Merkt ihr auch einen Unterschied zu letztem Jahr? Erster Lockdown und irgendwie waren alle so: Okay, das kriegen wir jetzt hin. Viel Solidarität und Unterstützung war zu spüren. Von: Spendet für euer Lieblinsgrestaurant zu: Hier sind viele Tipps für Sport daheim, Beschäftigung für die Kinder….. Wo ist das hin? Natürlich ist der Frust größer, das Verständnis kleiner, das Geld knapper und das Wissen größer, was genau ein erneuter Lockdown bedeutet. Mal abgesehen davon, dass die eigenen Energie-Ressourcen schwinden.

Und eins ist mir aufgefallen: der Ton. Zum einen, dass in den Medien/ Nachrichten fast ausschließlich Experten zu Wort kommen und kaum Erfahrungen von der Front. Klar, dass manch eine/r denkt: ey was jammern die, kriegen mehr Kindkranktage, letztes Jahr gab’s Geld, einfach mal zusammen reißen ein paar Wochen. Das prasselt auf mich rein. Zusammen reißen.

Und auf der anderen Seite der Ton seitens Schule und Kita: es gebe ja Betreuung aber sind Sie sich gaaaaanz sicher, dass Sie die nehmen wollen? Denken Sie an die Erzieher! Schon mal über Betreuung nachgedacht von Oma/ Opa oder Nachbarin? Oder einfach Kindkranktage nehmen. Liebe Eltern, ehrlich jetzt, das müssen Sie jetzt schon entscheiden, aaaaaaaber…. schlechtes Gewissen, Druck und dazwischen ich, ihr, Eltern, die nicht mehr wissen wie sie allen Seiten gerecht werden sollen ohne durchzudrehen. Zwischen Schuldgefühlen, Überforderung, Druck den Lernstoff durchzubringen und dem Arbeitgeber gerecht zu werden. Nur ein paar Wochen… Und dann dieses: Mein Gott nach ein paar Wochen Kinderbetreuung sind sie schon überfordert. Das kann ich nicht immer ausblenden, wenn ich in Sozialen Netzwerken unterwegs bin und den Fehler mache, Kommentare unter guten Texten zu lesen. 

Mama wir wollen, dass du stolz auf uns bist!

„Mama wir wollen, dass du stolz auf uns bist. Wir haben extra gestern Abend noch mehr Schulaufgaben gemacht.“ höre ich es Montag Morgen am Frühstückstisch, als wir die neue Woche durchsprechen und schauen, wieviele Aufgaben wir noch abarbeiten müssen. Und dann dieser Satz. Bäm mitten ins Herz und ich denke: wow, wie streng bin ich eigentlich, wie doof läuft es zum Teil, wenn meine Kinder zweifeln. Und leise die Frage: müssen die Kleinen echt in die Kita?! Ginge es nicht zu Hause? Ein paar Wochen? Muss ich doch mal durchhalten. Da müssen wir jetzt durch, die Kinder auch, egal was es mit ihnen macht. Und immer wieder der Druck und das schlechte Gewissen. Und dann die beiden Großen, die vor mir sitzen und wollen, dass ich stolz auf sie bin. Und ich bin es doch immer. Ich kämpfe für sie, weil ich es unnötig finde, ein gemalte Bild zu bewerten, auf dem Details fehlen. Denn in der Schule hätte das Kind mal auf die Bilder der anderen schauen können, oder jemand hätte gesagt: Hey da fehlt noch was! Zu Hause sitzt es mit mir am Tisch, hat keinen Vergleich, keinen Austausch und malt drauf los. Halbwegs begeisterte Smileys sind die Antwort. Hmmmmmm. 

Meine Kinder sind emotionaler, zum Teil frustrierter und aggressiver. Die Stimmung kippt schneller. Und über ihnen schwebt die Angst, niemanden anstecken zu wollen.

