Menschen werden nicht müde, sich darüber Gedanken zu machen, was eine „gute Mutter“ ausmacht, bzw. was man als Mutter doch zu tun oder zu lassen hat, um „gut“ zu sein. Immer wieder gern diskutiert in diesem Zusammenhang: Wieviel Zeit verbringt Frau mit den Kindern. Warum grundsätzlich nie über Väter gesprochen wird, entzieht sich meiner Kenntnis.

Grob gesagt gibt es die Mütter, die 3 Jahre oder länger bei den Kindern bleiben und die, die meist nach der Elterngeldzeit, also nach einem Jahr, wieder arbeiten gehen. Letztere sind meist die „Bösen“. DIe Anderen, so laß ich erst gestern, sind „Vollzeitmütter“. Ich weiß jetzt gar nicht, wo genau ich anfangen soll. „Vollzeitmutter“ zu benutzen um Mütter zu beschreiben, die mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, als Jene, die arbeiten gehen, halte ich für total bescheuert. Ja mein Blog, ich darf das hier sagen. Wir sind alle Vollzeitmütter. Ich habe jedenfalls keine Stempelkarte, die ich einlöse, wenn ich meine Kinder abgebe. Teilzeitmutter sozusagen. Denn in den Stunden, die ich ohne meine Kinder verbringe, bin ich natürlich keine Mutter mehr. Ich denke nicht an sie, ich erledige nichts familiäres, ich arbeite dann. Um Gottes Willen. Statt Prioritäten anders zu setzen und die eigenen Ansprüche runter zu schrauben (Immer gern als Argument genommen, dass wir doch alle viel länger bei unseren Kindern bleiben könnten, wenn wir doch nur wollen würden, wenn wir doch nur weniger egoistisch wären), verdiene ich also Geld. Gebe meine Kinder ab. Fremdbetreut. Auch so ein schönes Wort.

Mal abgesehen davon, dass doch jede Frau die Mutter für ihre Kinder sein darf, die sie sein möchte und kann, nervt es mich so unglaublich, dass immer dieser Vorwurf mitschwingt, dass man seine Kinder aus egoistischen Gründen abgäbe. Und meine Lieblingsfrage: Wozu bekommen die überhaupt Kinder, wenn sie dann keine Zeit für sie haben?! Unerhört sei das. Die armen Kinder. Kommt doch diese Zeit nie wieder. Sind doch wir Mütter die wichtigste Bezugsperson. Wo ist noch mal der Vater? Na lassen wir das.

Wie in der Arbeitswelt, verstehe ich diese „Anwesenheitspflicht“ nicht. Nur wer mindestens 9 Stunden im Büro anwesend ist, scheint gut und viel zu arbeiten. Menschen in Teilzeit oder im Home Office können ja gar nichts schaffen. So muss das auch mit Eltern sein. Nur wer anwesend ist, kann seinem Kind alles geben, was es benötigt. Arbeiten gehen, weil auch der Job Spaß und Erfüllung bringt? Aber bitte. Egoismus! Arbeiten gehen, weil man das Geld braucht? Quatsch! Einfach mal die Ansprüche runter schrauben und ans Kind denken. Wozu hat man das schließlich?

Jede Mutter, die drei oder mehr Jahre zu Hause sein möchte, sich wohl fühlt und das Gefühl hat, das sei das Beste fürs Kind, ist genau so eine gute „Vollzeitmutter“, wie Eine, die einem Beruf nachgeht, die Kinder aus der Kita abholt und den Nachmittag mit ihnen verbringt. Die nicht 24h anwesend ist, aber in der „Abwesenheit“ immer ihre Kinder im Herzen trägt. Weil auch sie eine Vollzeitmutter ist. Mal abgesehen davon verstehe ich nicht, warum nach 3 Jahren auch Vollzeitmütter wieder arbeiten gehen dürfen und trotzdem „gut“ sind.

In der Sekunde als ich meine erste Tochter in den Armen hielt, wahrscheinlich schon beim Blick auf den positiven Schwangerschaftstest, war ich durch und durch eine Mutter. Für mein Kind. Auch als ich nach 3 Wochen zum Friseur ging und mich über zwei Stunden Auszeit freute. Auch als ich meinen 30. Geburstag feierte und meine Tochter, 6 Monate alt, liebevoll von meiner Mama versorgt wurde. Wenn ich über meiner Arbeit sitze, überkommt mich ganz unerwartet ein Gefühl von Liebe. Einfach so. Weil meine Kinder immer in meinem Herzen sind. Weil ich nicht von 9-16 Uhr arbeitende Frau bin und meinen „Mama-Kittel“ ablege in der Zeit. Nur weil sie nicht anwesend sind in dem Moment, heißt es nicht, dass sie nicht da sind. Bei mir.

