Ich sag es gleich vorweg: Ich bin ratlos und latent überfordert. Wenn man weiß, dass die Kinder schlau sind und was in der Birne haben, aber eine Tendenz zwischen 3-4 auf den Zeugnissen steht, dann kommt doch ein wenig die ehrgeizige Mutter in mir hoch. Noch reden wir von Grundschulniveau (Die geht in Berlin bis Ende 6. Klasse) und ja natürlich kann man direkt lospoltern: Mir hat früher auch niemand geholfen, meine Eltern waren arbeiten, lass das arme Kind!
Schwieriger wird es, wenn bei einem Kind alles klappt, schon immer. Termine und Hausaufgaben im Blick, Vorträge und Präsentationen werden rechtzeitig vorbereitet und es läuft ohne große Anstrengung. Nun war ich so definitiv nicht, eher Typ: Auf den aaaalllllerletzten Drücker und Termine gern mal verschusselt, aber eben trotzdem durchschlawinert. Und natürlich braucht nicht jede/r nur Einsen auf dem Zeugnis aber erstens ist es in Berlin sonst schwer auf eine gute weiterführende Schule in der Nähe zu kommen und naja wenn das Kind studieren will, sind Noten nun mal wichtig.
Ich denke, Corona und die Zeit daheim haben sehr viel kaputt gemacht. Bei einem Kind kam noch mehr dazu, ständige Lehrerwechsel und halbwegs lieblose Vertretungen und Stapelweise Aufgabenblätter. Da hätte ich auch keinen Bock. Das Kind kam hier wochenweise mit Stapeln an die abzuarbeiten sind, wo motiviert das? Dazwischen wir, mussten selbst arbeiten, ungeduldig und zum Teil ungerechtfertigt genervt. Unser Schulsystem hat uns in dieser Zeit richtig toll gezeigt, wie super medial vorbereitet wir sind und wie schlecht es in den meisten Fällen dank LehrerInnen Mangel funktioniert, nämlich fast gar nicht. Und so baden wir nun aus, was zwei Jahre schief lief.
Wie kann ich mein Kind unterstützen und motivieren?
Jedes Kind ist anders und hier klappt eins gar nicht: Druck. Du musst! bringt nichts. Es ist dem Kind egal. Aber auch externe Motivation hilft kaum: Wenn du XXXX Aufgaben geschafft hast, essen wir ein Eis…. Diese wenn / dann Motivation ist ja eh umstritten und führt hier nur dazu, dass Aufgaben schnell erledigt werden und nur um der Belohnung wegen mit zig Fehlern.
Keine externe Motivation
Theoretisch wäre es das beste, das Kind lernt aus sich heraus und erkennt, wow wenn ich ein wenig lerne, dann kann ich Dinge die ich vorher nicht konnte. Wir sind aber oft durch Belohnung trainiert. Es gibt Punktetafeln in der Schule oder Belohnungen für besonders gute Leistungen. Bei uns gibt es kein Zeugnisgeld. Egal wie das Zeugnis ausfällt, wir gehen was essen und feiern die Schulkinder und das Geleistete, unabhängig von den Noten. Am Ende soll das Kind ja nicht für das Geld oder Geschenk lernen, sondern für sich und seine Erfolge. Auch Lob ist sicher extrinsische Motivation, aber ich meine eher Zeugnisgeld, Geschenke bei guten Noten, Fokus auf das Zeugnis statt auf den Weg dahin.
