Nimm Dir einen Tag frei! Wo und wie auch immer – schon alleine die Vorfreude hilft weiter, denke ich!

  6. Haha, kann ich alles genauso unterschreiben. Und wenn es dir ein Trost ist: Ich bin Lehrerin, aber mein Kind macht trotzdem seine Aufgaben nicht! Er meint nämlich, dass ich keine Ahnung habe. Und er mir deshalb nicht zuhören muss. Und homeoffice kann hier auch nur der Mann in Ruhe machen. Und versteht nicht, wenn ich dann zwischendurch halb durchdrehe, weil ich auch was zu tun habe. In RUHE!
    Aber ich bin sicher, es kommen auch wieder bessere Zeiten. Hoffentlich…

  7. Vielen Dank für diesen schönen Text! Hätte ich nicht besser formulieren können GEEEEENEEERRRRVT! Ja, das bin ich auch. Seit Wochen! Mit wenigen Ausnahmen von morgens bis abends. Und das tue ich auch gern lautstark kund. Und gern auch wegen herumliegender Socken, leerer Klopapierrollen am Halter (ich muss meinen Kindern UND meinem Mann wohl mal erklären, dass die sich NICHT von allein „auffüllen“, sondern dass ich das immer mache!), Zahnpasta- und Dreckgeschwängerter Waschbecken usw. Seit Corona bin ich gefühlt noch mehr als sonst das Dienstmädchen vom Dienst mit dem Codenamen Maaaamaaa. Aber alles wird gut! Hoffentlich! Irgendwann….!

  8. einfach DANKE für jeden einzelnen Kraftausdruck – ich verschick das an meine Freundinnen!
    Ich glaube, wenn mal alles so ungeschönt raus ist, kann auch wieder was anderes kommen- aber immer nur Weglächeln bringt’s halt auch nicht – jedenfalls nicht auf Dauer. Nochmal DANKE

  9. Ganz feiner Artikel! Mein Tag war heute so. Alles kacke, nur der Zeit hinterher gerannt. Obwohl zwei von vier Kindern im Kindergarten waren. Aber natürlich nur bis 12 Uhr. Weiß der Mann im Home Office auch. Trotzdem zu 12 Uhr ne Telko, wenn er kurz 10 min auf die Zwillinge aufpassen soll! Geht’s noch?! Hat er dann trotzdem machen müssen. Sogar während der Telko ne Stinkewindel gewechselt. Aber ich war trotzdem genervt. In Elternzeit ist man halt total systemunrelevant, für alles. Mutti macht das schon… Deshalb danke für den Text!

  10. Ich mag dich so gern! Hätte ich ne Proseccofirma, würde ich jetzt gern hier Werbung stehen haben! So authentisch!

  11. Einfach ….mega cooler Text !!!!Danke für schörkelose Ehrlichkeit. Herrlich, habe gegrinst, gelacht, mitgefühlt und mich selbst erkannt. KLASSE !!!

  12. Oh liebe Jette, der Text ist so authentisch und (zumindest für Außenstehende) beschrieben, dass ich fast wünschte, Du hättest öfter mal so nen Kaspertach. Aber wir wissen ja: die passieren, diese Tage und dann darf man auch einfach mal NÖ sagen. Nö nö nö, lasst mich ma. Ich hoffe, Du hast Dir zusätzlich was hübsches geshopped, warte schon auf Deinen Bericht über das pinkfarbene neu bestellte Kleid, gell :)

    Feinen Tag nach Berlin

    Schinki

  13. Charlotte

    Ha, hier gestern auch genauso. Voll genervt. Und die Kinder noch lauter als sonst. Noch wuseliger. Noch mehr Streit. Kann denn wirklich keiner mal selbst was Aufräumen. Mama du wolltest doch noch…(das nervt mich mit am meisten, weil die Brocken alle in meinem Zimmer enden und ja ich sage, ich mache das. Aber wann?) Mama, Mama, Mama. Das schlimmste daran: vermutlich ist es wie immer, aber ich gestern empfindlicher, schneller genervt.
    Bei uns gehen ab Montag alle wieder in Kita und Grundschule, zwar leicht reduzierte Stunden, aber alle weg. Und gleichzeitig. Was man alles schaffen kann in der Zeit! Yeah.
    Und die Steuer liegt hier auch noch. Von zwei Jahren….oje.

  14. Liebe Jette, ich schicke dir ein paar Sonnenstrahlen! ☀️☀️ Ich kann das so gut nachvollziehen und wünsche dir, dass es heute wirklich besser ist und dich nicht so ganz doll runterzieht. Kopf hoch und Prost!

  15. I feel you! Exakt den gleichen Kackorona-Tag hatte ich gestern auch und vorgestern und vorvorgestern. Zum Glück fühlt man sich zusammen weniger allein. LG/ Nadine

  16. Meistens fetzt Familie ja, aber gerade fetzt v.a. Dein Text! :)
    Läuft hier alles sehr ähnlich gerade. Was ich ja das schlimmste finde: dass niemand weiß wann es wieder „normal“ wird. Wann können meine Kinder wieder in Schule und Nachmittagsbetreuung? Wann kann ich wieder ungestört, im Büro, arbeiten? Und will ich überhaupt dass es normal wird? Kackorona trifft es sehr gut.