Wenn ich also Texte lese, in denen zwar ganz am Ende steht, dass natürlich jede Mama selbst wissen muss, wie sie es macht, aber eigentlich sei der eigene Weg, der der „Vollzeitmutter, die zu Hause bleibt 3 Jahre“, der einzig Richtige, dann will ich mal kurz das Internet löschen. Oder einfach mit Edding drüber kritzeln bei jeder Mama die das liest und ihr Kind betreuen lässt: „Nein! Hab kein schlechtes Gewissen, nur weil du arbeitest. Egal ob du willst. Oder musst. Du machst das super! Weil es für euch passt. Nicht für die Mutter, die den Text schrieb!“ Können wir uns nicht angewöhnen, von unserem Leben, unseren Erfahrungen zu berichten, ohne den Zeigefinger zu erheben? Ohne anderen ein schlechtes Gewissen zu machen? Ohne Vorwürfe? Dann wäre uns allen doch ein großes Stück geholfen, in diesem verrückten Ding namens „Mutterschaft“. Denn Ahnung haben wir doch alle nicht. Nur Vertrauen und viel Liebe. In unsere Kinder. 24 Stunden am Tag.

(Das Interview findet ihr bei Hauptstadtmutti „Isabelle von A mummys life“)

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Autor

Seit 2011 bin ich in die Welt der Mütter aufgenommen. Mittlerweile habe ich 3 Töchter und einen Sohn. Hier schreibt keine "typische" Mutter, die Haushalt und Familie mit links schmeißt, Modelmaße hat und nebenbei locker eine Karriere wuppt. Ich finde es okay, auch mal zu sagen "Ich bin müde! Der Mann nervt! Wir streiten öfter! Nein, ich backe, bastel und singe nicht 24 Stunden am Tag! Ja, ich mag Fast Food und ein Schnäpschen zwischendurch!" Aber auch die schönen Dinge kommen nicht zu kurz. Süße Sachen die ich im Netz finde, hilfreiche Tipps, anderes Lesenswerte und ganz viel ♥

33 Comments

  1. Pingback: Linkliebe № 5 | Meergedanken

  2. Ich kann nur allen raten, sich einen dicken mentalen Stinkefinger zuzulegen und ihn jedesmal (mental) hochzuhalten, wenn mal wieder irgendjemand die große Mütterverurteilungsmaschine anwirft. Frau macht es doch sowieso falsch, wie sie es macht. Meiner Erfahrung nach ist einer der Vorteile, die Männer haben, der, dass sie sich wenig um das kümmern, was „man“ so über sie denkt. Die meisten machen einfach ihr Ding und lassen sich von Kritik nicht so umwerfen, wie ich das bei Frauen beobachten konnte. Damit scheint es sich leichter zu leben – ich versuche, es ebenso zu halten.

    Das Zweite: nie, nie, nie beim Verurteilungsspielchen zwischen Frauen mitmachen.

  3. inkaverliebt.com

    Sehr schöner Artikel! Ich kann diese gegenseitigen Vorwurfsketten von „Vollzeit-“ und „Teilzeitmüttern“ auch nicht leiden! Ich gehe selbst auch Teilzeit arbeiten und habe meine Tochter jede Sekunde des Tages im Herzen bei mir. Und sie liebt darüber hinaus ihre Spielgruppe – die Tagesmama, die einen ganz wunderbaren Job mavht, genauso wie ihre Freunde dort! Ich finde es außerdem schön, meinem Kind vorleben zu können, dass Mutterschaft allein nicht das große Ziel im Leben ist und dass man als Frau eben auch so viel mehr sein kann! Das ist doch etwas Großartiges heutzutage!Für uns ist es so genau richtig.

  4. Genau so erlebe ich es auch. Beim ersten Kind nur ein Jahr zu Hause war vollkommen legitim und normal. Beim zweiten Kind zwei Jahre zuhause: da erntet man echt blöde Kommentare. Das scheint nicht der Norm zu entsprechen. Und Vollzeitmutter empfinde ich als Schimpfwort und nicht als Prädikat („eine bequeme Socke, die keinen anderen Input hat, als ihre Kinder“).