Was der Lockdown macht mit den Kindern, beschreiben mittlerweile immer mehr Experten. Ihnen fehlt der Austausch mit Gleichgesinnten, der Alltag, die Nähe. Sie wollen es den Erwachsenen recht machen, also drücken sie niemanden und speichern sich das. Sie sitzen mehr vor TV und Playstation, sie bewegen sich weniger, sie werden mehr sich selbst überlassen. Sie erleben frustrierte Eltern, denen sie es doch nur recht machen wollen, nicht stören, sie stolz machen. All das bricht immer wieder raus: Meine Kinder sind emotionaler, zum Teil frustrierter und aggressiver. Die Stimmung kippt schneller. Und über ihnen schwebt die Angst, niemanden anstecken zu wollen. Meine Tochter wünscht sich ganz oft, dass wir alle gesund bleiben, dass niemand wegen Corona stirbt. Es beschäftigt sie so sehr. Sie hat Angst. Also drückt sie weniger. Und Kinder sollten sich darüber einfach keine Gedanken machen müssen.

Hin und hergerissen zwischen: Scheiss doch auf Schule und: Lege ich meinem Kind Steine in den Weg?

Wir geben unser Bestes. Wir gehen jeden Tag raus, aber es ist zu wenig. Wir versuchen, für sie da zu sein, zuzuhören, Geduld zu haben, nicht nur bei den Schulaufgaben. Wir versuchen, so gut es geht, schriftliche Multiplikation zu erklären, immer wieder. Wir sehen die Aufgaben, die munter über die Apps oder der Mail eintrudeln und sind hin und hergerissen zwischen: Scheiss doch drauf, geht die Welt auch nicht unter und: Lege ich meinem Kind Steine in den Weg, wenn wir das jetzt nicht schaffen? 

Doch was wiegt mehr? Die Schulaufgaben schaffen? Lehrer und Lehrpläne glücklich machen? Oder der Frieden daheim. Spätestens als die Lehrerin meinte, der Berliner Senat bewertet Heim Beschulung gleichwertig mit Unterricht in der Klasse, war mir klar: Diese Entscheider leben realitätsfremd und fernab der meisten Lebenssituationen der Eltern. Sechs setzen! Wie ich neulich im ZDFheute Interview sagte. Auch wir haben nicht für jedes Kind ein Tablet und / oder Laptop. Auch wir arbeiten „nebenbei“, auch wir sind leine ausgebildeten Lehrer. Aufgaben daheim sollen also genau so bewertet werden, als sei die Leistung in der Schule erbracht. Und kurz bin ich zu müde um mich aufzuregen. Doch dann schreibe ich der Lehrerin und sage: Ich weiß, Sie sind nicht der richtige Ansprechpartner. Aber Sie können den Frust der Eltern weiter geben. Und immer so weiter. Bis es vielleicht mal die richtigen Entscheider hören. Denn wenn wir uns nicht mehr beschweren, wenn wir nicht darüber reden, wie es zu Hause wirklich läuft, dann denken Entscheider und Kommentatoren: Na wat denn?! Läuft doch. Beschwert sich ja niemand. Und auf die Frage was nun wichtiger sei, weiß ich eins noch deutlicher: Die Beziehung zu meinen Kindern ist mir wichtiger. Nicht das YouTube Video oder die Smileys für ein gemaltes Bild. Denn den Luxus haben wir noch, dass wir zwei Grundschülerinnen haben, die wohl im Abi kein perfekt gemaltes Bild vorweisen müssen. Viel wichtiger ist uns, dass sie die Freude am Lesen, schreiben, rechnen nicht verlieren und dass wir uns dabei nicht verlieren. Dass sie wissen, wir sind immer stolz, nicht nur wenn der Lernweg pünktlich fertig wird.

Zu belächeln, dass die paar Wochen nichts machen mit unseren Kindern, mit uns oder mit der Beziehung zueinander, ich glaube, die tangiert entweder der Lockdown nicht, oder sie sehen die Probleme nicht, weil es Arbeit und Veränderung bedeuten würde. Und was kann man schon nach 11 Monaten erwarten, was Jahrzehntelang verschlampt wurde? 

Ihr hört von mir kein: Haltet durch. Denn die Crux ist doch, was bleibt uns anderes übrig? Als dort Abstriche zu machen, wo es noch vertretbar ist und zu versuchen, nicht durchzudrehen. Ich sage: Solange ihr noch Kraft habt, beschwert euch, auf sozialen Medien, bei Lehrerin, Kita Erziehern, Direktoren. Sachlich und verständnisvoll. Denn nur wenn wir zeigen, dass es nicht läuft, ändert sich eventuell etwas. Ein bisschen Hoffnung muss doch bleiben, oder? Was hätten wir denn sonst noch? 

