Werbung mit TMB Tourismus-Marketing Brandenburg
Ich glaube ja, Brandenburg wird unterschätzt. Vielleicht nicht von den Berlinern, die sind ja umzingelt von diesem Bundesland und machen sich hoffentlich mal die Mühe, außerhalb der Stadtgrenze zu schauen, was sie Schönes erwartet.
Wer uns schon eine Weile folgt weiß, wir entdecken gern Neues und sind auch schnell raus aus der Stadt. In Brandenburg haben wir geheiratet, hier wurde ich geboren, studierte ich und ein Kind ist sogar waschechte Brandenburgerin. So viele Seen, so beeindruckende Landschaft, Schlösser, restaurierte Höfe und urige Gasthöfe gibt es zu entdecken. Ich mein, wo schlägt man bitte gegen eine rote Pfanne, damit der Fährmann einen übersetzt auf eine Insel? Ich verrate es euch, in Kyritz. Und wo bekommt man allerlei Leckeres von der Ziege, mitten in der Natur und knuddelt nebenbei noch Ziegenbabys? Na auf dem Ziegenhof und Wiesencafé Karolinenhof bei Kremmen. Und wo haben wir unser Herz für ein verlängertes Wochenende verloren? Auf dem Rüsterhof von Elke und Frank mitten im Seenland Oder-Spree.
Etwa eine Stünde östlich von Berlin, bei Bad Saarow, liegt in einem kleinen Dorf namens Görzig ein Stück Paradies für Familien: Der Rüsterhof. Seit 2013 beherbergen Elke und Frank auf ihrem Gelände die Gäste. In sechs umgebauten Ferienhäusern und einer Ferienwohnung, fällt jede Alltagsanspannung sofort ab. Die Kinder beginnen sofort den Hof zu erkunden, nachdem das Auto geparkt ist. Alles muss entdeckt werden während wir staunend das Hexenhaus beziehen.
Ein Traum von einem Ferienhaus. Aus den Resten des alten Hauses, wurde hier ein architektonisches Schmuckstück hingezaubert: drei Schlafzimmer, zwei Bäder, eine super ausgestattete Küche und ein großer und vor allem hoher Wohnraum. Aber ich will euch nicht mit Fakten langweilen, ihr findet alle Details zur Ausstattung auf der Webseite.
Wo fange ich nur an? Von unserem Haus blicken wir auf eine große Wiese mit Volleyballfeld. Die Kinder verschwinden direkt auf den Bäumen oder flitzen über die Wiese. Denn der Hof ist ein Paradies für kleine Abenteurer: Baumschaukeln, Holzpferde, eine Wasserpumpe, Go Karts, ein kleines Gehege mit Hasen und Meerschweinchen, anschmiegsamen Katzen, Tischtennisplatte und einem beheizten Außenpool. Der hatte dank Solarthermie schon 20 Grad. Frostbeulen tauen danach einfach in der Sauna auf.
Wir Eltern sind abgeschrieben: Die Kinder kommen nur, wenn ich den Bauch schon von Weitem knurren hören kann. Sie entdecken unbeschwert das ganze Areal und sausen hin und wieder mit Go Karts an uns vorbei. Manchmal liegen sie im Schatten des Baumes vor unserer Terrasse und knutschen den Bruder ab, meist schwingen sie auf der Baumschaukel hin und her oder stecken ihre Nasen ins Kaninchen Gehege. Wir blinzeln der Sonne mit einem Kaffee entgegen, das Baby quietscht vergnügt im Gras herum, ganz vielleicht döse ich kurz auf der Liege weg und der Mann freut sich aufs Grillen. Mit einem Wort: Herrlich!
Aber das Highlight ist eindeutig der Pferdestall. Nach Absprache mit Pia, die sich großartig um die Tiere kümmert, dürfen sich die Kinder auf dem Gelände bewegen, beim Ausmisten helfen, die Pferde von der Koppel holen und sie natürlich auch fürs Reiten fertig machen. Hier sind wir Eltern dabei, werden aber nicht gebraucht. Ich atme frische klare Luft ein, zähle die Sonnenstrahlen, die auf der Wiese mit dem Gras um die Wette tanzen und erspähe einen Platz für den Nachmittagskaffee. Die Kinder lernen viel über ihre Ponys und auch die fast Vierjährige ist mit Feuereifer dabei. Striegeln, Hufe auskratzen, Sattel umbinden. Alles machen die Kinder allein, bevor wir zusammen Richtung Reitplatz gehen. Sind sie groß genug, wechseln sie sich ab beim Führen und Reiten und wir Eltern stehen mit Stolz geschwellter Brust an der Seite.
