Jetzt kurz vor Weihnachten hängen sie wieder aus, die Zettel mit den Terminen zur Weihnachtsfeier in Kita oder Schule. Diese finden bei uns immer nachmittags statt, 15 oder 16 Uhr. Auf dem niedlich gestalteten Zettel wird um Pünktlichkeit gebeten, schließlich führen die Kinder etwas auf und das will man doch nicht verpassen. Hallo Druck und schlechtes Gewissen.
Hat man mehr als ein Kind, geht länger als 6h am Tag arbeiten oder hat den Wunsch, dass der Mann auch sieht, was das Kind da aufführt, stellen einen diese Termine vor Probleme. Ich sage es gleich vorweg: Ich habe keine Lösung dafür. Wenn ich mir wünsche, dass so ein Termin am Wochenende stattfindet, finden das Lehrer und Erzieher doof und jegliche Sportvereine, die am Wochenende Spiele haben. Hinzu kommt das Raumproblem, denn Schule oder Kita haben geschlossen.
Mich ärgert es trotzdem, denn zB 15:30 Uhr bedeutet für den Mann, einen halben Tag Urlaub nehmen. Klar, kann man mal machen für sein Kind, eine Woche später ist dann die Weihnachtsfeier in der anderen Gruppe und zwischendurch gibt es auch noch ein paar Feste. Natürlich stehen dort zu 90% die Mutter, während die Väter mit schlechtem Gewissen im Büro sind. So eine frühe Uhrzeit bedeutet für die meisten Eltern Stress, überhaupt pünktlich zu sein und wohin dann mit den Geschwistern? Mitnehmen? Oder in der eigenen Gruppe lassen und eben später abholen?
Was ist nun die Lösung?
Toll wäre, es gäbe nicht dieses Denken, dass nur der gute Arbeit leistet, der seine Zeit im Büro sitzt. Diese Anwesenheitspflicht finde ich nervig. Als ich im Büro Teilzeit gearbeitet habe, bekam ich öfters Sprüche, dass man mir viel Spaß mit all der freien Zeit wünsche (klar, bei halben Gehalt) und ich an vielen Projekten nicht teilnahm, weil ich ja eifrüher gehe und nichts schaffe. Aber anderes Thema. Es braucht also eine coole Chefetage, die auch mal sagt, klar geh zu deinen Kindern, ist nur 3x im Jahr, viel Spaß, Hauptsache deine Arbeit ist geschafft. Bestimmt gibt es diese Arbeitgeber. Und vielleicht trauen sich manche Angestellte nicht, zu fragen ob sie eher gehen könnten.
Toll wäre, es gäbe eine Universallösung, dass die ganze Familie an einem Fest teilnehmen kann und nicht die Hälfte abgehetzt dasitzt und im Hinterkopf hat, die anderen Kinder rechtzeitig abzuholen, bevor die Betreuung endet. Aber wie ich schon schrieb, ich habe sie leider nicht. Daher wollte ich heute nur mal ein bisschen darüber meckern und euch fragen, wie ihr das handhabt. Wechselt ihr euch ab mit dem Mann? Nehmt ihr euch frei? Sind euch solche Feiern egal und ihr geht gar nicht erst hin? Oder ist es eben einfach so und kein Grund sich aufzuregen?
21 Comments
Ich wüsste ja gerne von euch ob die Einrichtungen das lassen sollen? Weniger Stress für alle? Für die Familien, die Erzieherinnen, die Lehrerinnen?
Ich denke es gibt einen Grund für die Veranstaltungen. Die Lebenswelten treffen sich. Unsere Kinder verbringen da einen weiten Teil des Tages. Sie werden davon mit geprägt. Unsere Kinder erleben so Teilhaben. Ihre Lebenswelten werden integriert. Schade, dass ihr das nicht sehen und spüren könnt. Arme Kinderseelen.
Ich bin übrigens Diakonin in einer Kita und habe zwei kleine Kinder. Ich kenne also beide Perspektiven.