  5. Kiezgöre

    Herrje, Du hast ja so Recht, Jette!
    Und weißt Du, was noch hinzukommt: mein Sohn liebt seine Kindergruppe, seine Freunde dort und alles, was er dort erlebt. Das KANN ich ihm gar nicht zu Hause bieten. Es macht ihn selbstbewusst, dass er seinen Platz in der Gruppe hat, dass er von den Großen lernt und die Kleinen betüddern kann. Selbst wenn ich also nicht arbeite (wie jetzt im Mutterschutz), will ich es meinem Kind doch ermöglichen, raus in die Welt zu gehen. Ich seh bei so vielen Kindern, die eben nicht betreut werden, dass sie sich langsamer entwickeln, weniger zutrauen und oft schüchterner sind. Dass ich mein Kind mit mir offenbar gelangweilt hat, ging ziemlich genau mit einem Jahr, also dem Ende der Elterngeld-Zeit los.

    Wie gut, dass ich erst Deinen Blogpost und dann das Interview gelesen hab. Sonst wär mir vor Wut über diesen „Ich möchte keine egoistische Mutter sein, Single-Moms sollen sich jetzt aber nicht angesprochen fühlen“-Blödsinn wahrscheinlich die Fruchtblase geplatzt!

  6. Vielen Dank für diesen ausgezeichneten Artikel! Das macht mit Mut mal endlich meine Sicht in Sachen Kinderbetreuung zu veröffentlichen. Dieser Artikel schlummert schon seit Monaten in der Schublade, eben weil ich doch Respekt davor habe als eine dieser schlimmen Mütter abgestempelt zu werden die ja ihre Kinder nur aus egoistischen Gründen in die Kita geben und Ihnen das Beste: selbstverständlich ihre Mutter 24/7 verwehrt.

  7. Ja ja, Mütter unter sich… Jede weiß es besser. Nicht nur für sich, sondern gleich für alle anderen mit. Dieses Konkurrenzdenken ist einfach nur unnötig.
    Zu dem speziellen Thema muss ich sagen, dass ich bewusst die ersten 2 Jahre meiner Tochter Zuhause bleibe. Aus Überzeugung, weil ich das für das Beste halte. Für MEIN Kind! Und weil ich es genieße…meistens jedenfalls. ???? Wie andere das handhaben sei ihnen überlassen. Das muss jeder für sich selbst wissen und entscheiden. Witzig finde ich, dass hier die meisten Kommentatorinnen (gibt’s das Wort überhaupt? ????) schief angeguckt werden, weil sie so „früh“ wieder arbeiten gehen. Ich empfinde das fast schon als „gesellschaftliche Norm“. Von 90 % der Leute werde ich nämlich schief angesehen, wenn ich sagen, dass ich noch Zuhause bin. Von Fragen über „hast du nicht Angst zu verblöden?“, „wozu hast du dann überhaupt studiert?“ „meinst du nicht, dass dein Kind hinter der Entwicklung der anderen Gleichaltrigen und schon im Kindergarten befindlichen Kinder, zurück bleibt“ über Aussagen wie „du bist doch nicht nur Mutter, sondern auch noch Frau“ und „an deiner Stelle würde ich mich nicht von meinem Mann finanziell abhängig machen“ etc pp habe ich mir schon so ziemlich alles angehören müssen. Traurig diese Fragen und Denkungsweise. Finde ich zumindest.

  8. Ich glaube, jede fühlt sich irgendwie verurteilt. Ich bin so eine „Vollzeitmama“ (im Sinne von 100Prozent zuhause). Meine Tochter ist dreieinhalb. Ich hab das Gefühl, ich bin damit die totale Exotin, gelte als unmodern oder unemanzipiert. Auf jeden Fall uncool. Die meisten gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass ich eigentlich einen Job wollen würde und es nur noch nicht geklappt hätte. Dabei bin ich happy, so wie es ist, habe nach der Elternzeit eine Abfindung kassiert, von der ich gut leben kann, und nachdem ich acht Jahre auf eine Schwangerschaft gewartet habe, genieße ich jeden Moment so sehr. Das einzige was stört ist dies Gefühl, belächelt zu werden oder sich dauernd rechtfertigen zu müssen. Und das mit dem rechtfertigen haben absurderweise die arbeitenden Mütter auch.

