3-Kind-Familie

Subjektiv empfunden ist eine Dreikind-Familie keine Seltenheit mehr. Die Statistik belehrt uns eines besseren, aber in unserem Umfeld haben viele drei Kinder. Wenn man nachfragt, war das anfängliche Ziel nicht, drei Kinder zu haben, meist waren zwei die Wunschvorstellung und irgendwann dachte man einfach, ach ein Drittes passt noch zu uns.

Mit zwei Kindern und einem offensichtlich schwangeren Bauch hat man auf jeden Fall die Blicke auf seiner Seite. Ich denke, viele finden das nicht toll oder normal, sondern verrückt oder „Haben die sonst nichts zu tun“. Die perfekte Familie besteht eben aus zwei Kindern, am Besten ein Junge und ein Mädchen. Siehe Werbung. Auch wenn man zB ein Hotelzimmer buchen möchte, gibt es selten die Option, drei Kinder auszuwählen oder es gibt keine Zimmer oder man soll bitte zwei Zimmer buchen. Ich bin gespannt, welche Hürden oder Vorurteile uns so begegnen werden. Aber es ist nicht alles schlecht, Einige die nachfragen, freuen sich mit uns über drei Mädels, bringen auch nicht den Einwand, dass ein Junge ja noch fehlen würde oder ob wir uns das wirklich überlegt hätten. Es ist ja auch verrückt, schließlich sind wir ab Juni in der Minderheit als Erwachsene.

Was unser Umfeld nun über uns denkt, sollte ja reichlich egal sein und wie schon so oft im Leben gelernt, Recht machen kann man es eh niemandem. Schon gar nicht als Mutter oder Familie. Gedanken mache ich mir trotzdem viele. Vor allem wie sich die Beziehungen untereinander ändern werden. Meine Mädels sind schon sehr eng miteinander. Klar streiten sie gern um IHR Spielzeug, aber oft liegen sie kuschelnd rum und beschäftigen sich prima miteinander. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Dreierkonstellationen auch schwierig sein können, weil schnell mal eine Person außen vor ist. In der Kita gab es oft genug Dramen zwischen der Großen und ihren zwei besten Freundinnen. Nun frage ich mich schon, wie das wohl wird wenn Nummer drei da ist. Ich halte ja wenig davon, die Kinder direkt in Schubladen zu stecken, so wie: die Große muss eben immer aufpassen und hat die Verantwortung, das arme Sandwichkind kann es eh niemandem Recht machen und leidet und die Kleinste hat Narrenfreiheit, weil sie das Nesthäkchen ist. Ich bemühe mich immer, allen gerecht zu werden und eben nicht der Großen zu viel Verantwortung aufzuladen, nur weil sie die Große ist.

Im Design Kurs lernte ich mal, dass ungerade Zahlen immer harmonischer wirken, wenn man zb ein Schmuckstück kreiert. Drei Steine sehen besser aus als zwei. Auch wenn ich dekoriere, benutze ich meist eine ungerade Anzahl an Gegenständen. Sieht irgendwie stimmiger aus. Eine Leserin kommentierte auf Facebook: „Erst zu Dritt kann man einander in die Mitte nehmen.“ Das ist doch ein wunderbarer Spruch und so wie ich meine Mädels einschätze, werden sie für ihre kleine Schwester ganz viel Liebe übrig haben um sie bei ihren Kuscheileinheiten nicht zu vernachlässigen. Ich wünsche mir, dass sie ein tolles Dreiergespann werden und zusammen halten. Klar wird es Streit geben, klar wird mal Eine am Rand sitzen, aber ich hoffe, sie finden alle ihren Platz und genießen es, jeweils noch zwei Geschwister zu haben. Vielleicht ist ja Drei das harmonische, stimmige neue Zwei.

Es ist schon verrückt, bald drei Kinder zu haben. Nein geplant hab ich das nie. Ich wollte früher immer maximal eins. Nun haben wir bald drei tolle Mädchen und auch wenn ich mir viele Gedanken mache und sicher nicht immer das Umfeld ausblenden kann, was uns vielleicht negativ gegenüber tritt, so freue ich mich auf die Zukunft und gehe fest davon aus, dass die drei sich so lieben werden wie es die beiden Mädels jetzt schon tun und auch sie spüren, dass eben noch was Fehlte und jetzt alles passt und stimmig ist.