Viele Kraft für euren Alltag und viel Freude mit euren Kindern.
Naja, nicht jeder arbeitet im Büro.
Ich bin z.B. eine der Erzieherinnen, die solche Nachmittage plant.
Während du danach nach Hause gehst, fange ich an aufzuräumen, abzubauen, Geschirr zu spülen, usw. Kurz, die Reste der Party zu beseitigen, damit wir am nächsten Tag die Kinder gleich von morgens an wieder angemessen betreuen können.
An solchen Tagen komme ich i.d.R. nicht pünklich nach Hause und muss daher meine eigenen Kinder von jemand anderen aus der Betreuung holen lassen. Denn auch ich bin Mutter!
Bezüglich Termine aufs Wochenende legen: Wie würdest du es finden, wenn dein Chef dich am (Advents)Wochenende ins Büro zur Arbeit holt? „Ist ja nur für ein paar Stunden und unseren Kunden passt es dann am besten.“
Es ist nunmal so: Die Zeit, die du mit deiner Familie auf diesen Festen verbringst, ist Zeit, die ich ohne meine verbringe. Sowieso schon oft weit über reguläre Arbeitszeiten hinaus.
Ich tue das gern, denn die meisten Kinder und Eltern freuen sich sehr über solche Angebote.
Aber auch ich habe ein Leben außerhalb der Kita und möchte mit meinen Kindern freie Zeit verbringen. Möglicherweise sogar selber ihre Aufführungen besuchen. Und ja, dafür muss ich mir Urlaub nehmen, denn einfach etwas früher gehen ist nicht in meinem Job, Toleranz der Chefin hin oder her ;) Die Kinder müssen schließlich bis zum Schluss betreut werden.
Wir versuchen bei der Terminsetzung immer Kompromisse zu finden die möglichst vielen Eltern, Kindern und Kolleginnen gleichermaßen zupass kommen. Jeder von uns muss da Abstriche machen. Du musst dir ein paar Stunden Zeit nehmen, ich ein paar Überstunden machen. Wir tun das aber für deine Kinder, diese Aktivitäten sollen doch in erster Linie ihnen Freude bereiten. Also bitte nicht ärgern. Einfach mal die Perspektive wechseln.
Ach das finde ich toll, auch eine Meinung zu haben „von der anderen seite“.
Ich sehe es auch so, dass ein Fest ja keine Strafe ist u wir nicht von 10 Terminen reden.
Alles gute für dich und deine kleine Tochter! ❤️
Da meine Tochter erst 3 Monate alt ist, kann ich das ganze momentan noch aus der Sicht einer an Schule Arbeitenden(jedenfalls bis vor 3Monaten❤)sehen. Ich persönlich fand es auch immer super schade wenn von manchen Kindern nur ein,manchmal auch kein Elternteil Zeit hatte.Eben weil alle sich viel Mühe für eine Aufführung oder Anderes gemacht haben.Somit fand ich die Lösung „auch -mal -am -Wochenende“ am besten. Das ist zwar mal extra arbeiten,aber es gibt auch blödere Arbeit als ein Fest zu feiern😊Aber auch das sieht jeder anders,wie du schon sagst,gibt bestimmt leider keine Lösung für alle!
Viele Grüße
Alex
Ich liebe meine Gleitzeit. Mein Mann und ich arbeiten beide 75% beim gleichen Arbeitgeber (Land Baden-Württemberg), haben beide Gleitzeit; mein Mann zusätzlich sogar noch einen Tag Home Office. Die Termine, die wir nicht gemeinsam wahrnehmen können wechseln wir ab. Leider wird sich das bald ändern, wenn wir in den Norden ziehen (in Stuttgart kann man sich leider keine Häuser leisten) – und mir graut schon vor Situationen wie in den Kommentaren beschrieben.
Warum kann man da nicht sachlich kommentieren?