  9. Das Problem entsteht halt, wenn diese Begriffe wertend gemeint ist. Wenn die „Vollzeitmama“ die gute ist, die sich „aufopfert“ und die andere eben „nur“ die Teilzeitmama – das ist das Problematische an diesen Begriffen. Wären sie wertfrei im Sinne von die eine verbringt ihre „volle Zeit“ mit ihren Kindern und die andere einen „Teil ihrer Zeit“ wäre das Ganze sicherlich nicht so schlimm. Tendenziell ist das aber eher nicht so. Und sind wir Mal ehrlich: welche Mama ist denn 24/7 nur bei ihren Kindern? Ich bin zur Zeit auch noch „Vollzeitmama“, gehe aber durchaus zum Sport oder Mal mit ner Freundin weg oder lasse die Kinder Mal nen Nachmittag bei der Oma. Ist man dann keine „Vollzeitmama“ mehr?

    Und auch die Sache mit der „Fremdbetreuung“ sehe ich etwas anders. Wenn alles außerhalb der Familie „fremd“ ist,wie nennen wir denn dann Leute, denen wir noch nie begegnet sind und deren Namen wir nicht kennen? Meine Tochter war gerade ne halbe Stunde bei der Nachbarin. Keine Familie, aber fremd? Nein, das auch nicht. Und auch die Erzieherinnen sind uns nach 5 Jahren Kindergarten nun wahrlich nicht mehr fremd. Ich teile da Jettes Abneigung gegen den Begriff – vor allem auch weil er – ebenso wie mit die „Vollzeit-/Teilzeit Mutti“- häufig nicht wertfrei verwendet wird.

  10. Dann hat es leider nur noch die Möglichkeit widernatürlich aufzuwachsen, nehme ich an. Bekloppt.

  11. Du sprichst mir aus der Seele. Zumal sich manche Menschen auch nicht aussuchen können, ob sie arbeiten wollen, können oder was auch immer. Ich habe zwei kleine Mäuse (1,5 und 3 Jahre alt) und gehe Vollzeit arbeiten. Mein Mann hat eine Teilzeitstelle. Das hat sich so ergeben und ist auch in Ordnung so. Natürlich wünsche ich mir manchmal mehr Zeit mit meinen Kindern. Aber ich gehe auch gern zur Arbeit. So ist das eben. Und deswegen bin ich keine schlechte Mutter.

  12. Versuch der zweite, der erste ging wohl hops.

    Heißes Thema und zurecht will man dir zustimmen; ist es schlicht übergriffig zu denken, es gäbe nur den einen richtigen Weg. Aber so lese ich den Artikel gar nicht auf den du dich beziehst. Sie spricht durchaus von wir, als Familie/Ehepaar. Nur weil es eine scheinbar klassische Rollenverteilung ist, heißt es nicht, dass ihr Mann nicht an Board ist zeitweise der alleinige Brotverdiener zu sein. Sie spricht ja genauso wenig davon auf ewig die Kinderbetreuung als ihr einziges „Betätigungsfeld“ zu betrachten- eher findet sie, es ist auch mal ein unterstützendwerter (auch wir Frauen untereinander oder vielleicht besonders wir?!) Trend daheim zu bleiben solang die Kinder hauptsächlich weniger Bezugspersonen brauchen. Warum kann man das nicht so hinnehmen und warum fühlen sich viele davon angegriffen? Ich erlebe es derzeit genau gegenteilig, „nur“ Hausfrau und Mutter wird eher mit Unverständnis begegnet und die Frage: wann arbeitest du dann wieder? schwingt immer hintergründig mit. Ohne Arbeit ist man/Frau also auch ein kein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft (bewusst überspitzt)?!

    Das Frau auch Abwechslung und anderes Input als „nur“ Kind braucht, empfinde ich als natürlich und wichtig.

    Kommentare wie der zum Thema Glaube oder dem Totschlagargument „gewisses Parteiprogramm“ finde ich nur etwas armselig und ganz ähnliches Schubladendenken, was auch der Autorin vorgeworfen wird.

    Dein Blog ist erfrischend ehrlich, humorvoll und symphatisch- braucht meiner Meinung nach nicht so ein explizites Herauspicken von andersdenkenden Bloggern. Zumindest sollte es dann auch wertfreier diskutiert werden.