Absprachen treffen
Wenn wir Absprachen treffen, wie jeden Tag 2 Seiten lesen oder ähnliches, muss ich dies jeden Tag einfordern. Es passiert nicht von allein und ist oft von Tränen und Wut begleitet. Klar bleibe ich auch nicht ruhig, das Thema ist einfach nervig. Auch Absprachen in der Schule werden nicht eingehalten, Hausaufgaben vergessen, das Material sieht aus. Alles ist wichtiger, außer Schule. Fehler werden konsequent weiter gemacht, seit locker einem Jahr. Es erschließt sich nicht, dass zB lesen hilft, ein Gefühl für Sprache zu bekommen. Oder kleine Geschichten zu schreiben oder einfach eine Seite abschreiben. Alles Aufgaben die nicht schwer sind, aber eine große Hürde für das Kind darstellen. Schule und lernen machen keinen Spaß, werden aber auch nicht als anzunehmendes Übel angenommen oder als Tor für die Welt. Trotzdem bleiben wir dran an diesen Absprachen, auch wenn es mich sehr nervt und viel Kraft kostet. Wir haben gemeinsam eine Menge an Seiten oder Arbeitsblättern besprochen, die auch realistisch sind, nun ziehen wir durch. Strafen gibt es nicht, außer genervte Eltern, dafür viel Lob, wenn doch mal etwas aus sich heraus erledigt wurde.
Über den Klee loben
Ich lobe was das Zeug hält. Auch wenn es mir manchmal schwer fällt. Wenn ein Test total vergeigt wurde, aber innerhalb von 10 Minuten zu Hause fehlerfrei korrigiert wird. Dann lobe ich diese Leistung, auch wenn das Kind im Test selbst nicht zeigen konnte, was es kann. Ich übe mich darin, den Weg zu loben, die kleinen Schritte und Lernerfolge, nicht die Noten oder das Zeugnis. So ein Test ist eine Momentaufnahme und anscheinend kann das Kind die Leistung nicht immer genau dann abrufen oder ist unkonzentriert. Natürlich macht sich Enttäuschung breit, auch beim Kind, aber Babys krabbeln ja auch nicht alle am gleichen Tag los. Also versuche ich ihr zu zeigen: Schau her du kannst es doch! Du konntest es vor einer Weile nicht und ganz oft sagst du, iiihhhhhh kann ich nicht, aber das stimmt nicht. Du schaffst das, wenn du dran bleibst.
Ich wünsche mir, dass mein Kind irgendwann erkennt, dass sie lernen kann und dass das Lernen Erfolge mit sich bringt und Spaß machen kann.
Wir reden. Sehr oft, mal laut, mal wütend, mal lachend. Wir bieten jede Hilfe an, unsere Zeit und unser Wissen. Wir versuchen Stärken zu erkennen und gemeinsam mit der Lehrerin Strategien und Lösungen zu finden. Fördermaßnahmen gibt es kaum, keine Lese-Rechtschreib-Schwäche erkannt, dafür leichte Ablenkbarkeit und Faulheit.
Das Lernen lernen
Lernen kann man lernen. Das haben wir noch nicht ausprobiert, wollen uns aber für den nächsten freien Kurs von der Akademie für Lernpädagogik anmelden. Der Kurs ist kostenlos und es gibt einen Teil für Eltern, einen für Kinder. Für Klasse 3-8. Auch auf Instagram gibt es viele Accounts, die sich damit beschäftigen, wie man Kinder motiviert zu lernen. Caroline ist Bildungsaktivistin und setzt vor allem auf ein gutes Mindest und hält nicht viel von Noten. Dazu schreibe ich weiter unten mehr.
Ich habe eine Menge Übungshefte bestellt und wir machen nun fast jeden Tag 3 ein paar Seiten. Die gibt es zB für Deutsch Rechtschreibung und Grammatik, Methodentraining und Diktate, aber auch für Mathe. Fit für die Schule bildet verschiedene Altersklassen und Themenbereiche ab. Lösungen inklusive. Wir tasten uns ran.
Eine Lernplattform haben wir noch nicht ausprobiert, da gibt’s ja einige. Vielleicht wäre das noch was. Die Anton App nutzen wir auch, aber wollen eigentlich nur die Spiele gespielt werden, sobald genug Punkte gesammelt wurden. Der Weg des geringsten Widerstands ist es natürlich, erstmal die unteren Klassen abzuarbeiten, damit genug Punkte beisammen sind. Die Motivation funktioniert also auch hier nur halb.