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Autor

Seit 2011 bin ich in die Welt der Mütter aufgenommen. Mittlerweile habe ich 3 Töchter und einen Sohn. Hier schreibt keine "typische" Mutter, die Haushalt und Familie mit links schmeißt, Modelmaße hat und nebenbei locker eine Karriere wuppt. Ich finde es okay, auch mal zu sagen "Ich bin müde! Der Mann nervt! Wir streiten öfter! Nein, ich backe, bastel und singe nicht 24 Stunden am Tag! Ja, ich mag Fast Food und ein Schnäpschen zwischendurch!" Aber auch die schönen Dinge kommen nicht zu kurz. Süße Sachen die ich im Netz finde, hilfreiche Tipps, anderes Lesenswerte und ganz viel ♥

14 Comments

  1. Ehrlich gesagt, ich kann nicht mehr. Jetzt wird zwar wieder einiges geöffnet, selbst die Klassen sind wieder voll. Aber meine Nerven sind weg, ich habe das Gefühl, nicht das kleinste Bisschen ist noch vorhanden. Und das Schlimmste ist, ich habe das Gefühl, dass sich die Beziehung zu meinem Sohn verschlechtert hat. Wahrscheinlich habe ich doch zu viel Druck weitergegeben. Er wurde während der Pandemie eingeschult, es lief nicht gleich alles rund, dann kam das Komplett-Homeschooling, wir haben versucht alles gut zu machen, ich bin aktuell Hausfrau, muss nebenbei nicht arbeiten, warum bin ich dann bloß trotzdem so müde und überreizt? Mein Sohn und ich waren in den letzten Monaten sehr viel alleine, mittlerweile gehen wir uns richtig auf die Nerven. Ich nehme mir jeden Morgen vor, alles besser zu machen, geduldiger zu sein, aber mittlerweile ist es uns beiden nicht mehr möglich. Ich hoffe einfach nur, dass wir wieder die alte und gewohnt Nähe wieder erlangen, die uns durch zu viel direkte Nähe abhandengekommen ist.

  2. Liebe Jette,
    Ich finde es auch ganz schlimm momentan aber Familien/Kinder haben halt keine Lobby, ist so.. In SH haben wir seit über 2 Monaten alles zu. Habe ein kleines Baby, ein Kita Kind und eine 2. Klässlerin zu Hause. 24/7. Nebenbei auch noch Mann bekochen + Haushalt. Ja was soll ich sagen, ich fühle mich wie der letzte Arsch*in, pardon my French. Und dann kommen noch Videos a la “ Mutti ist die Beste – ich könnte ko..en. Aber mir ist jetzt klar geworden, wo wir als Familien in Deutschland stehen – ganz hinten!

  3. Herzlichen Dank für den tollen Text, der genau den Nagel auf den Kopf trifft. Als ich das von Dir verlinkte Video angesehen habe, liefen die Tränen – denn genauso ist es. Auch wenn die Lehrer/innen alles noch so toll vorbereiten und gut gemeint Aufgabe um Aufgabe schicken, sind es doch am Ende die Eltern/die Mütter, die dafür sorgen müssen, dass die Aufgaben gemacht werden – und da trifft man bei den Kindern oft auf Widerstand und Demovitation. Kann man ihnen auch nicht verdenken – aber man selber ist ja auch in dieser Situation gefangen. Eigentlich möchte man „nur“ Mama sein, gleichzeitig übernimmt man aber so viel mehr Rollen. Ich wünsche Dir und Deiner Familie weiterhin viel Kraft und guten Zusammenhalt. Liebe Grüße!

  4. Hallo Anni,
    ich fänd es schön, wenn die Kinder einmal in der Woche Kontakt zu Lehrern / Freunden hätten. Wenn die Lehrerin neue Themen bespricht und erklärt, wenn sie sieht wo die Kinder stehen, statt nach 2 Wochen neues Material abholen zu lassen und das alte einzusammeln. dann ist nämlich nicht zu erkennen, ob die Eltern das mitgemacht haben, ob das Kind alles verstanden hat oder wie es zur Lösung kam.
    Ich beschwere mich im Hinblick auf Schulen darüber, dass der normale Lernweg durchgeprügelt wird, statt verschlankt. Alles wird runter gefahren, aber Schule bleibt auf dem Niveau von vorher. Nur eben zu Hause. „Nur“ Und das ist nicht zu bewältigen.