  13. Ach herrje. Wie blöd. Und wenn die Mutter stirbt, was passiert dann mit dem Baby/Kind? So eine doofe Aussage.

  14. Du sprichst mir aus der Seele!!!! Ich liebe meine Kinder natürlich rund um die Uhr, aber ich freue mich tatsächlich auch sehr darüber bei der Arbeit zu sein. Und ja, es ist mein Anspruch meinen Jungs auch etwas bieten zu können, aber genau dafür muss ich natürlich auch arbeiten gehen… Danke für deine Worte!

  15. Sasila - Ein UNS entsteht

    Da ich Vollzeit arbeite und sehr viele Dienstreisen und Meetings anstehen, bin ich immer spät Zuhause. Aber: Ich liebe meinen Job und ich bin happy. Sobald ich bei unserer Tochter bin, dann habe ich Zeit für sie (wenn sie denn möchte ;) und ich geniesse sie sehr. Gemeinsame Ausflüge stehen auch gern mal an, Zeit nur für uns Beide. Sie und ich sind so glücklich – egal was andere sagen. Und das ist für mich das wichtigste ;)

    Liebe Grüße

    Sasila

  16. Super Bericht,den du da geschrieben hast! Es ermutigt alle Mütter da draußen,die durch sogenannte „vollzeitmütter“ eingeschüchtert sind. Es gibt einfach auch Punkte,die können wir unseren Kindern nicht mehr geben oder lehren,die lernen sie in der Kita. Oder bei der Tagesmutter oder oder. Ich bin selbst Mutter und Erzieherin und ich weiß ganz genau,wovon du da schreibst. Ich liebe mein Kind über alles,aber zu meinem Ich gehört es auch dazu das ich arbeiten gehe und wie viele anderer Mütter auch,kann ich es mir nicht leisten noch zwei weitere Jahre zuhause zu bleiben. Da wäre gegenseitig Akzeptanz einfach schön,denn ich akzeptiere jeden,der sich dafür entscheidet noch länger mit dem Kind zuhause zu bleiben,also bitte dann auch anders herum!
    Vielen Dank für deine tollen Worte und mach weiter so! Du ermutigst damit viele Mütter!

  17. Amen!
    Ich selbst bin Mutter einer 5 Monate alten Tochter und ich gehe nächstes Jahr ab Juni wieder arbeiten. Maus ist dann 18 Monate alt… Wurde schon desöfteren deshalb schräg angeschaut. Ich bin Krankenschwester und liebe meinen Beruf. Ich liebe meine Tochter über alles und dennoch vermisse ich meine Arbeit jetzt schon. Finanziell wäre es sicher möglich, mit Einschränkungen, dass ich länger Zuhause bleibe. Aber ich will gar nicht!

    Aber noch besser finde ich die Blicke und Kommentare, die ich bekomme, wenn ich offen und ehrlich sage, dass Mausi ein Einzelkind bleiben wird. Göttlich. Die Menschen sind einfach extrem übergriffig zum Teil. Ich lasse doch auch alle ihr Leben leben. Aber manchen fällt das anscheinend sehr schwer!
    Liebe grüße aus Österreich! Marion

  18. Das kam genau im richtigen Moment….Danke…eine arbeitende Vollblut Mama

  19. Und Punkt. Vielen Dank, liebe Jette. Ich kenne übrigens einen Vater, der insgesamt 6 Jahre für seine beiden Kinder zu Hause bleibt und dem im Pekip Kurs von der Kursleiterin gesagt wurde, das sei ja „wider die Natur“. Noch Fragen? Wir haben da offensichtlich in unserer Gesellschaft noch einen wiegen Weg vor uns. Umso wichtiger ist dein Artikel. ????

  20. Sandra von Zart wie Federblümchen

    Halli Hallo.
    Habe heute schon versucht bei Instagram einen Kommentar zu hinterlassen aber das wollte Instagram dann nicht. Also mache ich es hier.

    Ich bin seit 2010 Vollzeitmama und für mich ist eine VOLLZEITmama jemand, der 24 Stunden bei seinem Kind oder seinen Kindern ist und nicht arbeiten geht. Wenn im Gegenzug das Wort Teilzeitmama genutzt wird, finde ich das nicht schlimm, denn das was in deinem oder anderen Herzen ist, kann an Vollzeitmama und Teilzeitmama nicht gemessen werden. Im Prinzip geht es darum, ob man sich voll und ganz für seine Kinder „aufopfert“ und nicht arbeitet, vorausgesetzt das Modell kann gefahren werden oder ob man eben noch sein Leben und seine Freiheit haben möchte und das auch braucht, aus welchen Faktoren auch immer. Hier darf JEDER für sich entscheiden.