Und seit unsere Jüngste da ist: So ist das mit drei Kindern.

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Autor

Seit 2011 bin ich in die Welt der Mütter aufgenommen. Mittlerweile habe ich 3 Töchter und einen Sohn. Hier schreibt keine "typische" Mutter, die Haushalt und Familie mit links schmeißt, Modelmaße hat und nebenbei locker eine Karriere wuppt. Ich finde es okay, auch mal zu sagen "Ich bin müde! Der Mann nervt! Wir streiten öfter! Nein, ich backe, bastel und singe nicht 24 Stunden am Tag! Ja, ich mag Fast Food und ein Schnäpschen zwischendurch!" Aber auch die schönen Dinge kommen nicht zu kurz. Süße Sachen die ich im Netz finde, hilfreiche Tipps, anderes Lesenswerte und ganz viel ♥

13 Comments

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  2. Auchbalddrei

    Ich bekomme Anfang nächsten Jahres meine Nummer drei. Ich habe einen Jungen, ein Mädchen und jetzt soll es wieder ein Junge werden.

    Das dritte ist ein Patchworkkind, mein Partner hat selbst noch ein Kind, welches am Wochenende da ist. Die Blicke wenn wir alle unterwegs sind, könnt ihr euch denken. Drei Kinder und nochmal schwanger oO. Sie wissen ja nicht von der wahren Konstellation.

    Die Zwerge freuen sich auf den Krümel und können es kaum erwarten, dass er raus kommt aus meinen Bauch.

    Ich wurde auch oft gefragt, warum jetzt noch eines, du hast doch schon zwei und er hat auch eines. Ja warum eigentlich. Ich wusste immer schon, da fehlt noch einer, dieses Gefühl, das war es jetzt, hatte ich einfach nicht.

    Aber ich habe auch viel mit Vorurteilen zu kämpfen. Selbst in der Familie stieß ich zum Teil auf Unverständnis. Doch ich sage mir immer, es ist mein Leben, das bestimme ich. Und selbst wenn ich noch 5 Kinder bekommen sollte, geht es keinen außer meinen Partner und mich was an. Denn wenn ich am Ende meines Lebens mir Vorwürfe machen müsste, warum ich wegen anderen Menschen meinen Wünsche und Träume nicht ausgelebt habe, wäre es doch schade.

    Ob ich mir noch einen Nummer vier vorstellen könnte, hmmmmm wer weiß was die Zukunft bringt. Ich denke, man kann sich alles offen halten, solange die Zeit noch mitspielt. Ob man es dann macht oder nicht, ist eine andere Sache ;-) .

  3. Hi Jette,

    wir haben auch 3 Jungs, sie sind 5, 3 und 1,5 Jahre alt.
    Mein Mann und ich haben auch das Gefühl, dass erst die Geburt unseres 3. Kindes die Familie komplett gemacht hat. Wir hatten ursprünglich den Plan, 5 Kinder zu bekommen, aber das wird bei uns räumlich (und finanziell?) dann doch etwas eng. Einen Nachzügler können wir uns aber noch vorstellen :)
    Bei uns lief es von Anfang an turbulent, aber harmonisch…. Die Jungs lieben und zoffen sich…. Wunderschön anzuschauen :)
    Das dritte lief bei uns eigentlich ganz selbstverständlich mit….
    Am schlimmsten sind echt einfach nur die Sprüche der Mitmenschen….
    Liebe Grüße

  4. Danke für deine Antwort und schön, dass es jetzt entspannter läuft. Davor habe ich auch ein wenig Angst, dass Nummer 3 sehr anstrengend wird, wobei ich sagen muss, leicht war die erste Zeit bei beiden auch nicht u naja vielleicht „flufft“ es ja mal beim dritten.