  5. Hallo Jette! Ich habe ein paar Schwierigkeiten mit Deinem Beitrag! Ich wüsste gerne, wo Du Potential siehst, etwas zu ändern oder anders zu machen? Und worüber genau willst Du Dich z.B. im Hinblick auf die Schule beschweren und was wäre stattdessen dein favorisierter Weg? Das ist mir beim Lesen irgendwie nicht so ganz klar geworden?!
    VG Anni

  6. Danke für diesen wundervollen Text! Ja, er spricht aus der Seele. Ich bin Mutter eines Schulkinds, das zu Hause ist, das Kita Kind geht in die Notbetreuung. Könnte das Schulkind auch, ist aber sch…. Und ich bin auch Lehrerin. Ich habe meinen Schülern in der 6. Klasse gestern die 80 Minuten Unterrichtszeit für eine Lieblingstätigkeit geschenkt, Bedingung war, es findet nicht digital/medial statt. (Ich habe eigentlich mit einem riesigen Aufschrei der Eltern gerechnet, dass dann noch mehr Unterricht verloren geht) Aber die Reaktionen waren so herzergreifend positiv. So viele haben sich für die Zeit zum Durchatmen und die tollen Erlebnisse bedankt. Das ist aber auch gleichzeitig wirklich erschreckend! Ich finde es so wichtig den Lehrern eine Rückmeldung zu geben. Und ja, wir Eltern müssen unsere Stimme finden! Niemand arbeitet nebenbei. Und Kinder zu beschulen ist ein Beruf. Keine Nebentätigkeit neben der Arbeit und dem Haushalt und dem Familienbetrieb! Und jede Menge Arbeitsbögen sind auch nicht die Lösung gute Bildung zu vermitteln. Also ja, der Familienfrieden geht ganz klar vor!
    Liebe Grüße!

  7. Danke für diesen tollen Text, der gerade diese Woche so gut bei uns passt!

  8. So ein guter Text! Ich hatte Trä en in den Augen…

  9. „I am done with this shit!“
    wäre wohl die beste Zusammenfassung..100%ware Worte, denen ich nur zustimmen kann…ich kann nich mehr und da sleight am Ende des Tunnels ist für mich momentan aus.einfach weg…
    Und dann kommen stimmen unbeknown hoch die einem sagen:“hab dich nicht so.du bist gesund!hast Arbeit!du hast gar keinen Grund dazu.“ und man fühlt sich nur noch schlechter weil man sich anmaßt zu sagen, man kann nicht mehr.
    Und man kann nichts tun, damit alles wieder normal wird/ist…

  10. Bäm wieder mal Perfekt getroffen. Das alles in Worte zu lesen. Zu lese anderen geht es auch so, tut gut. Irgendwie!?

    Bei uns in Bayern haben sie ja sogar die Faschingsferien gestrichen. Eine Woche Atmen für uns (auch die Lehrpersonal) hätte ganz gut getan. Mal ehrlich was 5 Tage Distanzunterricht mehr oder bringen sollen haben wir hier alle nicht verstanden….