Ich kann mein Elende auf hohem Niveau natürlich ständig mit anderen, denen es vermeidlich schlechter geht, vergleichen. Nur ist das nicht meine Lebenssituation. Es geht ja hier um mein persönliches Empfinden und nicht um die allgemeinen Schwierigkeiten Alleinerziehender. Ob das Jammern auf hohem Niveau ist, ist wohl immer eine Frage des Standpunktes, nicht?
Eine Lösung hast du auch nicht, außer nicht rum jammern. Aha, danke dafür.
Solche Termine am Wochenende? Ich glaub es hackt. Am Wochenende möchte keiner von uns was mit Schule oder Kita zu tun haben, und ich kann auch die Lehrer und Erzieher sehr gut verstehen, wenn die da auch einfach mal frei haben wollen (die Lehrer haben da ja eh meist noch alles mögliche zu arbeiten).
Und – wo ist das Problem, wenn sich der Mann da mal nen halben Tag frei nimmt? Oder auch zwei drei Mal? Warum sollten das nur die arbeitenden Mütter tun? Muss er das halt nacharbeiten, oder was meinen Sie, wie die Eltern das machen, die sich ein wenig mehr in der Schule engagieren wollen, vllt Elternvertreter sind, Beisitzer in den Konferenzen oder Mitglieder in Ausschüssen? Das hier ist Mimimi aus ziemlich hohem Niveau.
Mein Hut ab vor allen werktätigen Alleinerziehenden, weil, DIE haben nämlich wirklich ein Problem und Grund zu meckern.
Das Problem sind nicht die 2 oder 3 Weihnachtsfeiern im Dezember. Das Problem ist ein Generelles. Es steht jedem Elternpaar frei, sich so zu organisieren, dass auch die Teilnahme der Väter ausreicht. Abgesehen davon teilen wir uns oft auf; teilweise haben wir bei mehreren Kindern auch Paralleltermine. Also geht einer dort hin und der andere zur anderen Veranstaltung. Darüber hinaus nehmen sich auch berufstätige Frauen frei oder Gleitzeit oder sonstiges, um beispielsweise einen Augenarzttermin (die sind echt schwer uu bekommen hier) mit den Kindern wahrzunehmen. Da kann der Vater sicher auch mal 2Stunden früher gehn und Überstunden abfeiern o.ä. für die Aufführung im Kindergarten. Ansonsten gehen viele Frauen ja auch die restlichen 50 Wochen im Jahr zu U-Untersuchungen, Ballettstunden, Musikkursen, Spielbesuchen und hängen auf Spielplätzen rum. Während die armen Väter mit schlechtem Gewissen ihrer Arbeit nachgehen um die Familie zu ernähren. Naja, Du merkst, ich bin etwas sarkastisch…Vereinbarkeit und so…mein Thema.
LG Anni
Hi zusammen,
ich bin ja Alleinerziehende und weiß nicht mal so recht, ob ich es mögen würde, wenn die Termine noch am Wochenende fallen würden. Immerhin sind das die einzigen Ausschlaf- und Kuschelstunden, Pyjamatage und Kuchenschlachten, die der Kleine und ich miteinander haben. Am Wochenende darf das Lego den ganzen Tag herum liegen weil ich halbwegs entspannt bin und es mir deswegen (halbwegs) egal ist, wenn drauftrete (okay, es ist mir nicht egal, aber ich habe diesen bestimmten Schlurfgang etabliert, sodass ich nicht mehr drauftrete). Unter der Woche herrscht dafür hartes Regement was das Aufräumen betrifft. Warum, weil unser Platz klein ist und ich eben nicht den Kleinen auf einer Müllhalde groß ziehen möchte. Das Problem was ich mit den Terminen habe – ich hasse Elternabende und Elterngespräche (und das jetzt schon). Die werden meist genau auf die Bettgeh-Zeit gelegt. Und dann sitzen die Betreuerinnen