    Ich wünsche euch alles Gute u bloß weg hören bei den Sprüchen.
    LG Jette

  5. Hey! Wir sind nun seit 3 Jahren eine fünf-Köpfige Familie (die Kinder: Mädchen, Junge, Junge ähnlich alt wie bei Tanja ud ich in ähnlicher Situation: oft alleine und auch arbeitend) und ich finde: es entspannt sich langsam! Ich wollte immer 3! Vielleicht weil ich selber 2 Geschwister und den Trubel immer genossen habe und meine Geschwister sehr liebe? Oder auch weil ich einfach Kinder gerne mag und selber Spaß dabei habe, mit den Mimis durchs Wohnzimmer zu rollen und in Fantasiewelten abzudriften? Mit 2 liefs bei uns super und wir fühlten uns omnipotent und die Umwelt war von unserer Familie angetan. Als ich dann schwanger war mit Nr.3, kamen ähnliche Fragen wie bei Euch, insbesondere, obs denn gewollt wäre. Den nervigsten Spruch fand ich aber: „Und, wollt Ihr noch mehr“, oder „wann kommt Nr. 4″, von Eltern, die ein oder zwei Kinder haben…. So nach dem Motto: “ Ihr könnt auch nicht genug kriegen“…
    Das Dritte war für uns seeeeehr anstrengend. Es schrie und schrie und wenn ich dann alleine mit meinen Drei am Abendbrottisch saß, weil mein Mann beruflich unterwegs war, und irgendwann alle Drei schrien, hätte ich mir am liebsten die Ohren zu gehalten oder wäre gegangen :-). Deshalb konnte ich das Babyjahr vom 3. Kind leider nicht genießen, hab wenig Erinnerungen daran und hab mich auf den Wiedereinstieg in die Arbeiteswelt mehr gefreut denn je ;-). Jetzt ist das Mini 3 Jahre alt und super-mega-süß und wir sind versöhnt und glücklich mit unserer Rasselbande! Ich finde, es läuft wirklich gut, die „Großen“ sind schon recht selbständig und kümmern sich auch mal ums Mini und ich finde, die Blicke halten sich in Grenzen. Viel Arbeit ist es aber auf jeden Fall und jedes Arbeitserleichernde Hausgerät ist bei uns herzlich willkommen :-). Im Umfeld sind immer mehr Familien mit 3 oder mehr Kindern. Ich finde das sehr angenehm…

  6. Liebe Josefine, wir haben unser Häuschen ganz klassisch auf Immoscout gefunden. Ich kann dir nur den Tipp geben, dich bei diversen Maklern aufnehmen zu lassen, di eschicken ja immer Mails rum mit Angeboten oder direkt einen zu engagieren. Man zahlt den ja eh am Ende, ob man das nun selbst gefunden hat oder nicht. Ich würde auch an den Rändern von dem Bezirk schauen wo du hin willst, also Friedrichshain ruhig auch an Lichtenberg denken, da gibt es schöne Ecken, heißt aber nicht F-Hain u ist gleich mal etwas günstiger.
    Viel Erfolg! LG Jette

  7. Ja, ihr sprecht mir alle aus der Seele!!!!! Wir sind gerade auf Wohnungs-(oder kleines Haus)-suche in Berlin – und da wir drei Kinder und noch dazu zwei Hunde haben, wird das wohl nicht ganz einfach mit unserem Umzug aus Miami ins kalte Deutschland. Über heiße Tipps freue ich mich daher riesig. Ich bin derzeit am häufigsten auf Instagram unter https://www.instagram.com/content_match/ – diverse Blogs habe ich immer wieder angefangen….. tja.