    Trotz allem liebe Grüße

  11. Ach, Jette, du sprichst mir aus dem Herzen! Hier in Niedersachsen sind die Schulen zwar im Wechselmodell für die Grundschüler und Abschlussklassen geöffnet, aber dieses Abwälzen der Verantwortung auf Familien fand und findet ja auch hier statt… anstelle klar seitens des Kultusministeriums Kante zu zeigen und Schulen entweder zu öffnen oder geschlossen zu lassen, hieß es „Wer kann, bitte Kinder zuhause lassen, aber Schulen bleiben grundsätzlich offen“…, was es natürlich schwierig macht, gegenüber Arbeitsgebern zu argumentieren, wenn man die Kinder zuhause lässt, aber auch ein schlechtes Gewissen hinterlässt, wenn man sie in die Schulen schickt. Und wenn irgendetwas blöd läuft, dann lag es halt in der Verantwortung der Eltern, dann sind nicht die Politiker schuld, schlau eingefädelt…
    Hier ist familiär gesehen nun aus all den Bedingungen ein buntes Potpourri entstanden.
    Ich selbst Lehrerin an einer Grundschule, jeden Tag in der Schule, weil trotz Wechselmodells der Schüler muss ja jeden Tag wer Erwachsenes im Klassenraum stehen. Kind 1 jeden zweiten Tag in der Schule, weil Abschlussklasse IGS. Kind 2 komplett im Homelearning, weil IGS, aber erst 8. Klasse (die leider allerdings gerade am meisten, weil das sozialste aller vier Kinder, vermisst ihre Freunde wie Hulle). Kind 3 Grundschüler, die Schule hat das Modell, dass die Kinder jeden Tag, aber immer nur für zweieinviertel Stunden in die Schule kommen. Wir schicken unsere Kinder, die dürfen, auch tatsächlich in die Schulen, weil ich selbst, wie gesagt, ja auch jeden Tag los muss, ansonsten hätte mein Mann hier jeden Tag vier Kinder zu betreuen. Ist ja leider auch echt kein Selbstläufer, auch in der 8. Klasse nicht immer. Kind 4 darf zum Glück an vier Tagen zur Tagesmutter. Ansonsten würde hier auch alles aus dem Ruder laufen. Und nacharbeiten müssen wir beim Grundschüler trotzdem auch, weil die Zeit in der Schule einfach so kurz ist.
    Meine Schulleitung tut sich auch schwer, Unterrichtsstoff zu reduzieren, wir Lehrer sollen eigentlich alles wie immer unterrichten, so als gäbe es gerade keinen Ausnahmezustand rundum… Ich wiederum tue mich aber schwer damit, eben diesen Druck an die Kinder und Familien zuhause weiterzugeben, einfach weil es sich so unfair anfühlt und ich weiß, wieviel Chaos auch hier zuhause herrscht, dass man eben nicht mal nebenbei Mal ein bisschen Schule macht. Dass der Lernfortschritt im Homeschooling gleichgesetzt wird mit dem in der Schule finde ich auch ein Unding. Was ist das für ein Signal? Sowohl für die Familien (bedeutet viel STRESS!) als auch für die Lehrer (wozu braucht man eigentlich ausgebildete Lehrkräfte, wenn alles ganz einfach auch zuhause vermittelt werden kann?)…
    Ich teile also deinen Frust auf ganzer Linie und schicke dir viele Kraftgrüße!
    Es wird wieder besser! (Aber im Moment ist es echt auch oft Sch…)… LG Nina

  12. Liebe Jette,

    Du sprichst mir sooooo sehr aus der Seele! Genau so ist es!
    Und danke für das „weglassen“ von „Haltet durch“. Mein Kommentar ist dazu mittlerweile auch immer „es bleibt uns ja nix anderes übrig“.

    Auch ich klammer mich an die Hoffnung, denn wenn ich die verlieren würde, würde ich vermutlich zusammen brechen. Und das möchte ich möglichst vermeiden.
    Oft versuche ich einfach gar nicht nachzudenken, Nachrichten ignorieren bzw. nicht konsumieren und einfach irgendwie weiterzumachen. V.a. der Kinder wegen.

    Lieben Gruß
    Claudia

  13. Du sprichst mir aus der Seele. Mir ging es im letzten Jahr so, im ersten Lockdown. 11 Wochen Homeoffice mit Home-schooling mit nem damals Erstklässler. Er und ich, wir sind alleine.
    24 h am Tag zusammen hocken, irgendwie dem Job gerecht werden, dem Kind wichtige Grundlagen beibringen ( und nein, ich eigne mich nicht als Lehrerin) und das ewig schlechte Gewissen.
    Mein Sohn hat irgendwann die Mitarbeit verweigert, es gab so viel Streit und Tränen… Dieses Kind, das die Schule geliebt hat war nur noch ein Häufchen Frust und Traurigkeit.
    Zum Glück hat er eine tolle Klassenlehrerin, die ihn tgl. angerufen hat, um mit ihm die Aufgaben zu besprechen, weil ich mich nicht mehr in der Lage gesehen habe.
    Im Endeffekt haben wir hier nur noch die wichtigsten Aufgaben erledigt, der Rest war mir egal. Viel wichtiger war mir die Stimmung, die psychische Gesundheit meines Sohnes, unser Miteinander.
    Jetzt ist es so, dass ich nur einen Tag in der Woche im Homeoffice sein kann, mein Sohn geht in die Notbetreuung. Und es läuft so viel besser als im letzten Jahr.
    Und trotzdem bleibt da was nach.
    Diese Zeit geht nicht spurlos an den Kindern, Familien vorbei.

  14. Danke für diesen Text, der mir so sehr aus der Seele spricht!

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