    Auch das Wort Fremdbetreuung finde ich vollkommen legitim. Jeder legt auf andere Dinge wert und jeder sieht einige Dinge eben anders. Solche Wörter finde ich, werden auch total überbewertet. Selbstbetreuung definiert jeder für sich oder Fremdbetreuung auch und auch wenn das Verhältnis von Kindergartenkind zu Betreuerin/Erzieherin/ABC gut ist, ist sie dennoch eine „Fremde“, jemand die nicht zur Familie gehört, so sehe ich das.

    Lieben Gruß.

  21. Sehr richtig. Ich bin sogar noch „schlimmer“, Kinder sind vormittags in Kindergarten und Kita und ich arbeite trotzdem erst wieder ab Sommer, wenn der Kleine 2 Jahre alt wird! Morgens habe ich also sagenhafte 3 Std. Zeit für Haushalt etc.- wie oft kriege ich schräge Blicke, ob ich mich nicht langweilen würde! Nee, tu ich nicht. Ich finde es wunderbar, dass die beiden morgens ihren Spaß haben und ich mittags sehr ausgeglichene Kinder abhole. Und nachmittags ist dann auch die Zeit für schöne Sachen. Ich genieße diese Zeit gerade sehr!

  22. DANKE und Amen! ;-) Was habe ich mich gestern über dieses Interview aufgeregt!!!! Ich dachte ja zunächst, dass das alles Ironie sei… besonders als am Ende noch Jesus um die Ecke biegt…. Und ich gebe Dir sowas von recht! Jeder muss es für sich entscheiden! Ich mag nur Menschen nicht, die mir ihren Lebensweg aufs Auge drücken wolle und zwar mit Gewalt!

  23. Danke für Deinen Bericht – Ich habe genau diesen Beitrag auch gelesen und fand einige Aussagen sehr grenzwertig! Ich bin selbst Mutter von drei Kindern und gehe „Oh Gott“ in Vollzeit arbeiten!!! Bei meiner jüngsten bin ich nach dem Mutterschutz direkt wieder in Vollzeit in meinen Job!!! Jetzt werfe jemand gerne den ersten Stein auf mich!!! Aber ich bin bin felsenfest überzeugt, dass ich eine gute Mutter bin. Ich bin für meine Kinder da, weiß mehr was sie beschäftigt, als manche Mütter in unserem Bekanntenkreis, die zuhause sind. Kümmere mich um alle Angelegenheiten und wenn es anliegt backe ich auch noch einen Kuchen für das Fest in der Schule! Ach ja, Elternvertreter mache ich bei meiner Ältesten in der Schule auch noch. Und und und – die Liste könnte ich endlos weiterführen! Ich finde es traurig, dass es hier nur Schwarz und Weiß gibt! Entweder du bleibst Zuhause und bist eine gute Mutter oder du gehst arbeiten und bist eine Rabenmutter! Na, denn: Ich bin stolz eine Rabenmutter zu sein!!!
    Weniger Mami-Wars würde uns allen sehr gut tun! Unterstützt euch gegenseitig, als immer auf die einen oder anderen zu schimpfen. Jeder muss für sich den richtigen Weg finden und eine gute Mutter macht sicher nicht nur aus, den ganzen Tag bei seinem Kind zu sein! Dann würden viele Studien ja falsch sein, die belegen, dass Kinder von arbeitenden Müttern erfolgreicher sind! Kleiner Seitenhieb! Welcome Reality – und wenn man nicht gerade über einen gewissen Backround verfügt ist es heutzutage einfach nicht möglich, ganze drei Jahre beim Kind zu bleiben, sowie darüber hinaus! Ich werde jetzt nicht darüber schreiben, wie realitätsfern dieser Beitrag war und wie es später mit Rente oder im schlimmsten Fall aussehen kann. Solche Beiträge schüren die Kluft zwischen Vollzeitmüttern, Teilzeitmüttern und den Rabenmüttern!