Noten sind nicht alles und bilden nicht die Leistung meines Kindes ab
Natürlich muss ein Grundschulkind nicht die Tragweite checken, was Noten für die Zukunft bedeuten. Sie sind nun mal noch Kinder und sollen auch gern unbeschwert spielen. Leider werden aber in der Grundschule die Grundlagen in deutsch und Mathe gesetzt und es wird nur schwerer je älter das Kind wird. Und sitzen so Späße wie Doppelbuchstaben oder ß usw nicht, kann man auch den Rest nicht gut lernen und begreifen. All das sieht und versteht das Kind nicht.
Ich selbst muss lernen, Noten nicht so wichtig zu nehmen. Wen interessieren die ersten Klassen? Ja man braucht irgendwann ein Super Zeugnis für die weiterführende Schule, in Berlin ist das die 5. Klasse 2.HJ und 6. Klasse 1. HJ. Diese Noten entscheiden, ob das Kind auf die Wunschschule kommt. Wenn sie grad mal 12 sind, Was wenn ich mein Kind ein Jahr zu guten Noten „prügel“, damit es genau den Schnitt schafft und dann ist es auf der Schule unglücklich und hält die Leistungen nicht? Wäre vielleicht eine alternative Schule eine Lösung?
Ihr seht, ich habe kaum Ideen und Lösungen. Ich möchte es nicht einfach laufen lassen, denn das Kind ist schlau. Sehr sogar. Die Pandemie hat viel kaputt gemacht bei den Schulanfängern und nun geht der normale Lehrplan Irrsinn weiter und die Kinder sollen sich gefälligst berappeln und weiter machen. Großartig Förderprogramme gibt es nicht, es sei denn man kümmert sich selbst und nimmt sich dem Thema privat an. Ich bin aber keine Lehrerin, habe das nicht studiert wie ich mein Kind erreiche und scheinbar klappt es ja auch in der Schule nur schlecht bis gar nicht mit der Motivation. Da weiß ich doch, dass mein Kind auf der Strecke bleibt, denn es wird immer weniger Freude bringen, wenn Grundlagen nicht sitzen, das Lernen immer schwerer fällt und man abgeschlagen zurück bleibt.
Ich möchte keinen Leistungsdruck erzeugen. Ich würde gern sagen, hey dann mach doch oder eben nicht, werden wir sehen, was die Jahre bringen. Aber ich weiß, es wird mehr Streit und Frust bringen. Und mein Kind ist mir nicht egal, wenn’s so wäre würde es mich nicht interessieren, sind ja immerhin dreien und vieren ohne was zu tun. Wird im Leben schon klar kommen und nicht jeder Mensch muss studieren fürs eigene Glück.
Aber es ist nun mal mein Kind, es ist unsere Verantwortung und es graut mir davor, dass dieses Drama noch Jahre so weiter geht, wenn der Knoten nicht platzt im Kopf. Wenn das Kind versteht, dass es keinen Kampf gegen uns führen muss, dass wir meckern und nerven, weil wir es lieben und uns Sorgen machen. Ich habe keine Lust auf diesen Kampf, wenn ich doch sehe, dass es könnte, aber nicht will. Und ich will es nicht zwingen, nicht noch mehr das Thema Schule negativ belasten. Aber eine tolle Lösung habe ich nicht. Vielleicht ihr?
