Mein Sonntagskind

Es geht viel zu schnell. Viel zu schnell. Die Zeit nimmt gar keine Rücksicht auf das Genießen, das Innehalten, das Staunen. Schon feiern wir wieder einen Geburtstag. Und natürlich sind alle Kinder entzückend, aber sie, sie ist besonders. So glücklich. Vielleicht ist ja was dran, wenn man an einem Sonntag zur Welt kommt. Mit den schwärzesten Augen und Haaren. Mit den größten Augen. Mit einem Gemüt so voller Glück. Sie ist wild, sie ist laut, sie fühlt so viel und trägt das offen in die Welt. Ihre Gefühle kann jeder sehen und spüren. Ihr Glück auch. So besonders ist sie. Muss sie vielleicht auch, bei den Hürden, die sie schon nehmen musste in ihrem kurzen Leben.

Unerschütterlich sagt sie allen, die sie trifft „Hallo“. Weil sie die Kinder kennt aus der Kita oder Schule. Die Eltern schauen meist nur mürrisch drein. Ist ihr egal. Ihre Freundinnen hat sie so fest in ihr Herz geschlossen, dass es ihr weh tut, wenn sie sie lange nicht sieht. Überhaupt ist ihr Herz so groß und rein. So voller Liebe und Glück. voller Lebenshunger und Entdeckerdrang.

Manchmal strengt mich all ihre Energie an. Ihr lautes Wesen ist kaum zu bändigen und sie scheint förmlich zu explodieren, wenn all die Energie nicht heraus kann. Hauptsache bewegen. Egal wie und was. Sie lernt so schnell alle möglichen Sportarten und ist direkt gut darin. Ich bin immer wieder überrascht. Und verblüfft. Mein Kind. Schon irre. Ehrlich. Bei jedem Kind wieder denke ich das. Ich schaue sie an und denke, Mensch was für eine Verantwortung. Was für ein Glück. Ich bin gespannt, zu welch großartigem Menschen sie sich entwickelt. Ich mache mir da keine Sorgen. Nur auf ihr Herz muss sie aufpassen. So lange und so kurz deine Mama. Welch Glück. Du Glückskind.