  24. Hallo Jette, super Artikel und wie immer voll und ganz deiner Meinung.

    „Vollzeitmutter“, das Wort habe ich noch nie gehört. Sind wir nicht alle Vollzeitmütter? Wir stehen nachts auf, wir kaufen ein, machen die Wäsche,kochen, spielen, lassen uns anmeckern und anmotzen, wenn wir zB die Marmelade auf dem Brot verschmieren oder es aus versehen durchgeschnitten haben, wir kommen sofort,wenn der Kindergarten anruft und sind eigentlich immer mit einem Ohr bei den Kindern, auch wenn man tatsächlich arbeiten ist.
    Und wo bitte ist die zeitliche Grenze einer Vollzeitmutter?? Wer darf sich denn als Vollzeitmutter betiteln: 1 Jahr zu Hause oder 3 Jahre oder womöglich das ganze Leben??

    Es gibt auch tatsächlich Mütter, denen ihr Beruf Spass macht oder die nicht abhängig sein wollen vom Mann. Man weiss nie, was passiert und meine Mama hat immer gesagt: „Kind, schau, dass du dich und die Kinder im Notfall auch selbst versorgen kannst“.
    Und Recht hat sie (erst neulich kam es wieder auf den Tisch bei einem befreundeten Paar)

    Ich bin auch kein Fan davon, die Kinder von morgens um 7 bis abends um 17 Uhr im Kindergarten zu lassen, aber bei manchen Familien geht es auch einfach nicht anders und bevor man vorschnell urteilt,muss man auch erstmal hinter die Kulissen schauen.
    Jeder hat einen anderen finanziellen Background und manchmal muss es auch einfach sein.

    Oder man geht tatsächlich gerne arbeiten und sieht das als Ausgleich zum stressigen Familienalltag. Möchte mal nicht nur über Windeln, Krankheiten oder Wehwehchen reden.

    Oder man ist „Vollzeitmutter“ und hat dieses Lebensmodell für sich gewählt. Das finde ich auch völlig in Ordnung, solange alle Familienmitglieder damit einverstanden sind ist das doch auch wunderbar.

    Leben und leben lassen…das ist wie bei allen Themen rund um Kinder und Baby…man selber und die Familie muss damit einverstanden sein und schon hat man sein ideales Lebensmodell.
    Da gibt es kein richtig und falsch,finde ich.

    In diesem Sinne: ich bin dann mal arbeiten ;-)

  25. Ich habe gerade das Interview auf HSM gelesen und mir kommt gerade Dampf aus den Ohren so sauer macht es mich.

    Danke für deine überaus gelungene Gegendarstellung.

  26. Hallo Jette,
    ich gebe dir ja so Recht!!!! Die Begriffe „Vollteitmutter“ /“Teilzeitmutter“ sind mal wieder aus dem irrsinnigen KonkurrenzKampf zwischen Müttern entstanden. Und das ist so ein Blödsinn.
    Mutter bleibt man 24/7 ein Leben lang. Egal wo man ist und egal was man macht. Und es schadet Kindern sicher nicht andere Umgebungen kennenzulernen oder (oh gott oh gott ) mal Zeit mit ihren Vätern allein zu verbringen.
    Auch ich frage mich oft, warum diese in einer Zeit von Emanzipation nicht mit an den Diskussionstisch geholt werden. Vermutlich ist es ihnen zu blöd, soviele Worte darüber zu verlieren. Das sollte es uns auch sein. Damit ginge es uns Frauen auch besser. Einfach sich auf sich und die eigene Familie konzentrieren und die anderen so glücklich sein lassen,wie sie sind.
    Danke für deine Gedanken!

    Schöne Woche noch und genießt das schöne Wetter!

  27. Also eigentlich habe ich immer das Gefühl schräg angeschaut zu werden, wenn ich sage, dass ich 3 Jahre daheim bleibe.
    Ganz ehrlich, egal wie Mama es macht, sie wird immer beurteilt.
    Aber das kennt ihr alle. Und das finde ich einfach so schade. Da sollte ein Umdenken stattfinden.
    Es grüßt ganz herzlich
    Natalie

  28. Mir quasi von der Seele geschrieben!! Ich bin wahrlich auch keine Supermom und meistere den Alltag mit drei kids mal mehr oder weniger gut. Immer mit dem Herzen dabei und mit einem Bein im Büro. Ich mag mein Modell und lasse mir da auch nicht reinreden. Wobei die Kanoneneinschläge von Kommentaren mich auch nicht immer kalt lassen:(
    Wenn ich so einen Text lese, bin ich aber immer beruhigt und weiß, dass auch ander Mamis damit zu kämpfen haben.
    Mach weiter so, ich mache es auch????