    Liebe Grüße und weiterhin starke Nerven!
    Julia

  17. Jeannette

    Amen
    Jette du bist meine WortHeldin. Genauso Scheisse war es hier gestern auch….
    Prosecco öffnen, Kinn hoch, lächeln und weiter gehts…
    An dem Tag, wenn ich mal in Berlin sein werde (in ferner Zukunft) stoss ich mit dir an. PROST

  18. Ach ja so ist es. Wir sind in EINEM BOOT und irgendwann wirds wohl hoffentlich mal wieder besser. Aber ich freue mich sehr, dass es Mamas gibt die ansprechen, dass nicht immer alles Friede Freude Eierkuchen ist. Das ist Selbstfürsorge und entlastet andere, die merken BEI IHNEN läuft auch nicht immer alles rund. Danke dafür. Familie ist eben das Allerbeste und manchmal Anstrengendste der Welt 😉

  19. Also jetzt muss ich stille Leserin unbedingt mal 👍🏼👍🏼 Daumen hoch los werden …da spricht mir jemand sowas von der Seele 👌😍 yes yes ich unterschreibe alles ⬆️ Du sprichst mir aus der Seele und wie immer so echt ohne Blatt vor’n Mund !!!! Das mag ich so an dir mit deiner fantastischen lieben Family
    ihr seid so echt !!!! Und 🥰🥰🥰🥰
    GLG
    aus Thüringen

  20. Dieser Text ist sooo geil (Sorry;-)) Ich habe lange nicht etwas so ehrlich schönes gelesen… Danke dafür! Das ist ein solches Geschenk in dieser perfekten Besserwisserdingens hier… Dicker Drücker Du feiner Mensch 💛

  21. Du hat ja so recht….
    ich habe es auch satt, jede Woche neu zu organisieren, wann ich neben dem Beruf des Mannes (Lehrer) auch meinen eigenen Job schaffe, meinen Chef mit neuen Sonderwünschen wegen Kinderbetreuung beglücke und unglückliche Kinder betüddele.
    Aber wenn ich dann meine Kinder sehe, die ja gerade wirklich nichts haben, das auch nur entfernt nach Alltag aussieht, dann nehme ich mit zumindest vor, zufriedener zu sein. Ich gehe zur Arbeit, ich „darf“ einkaufen gehen und geniesse es eigentlich, nicht auch noch Begleit- und Fahrdienste zum Turnen, Basketball, Jungschar … an den Nachmittagen machen zu müssen.
    Und trotzdem könnte ich heute heulen, weil alles blöd ist, die Kinder streiten, es regnet usw., Maaamaaa, ich will auf den Arm…!
    Liebe Grüße

  22. Oh man, wie immer irgendwie beruhigend zu lesen, dass es anderen auch so geht. Das andere Kinder auch keinen Bock haben zu Hause Schule zu spielen.

    Und mein nächster Gedanke – da muss gestern irgendwas in der Luft gelegen haben, denn bei uns lief es gestern auch einfach nur unrund. Aber heute ist ein neuer Tag. Das große Kind hat Geburtstag und wir haben leckere cupcakes gegessen und versucht die Zeit zu genießen. Die Schulsachen gingen nämlich für diese Woche schnell, aber nur weil er heute nichts machen wollte 😆

  23. Christina Springer

    Oh Gott so geht es auch !!
    Es wird immer schlimmer und dann kommt noch das schlechte Gewissen dazu…. Die Kinder können ja nichts dafür, der Mann schon ab und zu 😉.
    Die Vorstellung, dass das noch monatelang so weiter gehen könnte, macht mich ehrlich sehr fertig!

  24. Super geschrieben. Ich glaube, so geht es gerade ganz, ganz vielen, vor allem, weil (gerade auf Insta und sonstigen Plattformen) gerne der Eindruck erweckt wird, man mache das ja alles in der stylishen, komplett mit Vitra-Möbeln eingerichteten und stets aufgeräumten Altbauwohnung so nebenbei.

    Ich kann zwar nicht sagen „I feel u“, weil wir das Glück haben, systemrelevant außer Haus tätig sein zu müssen und unsere Mädels somit in der Notbetreuung sind. Aber ich sehe an allen Freunden, bei denen das nicht der Fall ist, wie sie auf dem Zahnfleisch gehen und vermutlich jeden deiner Sätze sofort unterschreiben würden. Die Situation ist einfach kacke, das muss man auch mal sagen.
    Selbst ohne Homeschooling bin ich gestresst, weil ich mich um meine Eltern sorge und um die Oma und irgendwie um alles. Und bin gestresst, weil keiner weiß, wie lange wir noch tausend Vorsichtsmaßnahmen einhalten sollen und weil wir unseren Job gerade in Kurzarbeit erledigen, aber eigentlich in weniger Zeit für weniger Geld genau so viel, wenn nicht teils mehr, zu tun haben.

    Und dann nervt mich nach sechs Stunden Arbeit das nölige „Mamaaaa!!! Darf ich Paw Patrol/Schokolade/Gummibärchen/Bibi und Tina“ (nachdem es bereits zwei Folgen gab und GENUG Gummibärchen plus Schokolade dazu. Unser aller Nerven sind glaube ich extrem angespannt, weil diese ganze bescheuerte Situation einfach so ist, wie sie ist.
    Von daher: „Kackorona“ trifft es einfach. Halt die Ohren steif, liebste Grüße

  25. Genau so. Hatte gestern auch so’n Nerv-Tag. Und wenn ich deinen Text jetzt lese, muss ich ein wenig schmunzeln, denn das trifft es so gut. Danke dafür! Bin ich ausgeflippt gestern!! Wütend abgedampft, eine Runde durch’s Veedel. Fernsehverbot erteilt, macht euren Scheiß allein. Wiedergekommen, ein Wein auf dem Balkon, durchgeatmet. Immer noch genervt, aber ein wenig mehr Schwung für den nächsten Tag. Heute geht’s, aber der Draht ist dünn, sehr dünn…

  26. GENAU SO IST ES!!! Danke für‘s -mit-im-gleichen Boot-sitzen…😊

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