höchst entspannt dort und lassen sich Zeit, während ich mach nach 1,5 h, die die arme Seele, die den Kleinen ins Bett bringen muss (wir haben gerade eben eine schwierige Phase), versucht Wacker zu bleiben, Schluss. Warum legt man die wichtigen Punkte dafür immer an das Ende des Termins (so 23.00), warum blickt man mich wie eine Aussätzige an, wenn ich gehe und eben keine Zeit habe, alles zu vertrödeln. Insbesondere weil ich noch daheim genügend Arbeit liegen habe und am nächsten Tag um 6.00 den Kleinen schön brav wieder für die Kinderbetreuungseinrichtung vorbereiten muss. Und wehe am nächsten Tag hat er dann keinen fein geschnittenen Obstsalat, kein selbst gebackenes kerniges Brot mit ebenso selbstgemachtem Aufstrich als Jause mit, sondern eben eine der Garstigkeiten, die die Welt zu bieten hat (und ja, es kann auch schon mal eine Milchschnitte sein). Und ich werde darauf hin und zurecht gewiesen, dass ich all die wichtigen entscheidungen, die beim Elternabend getroffen wurden, nicht mitentschieden habe und dass ich gefälligst mein Kind gesund ernähren soll, und sie eh noch ein Rezept vom letzten selbst gemachten Kräuterwichtel haben, dass sie eben am Vortag noch ausgeteilt haben, damit wir wissen, was wir zu backen haben.
Erdreiste ich mich dann – durchaus noch objektiv und gesittet – darauf hinzuweisen, dass ich von der Arbeit zum Kind abholen (am Tag von Elternabenden schließen sie früher) gehastet bin, dann nach Hause dort den kleinen verköstigen, etc. musste, dann wieder zurück zu Ihnen, mir 1,5 h Erklärungen wie gut ihre Arbeit ist anhören musste und meine Frage ob es etwas wichtiges gäbe, dass man bitte vorziehen könne, mehrfach ignoriert wurde,…
Kurzum: sagt mal eine Betreuerin Danke, dass ich (noch) nicht ein vollkommen verzogenes Kind zu Ihnen bringe, weil ich mir eben Zeit nehme, dass ich jemanden groß ziehe, der schon Kiwano, Melone,… (aber eben auch Salami, Netzadapter,…) kennt und sagen kann und sogar essen mag (den Netzadapter zum glück nicht), und vieles mehr und Ihnen jeden Tag Danke sage, dass sie mit ein Teil sind, dass ich mir das Arbeiten „leisten“ kann und darf?
Nö. Stattdessen wird der Adventkreis am Donnerstag im 18.30 abgehalten (das ist sozusagen eine Bastelstunde für die Eltern – natürlich ohne Kind -, wo sie mit Reisig und Co die Deko für die Adventszeit in der Kinderbetreuungseinrichtung herstellen) und „Bleiben bis zum Schluss“ ist ausdrücklich erwünscht. Und alles was ich mir denke ist: 16.30, d.h die Oma braucht einen halben Tag Urlaub (wenn ich sie bitte, aufzupassen), weil sie 2 h weg wohnt, ich brauche einen Tag Urlaub (geht bei uns anders nicht) weil ich 1,5 h Reisezeit von meiner Arbeitsstätte weg wohne (man muss es sich eben auch leisten können, das dass wohnen) und es sich sonst nicht ausgeht, dass Kind abzuholen, heimzubringen, etc.
Mein Chef (Inhaber der Firma) hat selbst 4 Kinder im schulpflichtigen Alter. Seine Frau und seine Mutter kümmern sich schön bei Krankheit usw. und wenn in der Schule eine Veranstaltung ist, geht er natürlich hin und findet das auch wichtig, braucht ja keinen fragen … Aber wehe, wenn die Mitarbeiterkinder was haben, dann wird schief geguckt und diskutiert. Dann muss Urlaub genommen werden usw. Völliges Unverständnis!