  29. Karin Futschik

    Hallo!

    Ich bin aktuell mit dem zweiten schwanger. Beim ersten hab ich nach einem Jahr wieder gearbeitet, beim zweiten möchte ich zwei Jahre daheim bleiben. Und so sind dann die Reaktionen ganz unterschiedlich. Denn ich kann mich mit abfälligen Kommentaren über das Glucken herumärgern oder dass es ja nicht erfüllend sei, „nur“ Mutter zu sein.

    Liebe Grüße

    Karin

  30. Dieses „es gibt nur EINEN wirklich richtigen Weg“-Ding zieht sich irgendwie durch alle Erziehungs-Themen und nervt mich auch total!
    Kind Nummer eins wird Ende August 3 und geht ab Mitte August in den kiga. Bei Nummer Zwei (9 Tage älter als Elise) werde ich’s (hoffentlich) genau so machen. Warum? Weil ich’s kann. Und will. Ich bin in der privilegierten Position, dass ich entweder in meinem Job als ambulante Krankenschwester arbeiten kann. Immer am Wochenende, oder wenn mein Mann Feierabend hat. Oder aber Home Office für die Firma meines Mannes. Hätte ich diese Möglichkeiten nicht, wäre ich auch auf eine frühere „Fremdbetreuung“ angewiesen, um einem Job mit „normaleren“ Arbeitszeiten nachzugehen.
    Drei Jahre „NUR“ Mutter sein, nichts eigenes haben, mal was anderes sehen und hören – ich glaube da würde ich auf Dauer verrückt. Ich bin TOTAL froh, dass ich die Kinder drei Jahre zu Hause lassen kann. Aber hätte ich diese Möglichkeit nicht: Job UND „Vollzeitmutter“ zu kombinieren – ich fürchte dann würde ich mich auch für den Job entscheiden. Nicht (nur) Wegen dem Geld – sondern vor allem um wieder am „echten Leben“ teilzunehmen. Denn drei Jahre nur zu Hause ist auf Dauer echt anstrengend. Und mittlerweile freue ich mich auch ziemlich darauf, wenn der große „endlich“ in den kiga geht.
    Jeder sollte für sich den Weg finden, der sich für Eltern und Kind richtig anfühlt. Sagt dieser Weg nachher was über die Mutter-Qualität aus? Ich glaube nicht! Denn wenn ich mein Kind drei Jahre zu Hause lasse, weil die Gesellschaft das so erwartet, ich selbst davon aber eigentlich total genervt und gestresst bin, hat glaube ich auch das Kind herzlich wenig davon! ..mal abgesehen davon, dass es manchmal auch die Kinder sind, die von der Entwicklung her dringend nach einer neuen Herausforderung „schreien“… Hauptsache alle glücklich! Den Weg dahin muss jede Familie für sich finden!

  31. Ich muss zugeben, dass ich zum Glück solche Kommentare noch nie gehört habe. Ich bin nämlich direkt nach dem Mutterschutz schon wieder arbeiten gegangen. Allerdings und siehe da, weil der Papa dank Fernstudium zu Hause war und die Betreuung gewuppt hat. Und damit noch nicht genug. Seit dem unser Sohn 13 Monate alt war, geht er in die Kita. Und das bis 15 Uhr. Und es ist super. Er braucht den Trubel um sich und nimmt dort so viel mit. Das können Eltern alleine und auch 2 Spielgruppen in der Woche gar nicht bieten. Es ist nunmal nicht mehr so, dass ein ganzes Dorf Einfluss auf die Entwicklung eines Kindes nimmt. Ich bereue nichts. Auch wenn ich bei einem zweiten Kind sicherlich 1-2 Jahre zu Hause bleiben werde.

    Du hast das gut geschrieben und ich stimme dir voll und ganz zu.

  32. Wie wahr. Ständig dieses wetteifern und runter putzen. Jeder macht es auf seine Art und so wie es für die eigene Familie passt. Ich musste nach allen drei Kindern nach einem Jahr wieder arbeiten. Hat es ihnen geschadet? Nein. Bin ich deswegen eine schlechte Mama und liebe sie weniger? Nein. Im Gegenteil. Ich freue mich auf dem Weg nach Hause auf meine Rasselbande und wir genießen die Zeit noch mehr.

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