16 Comments
Ach Jette, wir haben ja die gleiche Konstellation wie ihr und auch Kind 2 bringt mich lerntechnisch auf die Palme. Am besten läufts, wenn wir uns gar nicht einmischen. Aber da wo es Probleme gibt, kann man echt nix machen. Belohnung und Androhung von negativen Konsequenzen bringen nix, gehen eher nach hinten los. Das schlimmste, wenn sie mit einer Lehrkraft nicht klar kommt: Da macht sie nichts, patzige Antworten und Blödmannverhalten. Zum Glück mag sie ihre „Hauptlehrerin“. Aber auf der Weiterführenden, egal welcher Schultyp es wird, wird es bei den vielen verschiedenen Lehrkräften immer welche geben, die ihr nicht passen. Und das wäre dann vermutlich in der Summe zu viel Arbeitsverweigerung. Ich würde hoffen, dass wir eine weiterführende Schule finden, die ihr ihr gerecht wird: wo sie ihre Kreativität und handwerkliches Geschick einsetzen kann, sie aber auch akademisch gefordert wird. Unsere Erwachsenengespräche drehen sich oft darum. Aber was mir klar ist: der Familiensegen und ein zufriedenes Kind ist wichtiger als Gymnasialempfehlung, gute Noten und Abi. Am Ende hilft wohl nur Vertrauen, dass sie ihren Weg finden wird.
Gute Nerven und Gelassenheit wünsche ich Euch (und uns!)
Waldorfschule ist toll – allerdings muss es zur Familie passen. Wenig bis keine Medien, in der Schule sowieso nicht, aber auch zuhause sollte das Konzept gelebt werden. Sonst macht es keinen Sinn.
Vielen Dank für diesen Blogartikel. Auf Instagram sieht Euer Leben immer so fluffig aus. Wir haben auch 4 Kinder (2 in der Schule und 2 im Kindergarten) und der Tagesanteil, der für Ermahnungen in Bezug auf die Schule genutzt wird, ist mir auch immer zu hoch. Einfach nochmal vielen Dank für den Einblick in Euer Leben und die Tipps wie das Onlineseminar.
Liebe Jette,
Danke für Deinen Text.
Unsere Kleine saugt Wissen wie ein Schwamm auf und kann es dann nach Bedarf abrufen. In einer öffentlichen Schule wäre sie masslos unterfordert gewesen.
Weshalb ich das schreibe:
Sie geht auf eine Privatschule – den Kindern dort wird das spielerische und vor allem individuelle Lernen ermöglicht.
Jedes der Kinder hat einen Coach, und sie erarbeiten sich von Beginn an, von der ersten Klasse an selbständig ihren Lehrplan selber. Dies deshalb, weil nicht jedes Kind mit 6 Jahren die Mathematik schon begreift, wie es vielleicht ein anderes tut, sondern eher die Sprache, etc. –
Durch das individuelle Lernen benötigen die Kinder nur etwa die Hälfte der Zeit, um den Stoff zu lernen – aber dieser sitzt dann auch, und sie vergessen es nicht wieder – nicht wie sonst häufig, wenn man die Kinder einfach als Gefäss ansieht und soviel Lehrmaterial einfüllt, bis es kollabiert….
Viele andere der Kinder dort sind auch hochbegabt – und genau das ist der Punkt: Hochbegabte Kinder erkennt man häufig nicht auf den ersten Blick, weil sie beispielsweise in einer öffentlichen Schule nicht den herkömmlichen „Lernweg“ gehen können. Manchmal wirken diese störrisch, rebellisch, desinteressiert.
Solche Kinder brauchen eine gezielte Förderung, und wenn sie diese nicht kriegen, werden sie unmotiviert und lernunwillig. Eventuell ist das bei Eurer Kleinen auch der Fall?
Käme denn eine Privatschule in Frage?
Liebe Grüsse Jessica
Ihr seid nicht allein! Das deutsche Schulsystem ist zum größten Teil so zum k…tzen. Ich frag mich ja auch, wie man es in kürzester Zeit schaffen kann, dass aus aufgeweckten, neugierigen, wissbegierigen Kita-Kids lethargische, der intrinsischen Motivation beraubten Schulkinder werden. Hier hat das bei K1 nicht mal 3 Monate gedauert…
Evtl. lohnt wirklich ein Wechsel. Wenn nicht gleich in eine andere Schule, dann vielleicht in eine andere Klasse. So wie das bei euch durchklingt, gab es ja auch durchaus Probleme mit der Lehrkraft.