Letztens war ich zu einem Vorstellungsgespräch, wo die Firma sich mit „vernünftigen“ Arbeitszeiten in der Ausschreibung gerühmt hat, wo man es noch schafft, sein Kind selbst ins Bett zu bringen … Die Zeiten waren dann täglich von 9-18 Uhr, auch Freitags. Wobei man bitte um 8:45 da sein sollte und vor 18:15 die Firma nicht verlassen sollte, zzgl. 1-2 Überstunden pro Woche … unvergütet. Wenn ich also noch An- und Abfahrt dazu rechne, bin ich von 8-19 Uhr außer Haus. Wie bitte bringe ich da noch irgendwen wohin und nehme an Veranstaltungen teil?! Frechheit!
Als meine Tochter noch im Kindergarten war habe ich mich mit meinem Partner bei solchen Veranstaltungen abgewechselt. Inzwischen bin ich alleinerziehend. Aber jetzt in der Schule hat sich auch 16h als Startzeit für solche Feierlichkeiten etabliert und das kriege ich hin. Ich arbeite zwar voll, es ist aber grundsätzlich egal wann ich komme und gehe solange ich auf meine 40h pro Woche komme. Habe ganz oft vorgeschlagen dafür die Wochenenden zu nutzen und bei uns kam der Protest nicht von den Lehrern bzw. Erzieherinnen sondern den anderen Eltern, die am Wochenende keinen Bock auf offizielle Termine hatten. Finde es aber alles nicht so tragisch wenn ich ehrlich bin. Ich kenne genug Einrichtungen, in denen solche Feiern gar nicht mehr stattfinden, eben weil man es zeitlich nicht allen recht machen konnte. Finde ich für die Kinder viel doofer, als wenn nur ein Elternteil (oder halt die Oma) kommt oder auch MAL gar keiner.
Wir haben drei Kinder in drei Einrichtungen – und einen Vater ohne Gleitzeit und ohne halbe Tage Urlaub (außerdem müssen wir nun mit Schulkind unseren Urlaub wirklich sorgfältig aufteilen, damit wir für alle Schließtage/ Konzeptionstage/ Brückentage/ Betriebsauflüge und 3x Kindkrank auch noch gemeinsam Urlaub machen können.
Da ist der gemeinsame Besuch von Adventssingen, Nikolausbesuch, Laternenumzug und anderen Nachmittagsveranstaltungen nicht die erste Priorität. Wir bemühen uns aber trotzdem, dass es einer von uns beiden schafft.
Da mecker ich mit! Wir haben vorgestern die „Einladung“ erhalten zur Abschlusspräsentation der Projektwoche. 2 Tage vorher…. 15.00-17.00 Uhr…. Für die Kinder ist Anwesenheit Pflicht… Ich glaub es hackt. Und dann muss man sich von anderen Müttern anhören, dass man die Arbeit der Lehrer nicht wertschätzt und die das ja schließlich auch in ihrer Freizeit machen. Ob die das wohl auch erst seit 2 Tagen wissen?
Und wo bleibt da die Wertschätzung für die Eltern, die immer versuchen alles unter einen Hut zu bekommen, selbst wenn der Informationsfluss noch so schlecht ist?
Schade, dass man z.B. U-Termine beim Kinderarzt oder Zahnarzttermine Wochen im vorraus machen muss und nicht einkalkulieren kann wann die Schule unsere Freizeit mit verplant.
Ich hätte auch so gerne eine Universallösung dafür….