Pures Glück. Wirklich. Konzentriert lauschen die Kinder den Anweisungen, loben ihre Ponys, üben lenken und anhalten, wachsen um mehrere stolze Zentimeter und sind auch nach der Reitstunde nicht vom Stall wegzubekommen. Also schlendern wir zurück zu unserem schönen Haus und genießen die Ruhe. Kennt man gar nicht mehr. Nicht nur wegen des Geräuschpegels der Großstadt, aber auch wegen der Kinder, die zu Hause etwas beengter aufeinander kleben. Und während die Sonne langsam alles in eine wohlige Abendruhe hüllt, streift der Grillgeruch über den Hof. Drei Paar schmutzige Füße baumeln am Tisch, fast saubere Hände halten kleine Bratwürstchen, die in müden aber seligen Kinderbäuchen landen. Die Haare sind verstrubbelt und erzählen vom Tag mit vielen Heuresten. Der Kratzer tut gar nicht weh, der ist eigentlich ganz cool, weil so hoch im Baum waren sie noch nie.
Ein Lagerfeuer schaffen wir aber noch. Und ein gutes Gespräch mit Elke und Frank. Wie es dazu kam, dass sie hier gelandet sind und wie das Leben so ist, in Brandenburg. „Schön“ sagt Elke. „Ich liebe Brandenburg. Es ist so schön hier.“ Und Frank, der tagsüber von einem Bauprojekt zum Nächsten wandert und abends das beste Lagerfeuer gezaubert hat, genießt sein Bier und erzählt, dass schon seine Mama in dem jetzigen Haupthaus geboren wurde, wie auch seine vierte Tochter. Und wir sehen die Liebe und die Zufriedenheit und spüren es selbst. Hier ist es friedlich, unaufgeregt schön. Hier sind wir Gäste uneingeschränkt glücklich und fallen ganz schön müde in unsere Betten. Die drei Mädels kuscheln zusammen in einem Großen. Unter weißen Laken blitzen saubere Füße hervor. Fürs Zähne putzen hat es nicht mehr gereicht. Morgen aber bestimmt. Noch vor dem Reiten, oder dem Schaukeln. „Ganz bestimmt, Mama!“ Und als wir abreisen, versprechen wir uns, dass wir bald wieder kommen, zu den lieb gewonnen Pferden, den Klettermöglichkeiten, dem gemütlichen Haus mit Kamin und dann schaffen wir auch eine Arschbombe in den Pool. Versprochen!
Und weil wir nicht ganz weg wollen, aber leider müssen, halten wir noch beim Milchbauern Schulze im Ort, lassen uns frische Milch abzapfen, streicheln Kälber und schwatzen mit dem Bauern, bevor wir noch nachschauen, ob wirklich keine bösen Ritter auf der Burg in Beeskow wohnen. Man kann ja nie wissen. Sind aber keine da. Auch nicht ganz oben auf dem Turm, von dem man einen wunderschönen Blick über Beeskow und Brandenburg hat.
Im Musikinstrumentemuseum, welches sich auf dem Burggelände befindet, versteckt sich auch niemand und beim Eis essen auf dem Burgplatz stellen die Kinder fest, dass es die Ritter ganz schön gut hatten hier, unter den großen Bäumen, mit der Aussicht und dem leckeren Eis. Na das gab es vielleicht noch nicht, aber was weiß ich schon. Schnell noch die Füße in die Spree halten und feststellen, dass es wirklich noch zu kalt ist, bevor es endgültig Zeit ist, Abschied zu nehmen von Brandenburg.
Wie jedes Mal wenn wir durch Brandenburg fahren, rechts und links schauen und sagen: „Wow schau mal, wie schön! Da müssen wir nächstes Mal anhalten!“ und über die vielfältige Natur staunen, ist das Herz ein bisschen schwerer ob des Abschieds. Und reicher an Freiheit, Glück und bester Familienzeit. Langweilig wird es bestimmt nicht in Brandenburg. Ich würde sogar sagen, man kann einfach drauf los fahren und entdeckt immer einen schönen Hof, einen glitzernden See, eine alte Burganlage. Und wer Zeit hat, und die sollte man sich nehmen, der fährt beim nächsten Ostseebesuch nicht die langweilige Autobahn hoch, sondern über die Landstraße. Wir machen das hin und wieder und haben jetzt bestimmt schon dreimal gesagt, dass wir beim nächsten Mal endlich in Flecken halten. Irgendwann schaffen wir das auch. Wenn mir nicht gerade meine Augen zufallen, weil mich der Brandenburger Wind langsam in den Schlaf schaukelt in der Hängematte auf dem Rüsterhof.
5 Comments
Hallo,
toller Bericht. Leider sind meine Kinder fast aus dem Haus .. aber Kyritz kenne ich ganz genau. Wir waren dort immer als Kinder im Urlaub und sind mit dem Boot eigentlich jeden tag rüber gepaddelt…sehr schön dort., aber leider gibt es den Campingplatz nicht mehr. LG
Oh wie schön. Es wird euch sehr gut gefallen.
Danke für diesen schönen Reisebericht. Wir sind im Juni auf dem Rüsterhof und wohnen auch im Hexenhaus. Jetzt ist die Vorfreude noch größer.
Ein wunderschöner Beitrag, toll geschrieben, schöne Fotos. Dieses so nahe gelegene Urlaubsziel merken wir uns auf jeden Fall.
Liebe Grüße
Oh das liest sich herrlich und wunderschön. Kurz einen „da möchte ich hin-Stempel“ hinterlassen! Danke für den Bericht.