Und wie eine Vorkommentatorin schon schrieb: Der zweite Bildungsweg ist in D wirklich sehr breit und vielfältig aufgebaut mit Berufsfachschulen, Fachgymnasien, etc. pp Nach Berufssschule und Berufserfahrung ist man auch teilweise hochschulberechtigt. Berufsschule + Techniker/Meister/Fachwirt wird dem Abitur gleich gesetz und man ist dann ebenfalls hochschulberechtigt. Und wenn man als 18-20jährige ein berufliches Ziel vor Augen hat, lernt es sich auch viel besser dafür als für diese ominöse Zukunft, die sich eine Grundschülerin nicht so richtig vorstellen kann ;o) Außerdem wie sagt Tollabea immer so schön: Der Großteil der Berufe unserer Kinder existiert heute noch gar nicht. Und wer weiß, was man dafür dann für Zugangsvoraussetzungen braucht.
Was will ich eigentlich sagen?!? Versucht als Familie den Druck rauszunehmen. Nicht das Kind ist falsch, nicht du als Mutter hast versagt, das System ist krank! Versucht die noch vorhandene Lernmotivation durch Hobbies abzudecken: Instrument lernen, töpfern gehen, programmieren entdecken… Irgendwas, wo das Kind Spaß dran hat und Erfolge erzielt. Lernen findet an so viel mehr Stellen statt als nur in der Schule.
Alles Liebe <3
Oh jaaaaa, das spricht mir so sehr aus dem Herzen! Genauso ist es bei uns auch, es ist so schwer den eigenen Ehrgeiz zurückzunehmen und es gelassen zu sehen. Wie du schon sagst, die Noten in der Grundschule interessieren später keinen mehr, aber die Grundlagen müssen halt passen. Ein schwieriges Thema, was mich auch sehr belastet :(
Hallo Pauline
Das Kind ist auf einer Montessori Schule. 🤷🏼♀️
Danke für den ehrlichen Text. Wir haben hier bei uns zu Hause ein eher faules, unmotiviertes Kind, das auch noch super schlecht morgens aufstehen kann und bei dem Corona u home schooling viel versaut haben sowie eins, das nur Einsen und Zweien schreibt, alles alleine macht und super motiviert und gerne lernt. Eins Realschule, eins Gymnasium. Also definitiv Typsache und nicht anerzogen oder falsch vorgelebt. K1 auf Rechenschwäche getestet, hat sie nicht. Obwohl sie kein Verständnis hat für den Zahlenraum etc.
Ich hab so ziemlich allen Druck rausgenommen, weil hier auch nichts bzw nicht nachhaltig / dauerhaft geholfen hat. Das deutsche Bildungssystem ist so ausgelegt, dass sie alle Abschlüsse auch später machen kann, wenn sie es möchte und dann auch selbst einen Ansporn durch Berufswunsch o. Ä. hat. Den hat sie aktuell nicht, K2 dafür schon ganz konkret. Dauert dann später vielleicht alles länger, aber ich lass mir hier nicht die Stimmung dauernd verhageln wegen der blöden Schule. Vielleicht wird sie ja auch eine Ausbildung machen, wer weiß, Studium ist ja kein Muss.
Mit mir zu Hause lernen klappt eh nicht, das knallt zu schnell, weil es eben nicht nur ums Lernen geht. Daher wäre meine Empfehlung auch, eher extern wirklich gute, motivierende Nachhilfe oder sowas wie Lernen lernen. Berichte gerne weiter über eure Erfahrungen!
Würde eine Alternative Schule empfehlen, Montessori zB. Auf keinen Fall Waldorf, da steckt eine sektenähnliche Weltanschauung dahinter.