Hallo liebe Jette,
genau so geht es mir. Immer sehr zerrissen zwischen den Terminen. Eigentlich arbeite ich Teilzeit. Eigentlich möchte mein Chef gerne, dass ich wieder voll arbeite. Eigentlich ist meine Teilzeit mit 90% fast schon Vollzeit und ich schaffe es nur, weil ich an mindestens 3 Tagen in der Woche das Haus schon um 5.30h verlasse und mein Mann den Morgen schmeißt. Ein Nachmittagstermin vor 16.30h bedeutet immer auch Unverständnis seitens des Vorgesetzten, dessen Kinder mittlerweile außer Haus sind und dessen Frau sich immer ganz auf die Kinder konzentrieren konnte. Mittlerweile nehme ich das hin und gehe trotzdem. Wenn wir Glück haben findet so ein Termin an einem Tag statt, an dem mein Mann keinen Spätdienst hat, dann kommt er auch. Tauschen ist immer schwierig…
Ich finde es für die Kinder schade, deren Eltern es beruflich nicht einrichten können, wenn sie sehen, dass andere Kinder von beiden Elternteilen begleitet werden. Als Ausgleich habe ich dann meine Eltern mitgenommen ;)
So, genug gemeckert und auf zum nächsten Event…
Sei herzlich gegrüßt von Stine
Es ist in der Tat ein Elend, gerade weil es sich immer vor den Festen so haeuft, und man ja auch noch seine eigenen Weihnachtsfeiern unterbringen muss. Ich kenne aus den Erzaehlungen von Freunden jetzt schon einige Kitas, die solche Veranstaltungen an den Wochenenden machen – ohne extra-Bezahlung. Das finde ich so wahnsinnig toll, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. Und es bringt so viele „Vorteile“ mit sich, weil es die Eltern einfach gluecklich macht. Bei uns leider nicht…. Hat halt auch den Nachteil, dass dann eben nicht alle Kinder dabei sein koennen, weil andere WE-Plaene. Naja, die goldene Loesung wird es wohl leider nie geben.
Ich verzichte meistens auf die Mittagspause, und gehe dann frueher aus dem Buero. Bei uns an der Schule gibt es auch immer mal morgens Termine…, um 10h00, die macht dann meistens der Mann, weil er das flexibler einrichten kann. Ich dafuer die Nachmittage.
So richtig schwierig wurde das tatsächlich erst mit Kind Nr. 2, und dem Schuleintritt des Großen. Auf einmal waren es zwei verschiedene Einrichtungen, mit zwei unterschiedlichen Veranstaltungskalendern und die Schule pflegt zudem ein Modell, bei dem viel Elternengagement erwünscht ist: Klassenräume vor den großen Ferien grundreinigen, Tag der offenen Tür, Arbeitseinsätze – würde ich total gern realisieren, aber dann kommen so Zeiten wie 13Uhr, 15Uhr … Hm. HMMM! Ich selbst hätte zum Beispiel kein Problem damit, dann lieber mal nen Samstagvormittag zu opfern, aber verstehe natürlich auch die Seite der Erzieher/Lehrer. Da prallen eben zwei Arbeitswelten aufeinander. Was der eine in selbiger erledigen will, muss der andere unterbrechen, damit man dabei sein kann. Man kann da wohl nur versuchen einen Mittelweg zu finden. Und immerhin haben wir das Privileg die Großeltern noch mit einzuspannen. Aber klar, als Eltern möchte man natürlich selbst dabei sein. Vereinbarkeit ole ole!
Seitdem ich mich von meinem Arbeitgeber getrennt habe ( der absolut gar kein Verständnis für Familien hatte) ist mir ein riesiger Betonbrocken vom Herzen gefallen. Ich kann zum Glück überall dabei sein. Mein Mann ist selbständig und kann sich seine Zeit einteilen, aber wenn ein Mitarbeiter ausfällt muss er ran, egal wer was aufführt. Jeder Chef, jede Firma spricht davon wie familienfreundlich sie doch wären, die Realität sieht leider anders aus.