  8. Hallo Jette,
    wir hatten einen Jungen und ein Mädchen (also DIE perfekte Familie) als wir uns für ein drittes Kinde entschieden haben. In dem Fall wird man dann häufiger gefragt, warum man denn noch ein Kind möchte – wir hätten doch schon beide Geschlechter. Was soll man darauf antworten? So eine blöde Frage. Ich wurde auch gefragt, ob das denn wirklich so gewollt war. Als ob das jemanden außerhalb der Familie etwas anginge?!?
    Wir sind jetzt seit 3 1/2 Jahren zu fünft. Unsere Nummer drei (ein Junge übrigens) macht unser Leben aufregender, schöner und natürlich auch anstrengender. Da wir keinerlei weitere Familie in der Nähe haben und mein Mann unter der Woche aus beruflichen nicht vor Ort ist, werde ich häufig gefragt, wie ich das denn schaffen würde. Und arbeiten gehe ich ja auch noch! Ich weiß, dass das meistens nett gemeint ist – im Sinne von „Wahnsinn, was du alles machst“. Aber manchmal kommt man sich schon vor als müsste man sich rechtfertigen warum wir uns das „angetan“ haben.
    Unser Sandwich-Kind ist übrigens das sozial kompetenteste, glücklichste, und selbstbewussteste Kind, das ich kenne. Sie hat so ein großes Herz und ist immer und für alle da. Sie ist in der ersten Klasse und kommt bestens klar. Zwischen zwei Jungs hat sie als einziges Mädchen natürlich ein Alleinstellungsmerkmal und geht deshalb schon nicht unter.
    Ich finde es sehr schön in einer großen, chaotischen Familie zu leben. Auch wenn vieles drum herum nicht passend für große Familien ist, hat man irgendwann den Dreh raus und macht sich das Leben eben passend. Man wächst mit den Aufgaben – und ihr werdet das sich auch bestens hinbekommen!
    Liebe Grüße,
    Tanja

  9. Hallo Jette,

    ich bin seit zwei Jahren mit drei Mädels unterwegs.
    mein Mann wollte fünf, ich wollte zwei und wir haben uns auf drei geeinigt. :-)
    Sicher hat mal viel um die Ohren,aber es ist auch unglaublich schön.

    Die drei sind ein tolles Gespann. Sie spielen und streiten. Wie eben alle Kinder.
    Die Blicke ziehen wir auf uns. Das ist mir egal.

    Sprüche haben wir viele gehört.
    „Hat es wieder nicht für einen Jungen gereicht?“
    „Jetzt reichts ja oder?“
    „Wo soll das den jetzt noch schlafen?“
    Und und und

    Ich kann mittlerweile ganz gut auf Durchzug Stelle.

    Liebe Grüße und alles Gute für euch
    Lena

  10. Janine Holzschuh

    Hallo liebe Jette,
    Du hast mit Deinem “ Bericht“ bei mir voll ins Schwarze getroffen. Wir bekommen im August unser 3. Kind und freuen uns sehr drauf. Wir wollten immer 3 Kinder und hatten auch immer das Gefühl, dass jemand „fehlt“. Die beiden Großen ( Hannes 4& Lotta 3) sind ebenfalls ein eingeschworenes Team und lieben sich heiß und innig. Beide freuen sich sehr auf ihr Geschwisterchen, jedoch haben sie völlig unterschiedliche “ Geschlechtssvorstellungen“ ?Ich frage mich auch oft, wie ein 3. Kind die Geschwisterbeziehung verändert…
    Freue mich auf weitere Beiträge von Euch und wünsche Euch alles Gute und eine tolle Zeit.
    Viele Grüße, Janine

  11. Na klar ist die perfekte Familie 2 Kinder – erst ein Junge und 2 Jahre später dann ein Mädchen. So wie bei mir ;-)
    Es ist doch vollkommen wurscht wer wie viele Kinder hat. Die Einen machen sich Gedanken bei nur einem Kind, die Anderen bekommen viele Kinder ohne große Bauchschmerzen. Ein Klischee erfüllt man in jeder Konstellation. Die „armen, schrecklichen, verwöhnten“ Einzelkinder. Die spießige 4-köpfige Familie. Die „assoziale“ Mehr Kindfamilie. Doof und blöde ist jedes Klischee. Familien entstehen nicht stereotyp am Reißbrett sondern entwickeln sich. So hat auf einmal die überzeugte vorgenommene Einzelkindmutti ganz viele Kinder und die vorgenommene Mehrkindmutti nur ein Kind. Es kommt auch immer auf die Kinder an. Ich kann mir vorstellen, wenn man entspannte Kinder hat, dann bekommt man doch eher ein paar mehr dazu. Wenn man temperamentolle, anspruchsvolle, lebendeige und stark fordernde Kinder hat, dann bleibt es eben bei einem. Alles Liebe für euch. Antje

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