Ich danke dir sehr für diesen Beitrag. Bei unserer Großen ist es genauso. Nach den Sommerferien startet die 6. Klasse und sie hat einfach keinen Bock, ständig gibt es Ärger. Lernplattform, Apps, Übungshefte, lernen mit uns nix klappte. Es gab so viel Stress das wir es erstmal laufen gelassen haben. Als die Noten dann schlechter wurden haben wir die Notbremse gezogen. Jetzt wird mit dem Nachbarsjungen der in die Oberstufe geht gelernt und ich hoffe sehr das es auch weiter so gut funktioniert. Ich bin gespannt wie es wird wenn die Hormone so richtig Fahrt aufnehmen. Egal wie anstrengend es wird wir bleiben dran und haben die Hoffnung das es für die 3. Geschwister dann einfacher für uns wird weil wir alle Methoden ausprobiert haben.
Hört sich für mich nach Waldorfschule fürs Kind an .
Hallo,
evtl. wäre ein Schulwechsel eine Möglichkeit? Z.B. an eine Gemeinschaftsschule, dann habt ihr den Stress mit der weiterführenden Schule nicht. Ich weiß, nicht einfach in Berlin. Aber vielleicht einen Versuch wert. Neustart mit neuen Lehrkräften.
Und ich würde evtl. ADHS ausschließen lassen. Wird bei Mädchen ja sehr oft nicht erkannt.
Alles Liebe euch
Wenn ich das so lese, ist es, als würdest du über meinen Sohn schreiben (bald 6. Klasse Gymnasium)! 1 zu 1 wie bei uns zu Hause! Und so langsam gehen mir auch die Ideen aus! Wenn ich den goldenen Schlüssel gefunden habe, lasse ich es dich wissen 😊
Wir hatten hier das gleiche Problem. Das Kind weigerte sich (mehr oder weniger) lesen zu lernen, die Lehrern mochte die aufgeweckte Art vom ersten Schultag an nicht und sie verbrachte das erste Schuljahr überwiegend allein im Nebenzimmer. Egal was sie machte, es war nie gut genug oder es hieß „das hast du doch nicht allein gemacht“ und nach der 1. Klasse war das Kind völlig demotiviert und dann kam Corona und die berühmten Arbeitsblätter. Das 2. Schuljahr war also nur Schei… Hier wird nach 4 Jahren die Schule gewechselt und im Dezember Also Anfang der 3.Klasse sagte die Lehrerin, dass es definitiv keine Empfehlung fürs Gymnasium geben würde. Dem Kind war sämtliche Motivation genommen. Nach langen Kämpfen mit der Schule, ist sie dann im Frühjahr zurück in die 2. Klasse gewechselt. Wir haben das sehr gut mit vielen Gesprächen vorbereitet ( also dass nicht mit fehlendem Können sondern mit dem Zeitfaktor begründet). Und siehe da, die Lehrerin ging auf das Temperament ein, kitzelte ihre Schlauheit hervor, motivierte und integrierte in den Klassenverband. Plötzlich gab es 1 und 2, arbeitete sie viel selbstständiger, war der Ehrgeiz da, sich etwas anzueignen usw. nächste Woche beendet sie die 4.Klasse als eine der Besten, freut sich auf Neues und sagte letztens… „Das war das Beste zu was ihr mich überredet habt.
Ich habe eine Empfehlung von Herzen, nämlich eine Freundin von mir, die Lerncoach ist und genau auf diese Situation spezialisiert ist. Außerdem ist sie der warmherzigste Mensch, den ich kenne. Und Berlinerin. Es geht bei ihr nicht um Nachhilfe, sondern um die Einstellung zum Lernen. Ohne Druck, sondern um den Spaß am Lernen wieder zu wecken. Ich bin da als Mutter auch überfordert und will meine Beziehung zum Kind nicht belasten, daher glaube ich, dass jemand außerhalb von Schule und Elternhaus eine große Hilfe sein kann. Das ist ihre Website: https://sandy-mohns.de/
Kann dich so gut verstehen. Hier ist es ganz genauso. Gerade der Punkt, dass man weiß, dass da ein smartes Kind sitzt und es dennoch so schwer fällt :/
Ein guter Text.