Ich kann es total nachempfinden und habe auch keine Ahnung, wie ich es besser machen könnte. Ich hatte gerade einen „Laternenbastelnachmittag“ bei der großen in der Kita. Unser kleiner ist 2 Jahre alt und musste mit, da die Tagesmutter um 15 Uhr Feierabend hat, alle Omas und Opas so weit weg wohnen, dass die nicht mal eben einspringen können und mein Mann selbstständiger Zahnarzt ist und bis um 18 Uhr Patienten hat, die eben nicht einfach abbestellt werden können. Es war ein Horrornachmittag, weil ich mich leider nicht zweiteilen konnte, um Marlene die ungeteilte Aufmerksamkeit beim Basteln zu geben, weil ich Henri abwechselnd die Musterschere, Kleber und Farbtuben aus der Hand nehmen oder ihn aus der glitzerstreukiste ziehen musste. Ich weiß nicht, ob es an einem anderen Termin besser gewesen wäre. Ich arbeite 20 Stunden pro Woche und stecke gerade in der Vereinbarkeitskrise. Alles nicht so einfach. Aber Meckern tut auch einfach mal gut, auch wenn es nicht zu einer Lösung führt.
Hier in der Grundschule wird jeden „Advents-Montag“ ab 8h ca 45-60 Minuten geflötet, gesungen usw – parallel wird im Kindergarten ab 9h gesungen – puhhhh, beides zusammen für einen nicht zu schaffen!
Ich habe den Mann jetzt zu den Schul Terminen verpflichtet und gehe selber vorm Büro in den Kiga! Gut das wir Gleitzeit/Home office Möglichkeiten haben, weil mir ist es schleierhaft, wie man solche Termine mit „normalen“ 8-17h Arbeitszeiten zu schaffen soll!
Ein schwieriges Thema.
Finde aber die Feste unter der Woche auch immer schwierig. Denn später anfangen, ist für die Kids doof, da dann wohl auch eine spätere zu Bettgehzeit die Folge wäre und gleichermaßen auch für die Erzieher doof, die natürlich auch mal Feierabend haben möchten.
Eine Wochenendlösung wäre wohl für die meisten ideal. Aber da kommt wieder das Problem zum Tragen, dass das wieder nicht bezahlt wird und somit (verständlicherweise) von den Erzieherin nicht gewollt ist.
Eine globale Lösung von kommunaler und Trägerseite wäre wünschenswert. Ein halber Tag Urlaub oder eben bezahlte Arbeitszeit für die Erzieher, um das Stattfinden-lassen solcher Events am Wochenende lukrativer werden zu lassen, wären doch denkbar. Aber das will ja wieder keiner (von den Obrigen), weil zu teuer und vielleicht noch ein Erzieher für den Gesamtschlüssel nötig wäre… Und eigentlich sollen doch wieder rum nur soviel Erzieher angestellt werden, wie irgend nötig… und…hach, das würde nun zu weit greifen… aber grundsätzlich fänd ich einen solchen Gedanken oder zumindest irgendwie in diese Richtung schon mal nicht ganz verkehrt. Natürlich müsste immer die Prämisse gelten, dass dies nicht die Regel wird, sondern es sich für die Pädagogen wirklich um wenige Ausnahmen im Jahr handelt. Denn ich glaube, viele würden es durchaus machen, haben nämlich Spaß daran. Aber da es so schon nicht allzu viel Entlohnung für die tägliche Mühe gibt, sind Zusatzschichten ohne Entgelt natürlich nicht besonders attraktiv.
Du beschreibst es schon richtig – es ist Stress, und dank meiner Teilzeitstelle habe ich es bisher meist pünktlich geschafft (einmal nicht, und die Aufführung hatte schon angefangen). Ich war dann da fast immer alleine, ohne Mann, und mit beiden Kindern. Jetzt, wo die Große in der Schule ist, muss ich natürlich die Kleine vorher auch noch abholen. Da es nun die erste Feier und Aufführung in der Schule ist, nimmt mein Mann sich einen halben Tag Urlaub, um dabei zu sein. Eine bessere Lösung fällt mir auch nicht ein. Aber der Druck ist groß, dass an dem Tag im Büro eben nichts Unerwartetes anfallen darf, weswegen man doch länger bleiben muss (Probleme mit chefseitiger Erwartung habe ich zum Glück nicht, der hat auch Kinder und jedes Verständnis).